Scholz schärft sein SPD-Profil
Finanzminister haben es in der SPD schwer. Werden von der Partei in Spitzenpositionen oft nur geduldet, wenn es nicht anders geht. Auch auf Olaf Scholz trifft das zu. Die Zeiten, in denen es einer wie Helmut Schmidt für die SPD 1974 vom Bundesfinanzministerium direkt ins Kanzleramt schaffte, sind lange vorbei. Am Ende stürzte Schmidt über seine eigene Partei. Auch Scholz erzielte nach der Bundestagswahl 2017 auf dem Parteitag bei der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden mit 59,2% das schlechteste Ergebnis von allen sechs Stellvertretern. Seit dem 14.3.18 ist er Vizekanzler und Bundesfinanzminister und damit mächtigster Mann der SPD, die als Partei und Fraktion von Andrea Nahles geführt wird. Scholz machte es seiner Partei bisher nicht leicht, von ihr geliebt zu werden.