Banken

Bankensektor

Erste Group schraubt an Guidance

1819 als „Erste österreichische Spar-Casse“ gegründet, ist die Erste Group zu Österreichs größtem Geldhaus avanciert und bedient als Retail-Finanzierer vor allem die Märkte Zentral- und Osteuropas (CEE). Mit Erfolg. Wie CEO Willi Cernko am Freitag (28.4.) im Call resümierte, zeigten sich die Volkswirtschaften der CEE-Region widerstandfähiger als noch von so manchem zu Kriegsbeginn in der Ukraine befürchtet. Ab 2024 würden sie sogar „wieder ein Wachstumsmotor in Europa sein“ gab er sich zuversichtlich.

CC0
Verbraucherschutz

Brüssel nimmt Provisionsverbot vorerst vom Tisch

Die Verbraucherschützer schäumen, die Finanzindustrie atmet auf. EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness hat in einer Rede in Stockholm angekündigt, dass Brüssel vorerst auf ein europaweites Provisionsverbot beim Vertrieb von Finanz- und Versicherungsprodukten verzichten wird.

Bankensektor

Europas Banken – „Efficiency Ratio“ trennt Spreu vom Weizen

Ana Botín, die vielfach dekorierte (u. a. „European Banker of the Year 2015“) heutige AR-Chefin der spanischen Großbank, hat Banco Santander, die mit der Santander Consumer Bank in Deutschland seit vielen Jahren sehr erfolgreich ist, ein noch attraktiveres Gesicht gegeben. Auch die dieser Tage vorgelegten Q1-Zahlen zeigen der deutschen und europaweiten Konkurrenz, wohin die Reise gehen muss. Der Vorsprung der Spanier lässt sich an nur zwei Schlüsselkennziffern besonders plastisch herausarbeiten: den Erträgen und der Aufwand-Ertrag-Relation, kurz und bündig „Efficiency Ratio“.

Versicherungen

R+V ruft zur KI-Schlacht

Gerne hätte der R+V-Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger zum 100. Jubiläumsjahr des genossenschaftlichen Versicherers am Donnerstag (27.4.) über ein strahlendes Gj. 2022 berichtet. Die „veränderten Rahmenbedingungen“, namentlich die rasch gestiegenen Zinsen und die Umstellung auf IFRS 17/9, machten dem aber einen Strich durch die Rechnung.

Kreditinstitute

Hanseatic Bank in neuer Realität

Einst vom König der Versandhäuser, Werner Otto, 1969 als Teilzahlungsbank gegründet, avancierte die Hanseatic Bank rasch zu einem wichtigen Finanzier für Konsumkredite. Noch heute stehen diese  neben Factoring und Einlagen für das Kerngeschäft der „Otto-Bank“.

Zahlungsdienste

EPI – Europas letzte Chance im Kampf gegen Paypal und Visa

Der jüngst offiziell verkündete Start der europäischen Zahlungsinitiative EPI (European Payments Initiative) ist nicht zuletzt ein Erfolg für DSGV-Geschäftsführer Joachim Schmalzl, der als Verwaltungsratschef der EPI Company in den vergangenen Monaten im Hintergrund die Fäden zog und zusammengebunden hat. Neben Oberhebamme Schmalzl gehörte auch der für den Zahlungsverkehr zuständige Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz zu den Geburtshelfern der EPI. Zusammen mit der EZB hat sich die Bundesbank bereits seit Jahren für eine gemeinsame europäische Lösung im Online-Zahlungsverkehr stark gemacht, um US-Platzhirschen wie Paypal, Apple Pay und Visa das Feld nicht allein zu überlassen.

Bankensektor

Deutsche Bank – Sewings Taschenspielertrick für mehr Rendite

Trotz eines überraschend starken Anstiegs des Nettogewinns um 12% auf 1,9 Mrd. Euro, dem besten Ergebnis seit 2013, sitzen Deutsche Bank-Chef Christian Sewing die Investoren im Nacken. Denn die Fortschritte Sewings bei der Umsetzung seiner „Globalen Hausbank“-Strategie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Performance der Deutsche Bank-Aktie weiterhin unterirdisch ist. Um die frustrierten Aktionäre zu besänftigen, hat der CEO neben einer Verschärfung des Sparkurses den Beginn der angekündigten Aktienrückkäufe im 2. Hj. in Aussicht gestellt.

Bankensektor

Deutsche Banken haben sich im Big Apple festgebissen

Die New Yorker Finanzmetropole ist für deutsche Institute aufgrund der relativen Größe und dem Standortvorteil von US-Häusern schon immer ein herausforderndes Pflaster. Das hat Commerzbank, DZ Bank oder Landesbanken (Helaba, Nord/LB, LBBW) jedoch nicht gehindert, dort früh Niederlassungen zu eröffnen. Angesichts der Nachricht, dass Deutsche Bank-Amerikachefin Christiana Riley abtritt, der von manchen eine gemischte Bilanz bescheinigt wird, lohnt ein genauer Blick auf den Status quo dortiger Niederlassungen.

Inflation

Inflation – Gift für Banken

Die Inflation bleibt im April wie im März (7,4%) viel zu hoch. Was 21 Bank-Volkswirte den Kollegen von „Reuters“ dieser Tage bereits sagten, wird das Statistische Bundesamt mit seinen vorläufigen Zahlen an diesem Freitag schwarz auf weiß bestätigen. Aber noch viel schlimmer als die nackte neue Inflationszahl ist der Rückgang der Reallöhne, der nach korrigierten Berechnungen schon 2022 bei 4% lag, so hoch wie seit 2008 nicht mehr. Auch wenn die Gewerkschaften mit Streiks wie nie alles daran setzen, das im laufenden Jahr zu ändern, wird das nicht gelingen.

Deal-Ticker

Kurz und kompakt – Spannende Mandate im April 2023

Ein Automobilzulieferer plant den Schuldenschnitt, neue Produkte für den Kryptomarkt und ein norddeutsches Finanzinstitut mit aufpolierter Bilanz – Auch im April vermeldeten Deutschlands Wirtschaftskanzleien wieder spannende Mandate. Die aus unserer Sicht interessantesten haben es in unseren Deal-Ticker geschafft.

Marco Zingler
Personalien des Monats

Addleshaw Goddard wächst im Bankaufsichtsrecht

Zum April begrüßte das Frankfurter Team der Sozietät Addleshaw Goddard einen neuen Partner für die Banking- und Finance-Praxis. Marco Zingler kommt von EY Law und verfügt über eine langjährige Beratungspraxis im Bankaufsichts- und Investmentrecht.

v.l.n.r.: Klaus Brisch, Michael Falter, Oliver Decker, Mathias Reif
Personalien des Monats

Grant Thornton verdoppelt Kopfzahl in der Legal-Beratung

Die Zeichen stehen klar auf Wachstum: Zum 1. Juni vergrößert sich der Geschäftsbereich Legal der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Grant Thornton um mehr als 20 Berufsträgerinnen und Berufsträger. Grund ist der Wechsel von gleich vier Partnern samt ihren Teams von Deloitte Legal.

Jessica Glaser
Personalien des Monats

Lindenpartners gewinnt erfahrene Verbandsjuristin

Seit dem 1. April verstärkt Jessica Glaser als neue Associated Partnerin die Berliner Wirtschaftskanzlei Lindenpartners und das dortige Banking-Team um die Partner Lars Röh und Frank Zingel.

Jan Bauer
Drei Fragen an ...

Wohin steuert der Transaktionsmarkt, Herr Bauer?

Schon vor dem russischen Überfall auf die Ukraine war der Wurm drin im internationalen Transaktionsmarkt. Leitzinserhöhungen, wie sie die Inflationsentwicklung gegen Ende 2021 unvermeidbar machte, sind seit jeher Gift für M&A-Deals. Seitdem kamen Unsicherheiten auf allen Ebenen dazu, von der Kaufpreisfindung bis zur Preisvergabe.

Transaktionsmarkt

M&A-League Tables – Wer war in Q1 besonders gut beschäftigt?

Auch wenn die Schlagzahl im M&A-Markt derzeit deutlich niedriger ist als in den Boomjahren bis 2021 – Transaktionen gibt es natürlich weiterhin, und gar nicht wenige. Welche Rechtsberater waren in Q1 am aktivsten? Wir haben uns die League Tables von Refinitiv angesehen.

Makler

Wohntransaktionsmarkt halbiert

Im ersten Quartal wurden laut Savills und BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Wohnimmobilien für nur etwa 1,2 Mrd. Euro gehandelt, so wenig wie zuletzt Anfang 2011. JLL kommt bei kleinteiliger Erfassungsweise auf 2,1 Mrd. Euro bei rund 7 600 gehandelten Einheiten. Das entspricht einem Minus von 50% im Vergleich zum Vorjahr und sogar von rund -75% gegenüber dem Fünfjahresschnitt.

Immobilien

Pfandbriefbanken – „Die Ruhe vor dem Aufschwung“

Seltsam ruhig sei es derzeit am Immobilienmarkt, resümiert der scheidende vdp-Präsident Georg Reutter. Es werde kaum noch gebaut, die Investoren halten die Füße still und das Neugeschäft schwächelt. Damit bleibe endlich mal Zeit, den Aktenschrank aufzuräumen, scherzte Reutter, der im Hauptberuf der DZ Hyp vorsteht. Von einer Immobilienkrise will der Verbandschef denn auch nichts wissen. Die Investoren seien weder depressiv noch ängstlich, es werde nur weniger gebaut, berichtet Reutter aus seinen Kundengesprächen. 

Bankensektor

UBS – Es wird ungemütlicher

Die Q1-Zahlen der UBS können sich trotz Gewinneinbruch um 50% auf 1 Mrd. US-Dollar noch sehen lassen. Das Minus ist schwachen Märkten, vorsichtigen Kunden und 665 Mio. Dollar Rückstellungen für RMBS-Altlasten in den USA geschuldet, zu denen sich eines Tages noch weitere Rückstellungen in Höhe von rd. 600 Mio. Dollar für den Steuerprozess in Frankreich addieren dürften. Die Mittelzuflüsse im Q1 in Höhe von 28 Mrd. Dollar, von denen, wie der neue UBS-Vormann Sergio Ermotti bei Vorlage des Zahlenwerks betonte, noch 7 Mrd. Dollar in den letzten 10 Tagen des März hereingekommen sind, also nach Bekanntgabe der Übernahmepläne, sind als Vertrauensbeweis zu werten.

Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, und ihr Nachfolger, Stefan Dahm.
Sparkassen

SSK Düsseldorf – Eine Glanzfigur tritt ab

Recht unauffällig kam die gestrige Nachricht der Stadtsparkasse Düsseldorf daher: Die Nachfolge ihrer scheidenden Vorstandsvorsitzenden, Karin-Brigitte Göbel, ist beschlossene Sache. Ihr Amt übernimmt ihr derzeitiger Vize, Stefan Dahm, ab Anfang 2024, wenn sie sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Womöglich hat das Institut noch nicht ganz realisiert, dass es mit Göbel eine Lichtgestalt des deutschen Sparkassensektors verliert. Die Branche muss sich ohnehin nach wie vor der Kritik stellen, zu wenig Frauen in den Vorständen und erst recht an der Spitze zu zählen.

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