Banken

Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, und ihr Nachfolger, Stefan Dahm.
Sparkassen

SSK Düsseldorf – Eine Glanzfigur tritt ab

Recht unauffällig kam die gestrige Nachricht der Stadtsparkasse Düsseldorf daher: Die Nachfolge ihrer scheidenden Vorstandsvorsitzenden, Karin-Brigitte Göbel, ist beschlossene Sache. Ihr Amt übernimmt ihr derzeitiger Vize, Stefan Dahm, ab Anfang 2024, wenn sie sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Womöglich hat das Institut noch nicht ganz realisiert, dass es mit Göbel eine Lichtgestalt des deutschen Sparkassensektors verliert. Die Branche muss sich ohnehin nach wie vor der Kritik stellen, zu wenig Frauen in den Vorständen und erst recht an der Spitze zu zählen.

Software

SAP – Geldsegen für CEO Klein

Für Christian Klein lief es vermutlich schon schlechter. Der SAP-Chef darf sich in den nächsten Jahren auf mehr Gehalt freuen, allein 2022 erwarb er Ansprüche auf Langfrist-Boni in Höhe von 5,5 Mio. Euro. Diese Aussicht wird nur von Deutsche Bank-CEO Christian Sewing getoppt, der auf Langfrist-Boni von über 8 Mio. Euro kommen könnte. Auch die Deckelung für die maximal mögliche Vergütung fällt bei Klein mit 34 Mio. Euro üppig aus.

Social Media

Finanzwissen – Da geht noch was

Wie war das mit dem Satz des Pythagoras? Und wer war noch gleich Mephisto in Goethes Faust? Viele Deutsche dürften hierauf zwar eine Antwort haben. Bei Finanzfragen aber hört das Wissen oft schon wieder auf.

Sparkassen

Einlagensicherung – Bayerns Sparkassen sehen EU-Pläne kritisch

Ulrich Reuter weiß, was sich gehört. Die Nachfolge von DSGV-Präsident Helmut Schleweis tritt der bayerische Sparkassenpräsident erst Anfang 2024 an. Bis dahin hält er sich zu allen Themen zurück, an denen sich Schleweis in den letzten Jahren abgearbeitet hat, allen voran einer engeren Kooperation oder mehr Konsolidierung in der Sparkassengruppe.

Genossenschaftsbanken

GLS Bank – Keine Angst vor den Großen

Die These in unserer vorletzten Ausgabe, dass Nachhaltigkeitsbanken sich angesichts des wachsenden Wettbewerbs in ihrer Nische durch konventionelle Institute (Großbanken, Sparkassen, Volksbanken) warm anziehen müssen, war zugegeben kontrovers (s. PLATOW v. 18.4.). Wie so oft gibt es hier verschiedene Sichtweisen, die wir beleuchten und diskutieren wollen. Die im Dienstagsartikel erwähnte GLS Bank widerspricht der dortigen Argumentation auf diversen Ebenen. Zunächst begrüße sie, dass sich immer mehr Institute nachhaltigem Banking verschreiben, da es mit ihrer Vision zur Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft im Einklang stehe und die gesamte Finanzbranche voranbringe.

Vermögensverwalter Blackrock hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich und schraubt die AuM auf 428,7 Mrd. Dollar.
Fondsgesellschaften

Politisierung des ESG-Themas zieht in den USA Kreise

In Texas, dem Öl- und Fracking-Staat, tobt ein erbitterter ideologischer Streit um Nachhaltigkeit, der bereits auf die Fondsindustrie überschwappt und worüber die „BöZ“ berichtet. Er hat die Branche bereits in zwei Lager, jeweils angeführt von BlackRock und Vanguard, gespalten.

Konjunktur

Streikt sich Deutschland in die Rezession?

 Die deutsche Konjunktur steht auf des Messers Schneide. Milder Winter und unerwartete 4,5% Wachstum in China haben im Q1 geholfen, eine Rezession vorerst abzuwenden. Aber für führende Köpfe wie Christian Sewing (Deutsche Bank) oder auch Bundesfinanzminister Christian Lindner, beide beim BdB-Jahresempfang vor wenigen Tagen in Berlin, ist die Messe fürs Gesamtjahr damit noch nicht gelesen. Die hohen Zinsen, die die Wirtschaft und die öffentlichen Haushalte derzeit zusätzlich belasten, sind es nicht allein, die den Wirtschaftszug noch gefährden können. In Deutschland wird neuerdings viel zu oft gestreikt. Wo das hinführt, zeigen uns Streiknationen wie Italien und Frankreich.

Beratungsgespräch in einer Volksbank
Provisionen

Provisionen – Verloren und verkauft

Über das von EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness geplante europaweite Provisionsverbot für Anlageberater berichtete PLATOW bereits am 12.1. Für Anfang Mai erwarten die Analysten von Morgan Stanley nun erste Vorschläge der Brüsseler Kommission. Zuvor war die Finanzindustrie bereits über Monate gegen die Pläne Sturm gelaufen und hatte in einem gemeinsamen Brandbrief für eine Beibehaltung des Nebeneinanders von Provisions- und Honorarberatung geworben.

Private Equity

Bei Private Equity bleibt die Bremse drin

Dass es Finanzinvestoren bei Transaktionen gerade schwer haben, ist bekannt. Das abgelaufene Q1 markierte in Europa sogar einen neuen Tiefpunkt, wie die Statistiken zeigen. Nach Gesamtvolumen der Deals gemessen war der Stand in den ersten drei Monaten 2023 so niedrig wie seit 2019 nicht mehr, zeigen die Analysten des Datenanbieters PitchBook in einem aktuellen Report auf. Mega-Deals im Mrd.-Euro-Bereich, wie sie in Q1 2022 noch in zweistelliger Zahl abgeschlossen wurden, fehlen nun weitgehend. Dafür setzen die Investoren stärker auf Zukäufe, die Assets im Portfoliobestand ergänzen und deutlich geringere Summen binden. 

Personalien

Deutsche Bank-Vorstand – Weniger wäre mehr

Das letzte große Vorstands-Revirement hatte 2021 noch Paul Achleitner gemeinsam mit Christian Sewing auf den Weg gebracht. Inzwischen ist die Deutsche Bank einige große Schritte weiter. Mit dem angekündigten Rückzug von Karl von Rohr, einem engen Vertrauten Sewings, könnte der zumindest nach außen noch etwas blasse neue AR-Chef Alexander Wynaendts eine Duftnote setzen, sollte er denn dahinterstehen.

Mode

Restrukturierungen – Nächster Ernstfall für das StaRUG

Wenn von Zombie-Unternehmen die Rede ist, sind eigentlich meist Firmen am staatlichen Nothilfen- und Zuschuss-Tropf gemeint, die aus eigener Kraft kaum überleben könnten. Ein Paradebeispiel: Galeria Karstadt Kaufhof. Mit Gerry Weber tritt nun aber noch eine andere Zombie-Spielart auf, bei der der Staat außenvor blieb und stattdessen Finanzinvestoren für die äußerlich sichtbaren Lebensfunktionen sorgten, bis es endgültig nicht mehr ging.

Bankensektor

Banken vs. Fintechs – Karten werden neu gemischt

Neobanken wie N26 und Neobroker wie Scalable Capital oder auch Trade Republic waren jahrelang auf der Überholspur und heizten der angeschlagenen und technologisch rückständigen, etablierten Bankenwelt mächtig ein.

Finanzaufsicht

BaFin gräbt DLT-Burggraben

Wer eine DLT-Sandburg (Distributed-Ledger-Technologie) baut, braucht natürlich auch einen regulatorischen Burggraben. Die Blaupause hierfür wendet die BaFin jetzt nach Richtlinie der Esma-Oberaufseher „vollumfänglich in ihrer Aufsichtspraxis an“.

IT-Dienstleister

Atruvia – Neue Preise von Anfang an nicht kostendeckend?

Kurz vor der AR-Sitzung der Atruvia Ende April lüftet sich der Vorhang vor dem künftigen Preissystem. Die beiden Chefs des genossenschaftlichen IT-Dienstleisters, Martin Beyer und Ulrich Coenen, mussten sich in den vergangenen Wochen viel Kritik anhören ob ihrer zwar umfangreichen, am Ende aber bei der Mittelverwendung unklar gebliebenen Präsentationen, mit denen sie die geplanten Preisanhebungen begründet haben (s. PLATOW v. 6.4.).

Künstliche Intelligenz

KI und Banken – Fast schon ein alter Hut

Künstliche Intelligenz wird in der deutschen Bankenlandschaft schon heute breiter genutzt, als manch einer denken mag. Der Branchenprimus Deutsche Bank etwa setzt klassische KI-Modelle (z. B. Regression, Random Forest) schon länger für verschiedene Anwendungen ein, etwa zur Automatisierung manueller Prozessschritte wie den Abgleich und die Validierung von Daten oder das Einlesen großer Mengen unstrukturierter Daten. Das wird u. a. im Kreditgeschäft genutzt, um den bisher stark manuell geprägten Prozess der Prüfung und Bearbeitung zu beschleunigen.

Anleihen

CoCo-Bonds – Die Wunde ist noch nicht verheilt

Das ging ja schnell. Gut einen Monat nachdem die Credit Suisse auf Geheiß der Finma-Aufseher ihre Additional Tier 1 (AT1)-Anleihen noch vor dem Eigenkapital auf Null abschreiben musste und damit ein weltweit spürbares Erdbeben im CoCo-Bond-Markt auslöste, rufen manche schon wieder die Renaissance dieser Instrumente aus. Anlass ist die geglückte AT1-Emission der japanischen Sumitomo Mitsui-Finanzgruppe, die lt. „Bloomberg“ umgerechnet rd. 950 Mio. Euro einsammelte und dafür nicht allzu teuer bezahlen musste (Spread: 171 bps).

Die Golden Gate Bridge in San Francisco
Investmentbanking

M&A-Boutiquen suchen den Schulterschluss

Der Markt der M&A-Boutiquen konsolidiert sich immer weiter – und das international. Erst kürzlich hat die Hamburger Corporate-Finance-Beratung Carlsquare (M&A, Debt Financing), die in Deutschland weitere Büros in Berlin, München und neuerdings auch Frankfurt betreibt, die erst 2019 gegründete Tech-Investmentbank Capital Clarity (Sitz in San Francisco) übernommen.

Adyen sorgt dafür, dass Händler und Kunde zur Bezahlung elektronisch zueinander finden.
Zahlungsdienstleister

EPI Company übernimmt Currence iDEAL und Payconiq

Wie wir exklusiv erfahren, übernimmt die EPI Company den führenden niederländischen Zahlungssystemanbieter Currence iDEAL und dessen luxemburgischen Technologie-Partner Payconiq International. Die europäischen Bankenpartner werden darüber in der kommenden Woche informiert.

Helvetia-Gebäude in der Weißadlergasse in Frankfurt
Versicherungen

Helvetia fischt bei NN Group

Es ist offiziell. Mit Fabian Rupprecht wird zum 1.10. der Noch-CEO International der niederländischen NN Group zur Schweizer Konkurrenz Helvetia wechseln. Rupprecht folgt damit als Vorsitzender der Konzernleitung und Vorstandschef auf Philipp Gmür, der bereits 30 Jahre bei der St. Gallener Versicherung tätig ist und ihre Geschicke seit 2016 lenkt. Unter seiner Hand wurde Helvetia zu einem internationalen Player.

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