Banken

Telekommunikation

Dt. Telekom gibt bei Glasfaser Gas

Mit dem „Netzetag 2022“ der Telekom rückt die quälend lange Genehmigungs-praxis in Deutschland wieder in den Fokus. Der Magenta-Riese zieht beim wichtigen Glasfaserausbau das Tempo an, wie Deutschlandchef Srini Gopalan am Freitag auf der Veranstaltung verkündete. Trotz Krise und Inflation sollen 2023 zwischen 2,5 Mio. und 3 Mio. deutsche Haushalte die schnelle und stabile Festnetz-Verbindung erhalten. 2022 werden sie für 2 Mio. Haushalte verfügbar gemacht. Ziel der Bonner sind über 10 Mio. angeschlossene Haushalte bis 2024, das wären doppelt so viele wie aktuell (5,2 Mio. Anschlüsse per Ende 2022), betonte der Manager.

Bankensektor

Commerzbank – Musterknabe bei grünen Produkten

Nachhaltigkeit ist zu einem der wichtigsten Themen bei Banken geworden. Nicht zuletzt durch die Greenwashing-Diskussion, maßgeblich angestoßen von DWS-Whistleblowerin Desiree Fixler, steht die grüne Transformation oben auf der Agenda. Eine globale Analyse der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal (A&M) zeigt, dass Commerzbank (Rang 10) und Deutsche Bank (11) bei Nachhaltigkeitsbestrebungen ganz vorne mitspielen. Generell sind europäische Banken ihren amerikanischen Wettbewerbern beim Netto-Null-Ziel voraus. Das von A&M erstellte „GREEN PACE“-Rating bewertet die Institute in vier Kategorien: 1. Grüne Produkte (u. a. Anleihen, Darlehen, Derivate), 2. Netto-Null-Ziel, 3. Kundenorientierung und Einblicke und 4. Unterstützung der Kunden beim Wandel. Dafür nutzten die Analysten externe Datenbanken und werteten Geschäftsberichte aus.

EZB-Tower in Frankfurt
Zentralbanken

EZB verschiebt Einführung des Sicherheiten-Management-Systems

Wie die EZB am Freitag mitteilte, verzögert sich nun auch der Start des für die Eurozone einheitlichen Eurosystem Collateral Management System (ECMS) auf den 8.4.2024. Ursprünglich sollte das neue Sicherheiten-Management-System am 20.11.2023 eingeführt werden. Zuvor hatte die EZB bereits den Launch des IT-Großprojekts Target2-Migration von Ende November (21.11) auf den 20.3.2023 verschoben. Die EZB begründet die ECMS-Verspätung denn auch mit dem nach hinten geschobenen Target2-Start. So ließen sich die Folgen daraus besser abfedern.

Immobilien

Alarmsignale am Immobilienmarkt häufen sich

Massive Mittelabflüsse haben den US-Finanzinvestor Blackstone genötigt, die Rückzahlungen aus seinem 69 Mrd. US-Dollar schweren Immobilienfonds Blackstone Real Estate Income Trust zu begrenzen. Die Flucht der zumeist sehr wohlhabenden Anleger aus dem Fonds, der vorwiegend in amerikanische Gewerbeimmobilien investiert, gilt denn auch als Alarmzeichen für den US-Immobilienmarkt. Welche enorme Sprengkraft dortige Verwerfungen für das globale Finanzsystem haben kann, hat die große Finanzkrise von 2008/09 eindrucksvoll gezeigt. Ausgelöst wurde die Finanzkrise damals durch das Platzen der Immobilienblase in den USA, die zuvor von der lockeren Geldpolitik der Fed befeuert worden war. Daraufhin kollabierten auch in Europa die heißgelaufenen Immobilienmärkte in Spanien, Irland und Großbritannien. Der deutsche Immobilienmarkt, an dem die Preis-Bonanza vorbeigelaufen war, blieb hingegen weitgehend verschont.

Bankensektor

Pfandbriefbanken – Reutter hört auch beim vdp auf

Nach nur einem Jahr müssen die 45 ordentlichen Mitglieder des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf ihrer Mitgliederversammlung im Juni 2023 schon wieder einen neuen Präsidenten wählen. Diese Entscheidung traf der Vorstand am Donnerstag in Berlin auf einer Sitzung vor Beginn des traditionellen Jahresempfangs der Standesorganisation. Sie wurde notwendig, weil der erst im Mai ins Amt gekommene Georg Reutter vor kurzem damit überraschte, den Vorstandsvorsitz bei der DZ Hyp, dem größten deutschen Pfandbriefemittenten, Mitte des kommenden Jahres niederzulegen. Sabine Barthauer tritt seine Nachfolge an.

Finanzsektor

Banken – Neue Ära nicht für alle

Die schweren Erschütterungen bei Credit Suisse, die der Markt jetzt nur noch mit gut 10 Mrd. Euro bewertet, sind ein Sonderfall und mit eigenem Unvermögen begründet. Die Kreditwirtschaft insgesamt hat das Tal der Tränen wohl hinter sich gelassen. Diese Beobachtung, bezogen auf Deutschland, war bereits einem der letzten Monatsberichte der Bundesbank zu entnehmen. Von einer Verdoppelung des Vorsteuergewinns im vergangenen Jahr war zu lesen und von soliden Kapitalpolstern.

Sparkassen

Schleweis-Nachfolge – Angeblich nur eine Stimme für Buchholz

Am 7.12. findet die jährliche Mitgliederversammlung des DSGV statt. Zudem trifft sich am gleichen Tag der DSGV-Gesamtvorstand zu seiner nächsten Sitzung. Der Gremien-Marathon wäre die ideale Bühne für Verbandschef Helmut Schleweis (68), um den freiwilligen Verzicht auf eine Verlängerung seiner Ende 2023 auslaufenden Amtszeit zu erklären. Doch bislang deutet nichts darauf hin, dass sich der DSGV-Präsident zu einer solchen Erklärung durchringen wird.

Kreditwirtschaft

ComTS-Streik – Commerzbank knickt ein

Seit Montag streiken die Mitarbeiter der Commerzbank-Tochter ComTS für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Es ist bereits die fünfte Arbeitsniederlegung bei der Service-Gesellschaft innerhalb weniger Monate. Bislang hatte sich Commerzbank-Chef Manfred Knof jedoch unnachgiebig gezeigt und versichert, bei der ComTS herrschten auch ohne einen Haustarifvertrag gute Arbeitsbedingungen.

Wohnungsunternehmen

LEG passt Strategie der neuen Zinssituation an

Mit rund 30 Immobilienfachjournalisten und einigen geladenen Gästen traf sich die Szene in Berlin zur traditionellen Wintertagung des immpresseclub, der Arbeitsgemeinschaft deutscher Immobilienjournalisten. PLATOW Immobilienspezialist Werner Rohmert, seit 2004 Vorsitzender, äußerte gleich zu Beginn seine Sorgen. Trotz langer Erfahrung in der Beratung von Unternehmen auf Vorstandsebene habe er mit Blick auf eine Reihe von Immobiliengesellschaften keine Vorstellung, wie diese angesichts zinsinduzierter Teufelsspirale über die nächsten Jahre zu bringen seien. Auch bei den großen Bestandshaltern von Mietwohnungen sei zu berücksichtigen, dass die hohe Inflation bei den Nebenkosten und an der Supermarktkasse Mieterhöhungspotenziale begrenze.

Derivate

Nach 18,5 Jahren: PLATOW Derivate wird zum Ende des laufenden Jahres eingestellt

Mit den beiden Leitartikeln „Trading mit Derivaten bedeutet ‚No risk, no fun‘ und „Anlagezertifikate bieten alles, was das Herz begehrt“ erschien am 18. Juni 2004 die allererste Ausgabe von PLATOW Derivate. Damals war der Markt für Strukturierte Produkte in aller Munde, weshalb wir den Trend aufgegriffen und unsere Leser fortan mit nutzwertigen Informationen zu diesem boomenden Marktsegment versorgt haben.

DAX

Regulierung – Auf der Suche nach dem richtigen Hebel

Die Grundsatzfrage kam aus dem Publikum, als Bayer-Aufsichtsratschef und Deutsche Bank-AR-Vize Norbert Winkeljohann auf der Regulierungskonferenz der Frankfurt School seine Ideen präsentiert hatte. Wenn der AR zum ESG-Treiber werden und nicht mehr nur die Interessen der Aktionäre, sondern auch die der übrigen Stakeholder im Blick haben muss, wie organisiert er seine Informationsgrundlagen? Schließlich beeinflussen die erhobenen Daten zu diversen ESG-Kennzahlen nicht nur die Vorstandsgehälter, sondern mittelbar auch den Unternehmenswert. Ob es nicht inzwischen eine „Tendenz zur Übergenauigkeit“ gebe, fragte Christian Strenger, Corporate-Governance-Pionier und selbst Ex-AR bei Evonik, Metro u. a. weiter; ob es Sinn mache, immer filigranere Detailkriterien zu entwerfen, noch dazu auf dynamischer Basis, statt einfach Sinn und Zweck von ESG vor Augen zu behalten?

Versicherungen

M&A-Versicherungen im Wandel

Dass das Geschäft mit Unternehmenskäufen und -verkäufen schon einmal besser lief, ist heute Konsens. Weniger einig sind sich die Experten darüber, welche Rolle nun den Gewährleistungsversicherungen zukommt, die in den M&A-Boomjahren bis 2021 immer stärker nachgefragt wurden. Ist mit dem Verkäufer-markt auch die „Warranty and Indemnity“ (W&I)-Absicherung, die auf die eine oder andere Weise meist der Käufer bezahlte, Vergangenheit? Oder schlägt jetzt, da die Rahmenbedingungen für viele Deals immer unsicherer aussehen, gerade die Stunde der W&I-Policen, die wenigstens bestimmte Risiken auszuschalten versprechen?

Nord/LB-Zentrale in Hannover
Bankensektor

Nord/LB – Es geht aufwärts

Der seit Anfang des Jahres amtierende Nord/LB-Chef Jörg Frischholz wollte das Ergebnis im laufenden Gj. eigentlich ausbauen, wie er im April selbstbewusst ankündigte. Die Neunmonatszahlen wecken daran Zweifel: Das Konzernergebnis nach Steuern sank um 71% z. Vj. auf 37 Mio. Euro. Bewertungseffekte aufgrund der Zinswende hätten der Landesbank einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Risikovorsorge hat die Bank mehr als verdoppelt (v. 42 Mio. auf 97 Mio. Euro), was den Aufsehern gefallen dürfte. Erst letzte Woche warnte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling davor, Risiken in den Kreditbüchern durch die erwartete Rezession zu unterschätzen (s. PLATOW v. 25.11.).

Wohnungsmarkt

Wohnungsbau – Große Ambitionen, kleines Ergebnis

Immer mehr Bauherren und Projektentwickler tun es vorsichtshalber oder auch, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt: warten. Nun war NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach damit an der Reihe, denn ihr Flug zur Bund-Länder-Bauministerkonferenz am Freitag (25.11.) in Berlin scheiterte daran, dass die BER-Landebahn durch Klima-Demonstranten blockiert war, was Scharrenbach mit bösen Tweets quittierte.

Bankensektor

Commerzbank – Krämer beklagt Infrastruktur-Stau und Bürokratie

Die Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsabschwächung bestimmt die aktuelle Debatte von Ökonomen. Auf diesen Balanceakt wies also auch Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank und selbst ernannter Fürsprecher des deutschen Mittelstands, beim Pressegespräch zum Ausblick 2023 hin. Er erwartet, ähnlich wie Helaba-Chefvolkswirtin Gertrud Traud (s. PLATOW v. 23.11.), im nächsten Jahr eine milde Rezession (BIP -0,5%).

Bankensektor

Zankapfel virtuelle HV – Banken und VW schwanken noch

Der durch die Corona-Pandemie etablierte Brauch, Hauptversammlungen virtuell abzuhalten, muss nicht zwangsweise von Dauer sein. Das liegt auch am neuen Gesetz zur Einführung der virtuellen HV, das die Komplexität relativ zur Präsenzveranstaltung deutlich erhöht. „Virtuelle HVs haben nach vorne viel komplexere technische Anforderungen. Dadurch wird der Aufwand für deren Abhaltung mit einer Präsenzversammlung vergleichbar sein“, erwartet die Aareal Bank. Bei der Übergangslösung wurden die Aktionärsrechte stark eingeschränkt, um Unsicherheiten im Umgang mit dem neuen Format zu vermeiden.

Sparkassen

Gerangel um Thronfolge von Sparkassen-Fürst Peter Schneider

Seit mehr als 16 Jahren steht Peter Schneider (64) an der Spitze des mächtigen Sparkassenverbands Baden-Württemberg. Wenn am 30.4.2024 sein Vertrag abläuft und Schneider in den Ruhestand tritt, werden es sogar volle 18 Jahre oder ganze drei Amtszeiten sein. Da ein „geborener“ Nachfolger für Schneider nicht in Sicht ist, haben die beiden CDU-Landräte Helmut Riegger (Calw) und Matthias Neth (Hohenlohe) das Vakuum genutzt, um sich schon frühzeitig in Stellung zu bringen.

Die Porsche-Zentrale in Stuttgart.
Automobilhersteller

Deutsche Bank hat ihr Porsche-Trauma noch nicht verknust

Ausgerechnet beim größten Börsengang seit der Telekom musste sich die Deutsche Bank im Beraterkonsortium für den Porsche-IPO mit einer nur subalternen Position begnügen. Die Führungsrollen und damit auch die dicksten Provisionen blieben ausländischen Instituten, vornehmlich den US-Investmentbanken vorbehalten. Das hat beim deutschen Branchenprimus offensichtlich tiefe Wunden hinterlassen, die bis heute nicht verheilt sind. Seit dem Porsche-IPO sollen im Deutsche Bank-Vorstand zunehmend Klagen über die wachsende Dominanz der US-Institute auf dem deutschen und europäischen Markt laut geworden sein.

Weltwirtschaft

Risiken 2023 – Was uns erwartet

Geopolitische Beben wie der russische Überfall auf die Ukraine gehören zu einer ganz besonderen, kaum berechenbaren Kategorie von Risiken. So gab Ulrich Leuchtmann (Commerzbank) gleich zu Beginn der von Markus Brinkmann (BDO-Partner für Forensic, Risk und Compliance) professionell moderierten PLATOW-Tagung „Risiken 2023“ zu, dass sein Hauptrevier, die sonst immer als effizient geltenden Finanzmärkte, regelmäßig überfordert sind, wenn ein neues, bisher nicht eingepreistes Phänomen auftritt.

Versicherungen und Finanzdienstleistungen

Signal Iduna – Leitermanns lange Liste

Anfang 2023, nach Rücksprache mit der Familie und AR-Chef Reinhold Schulte (74), will Ulrich Leitermann (63) verraten, wie lange er noch an der Spitze der Signal Iduna stehen wird. Ein entscheidender Aspekt dabei ist das von ihm angeschobene Programm „Vision 2023“. Darin sind für Ende 2023 vier Ziele festgelegt, von denen drei ganz bzw. beinahe erreicht sind: Über 50% des Neugeschäfts stammen heute aus den Zielgruppen Handel, Handwerk und öffentlicher Dienst.

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