Banken

Zentralbanken

Bundesbank – Nagels neuer Stil

Es sei „kristallklar“, dass die Zinsen weiter steigen müssen, gab Bundesbank-Präsident Joachim Nagel beim traditionellen IWF-Frühstück der DZ Bank in Washington die Marschroute vor. Geldpolitisch trat Nagel schon gleich zu Beginn seiner Amtszeit in die Fußstapfen seines Vorgängers Jens Weidmann. Doch anders als Weidmann, ist der frühere KfW-Vorstand spätestens seit der März-Sitzung nicht mehr der einsame Rufer im EZB-Rat. Mit EZB-Chefvolkswirt Philip Lane wechselte jüngst auch noch die letzte Taube ins Lager der Falken, sehr zur Genugtuung Nagels.

Versicherungen

Munich Re – Für Wennings Jahresziele wird es eng

3,3 Mrd. Euro Gewinn peilt Joachim Wenning für das laufende Jahr an. Ob das klappt, ist nach unseren Informationen aktuell unsicher. Der Munich Re-Chef hatte zum Halbjahr zwar noch 2,7 Mrd. Euro in seinem Großschaden-Budget. Das Q3 entpuppt sich aber einmal mehr dank der Hurrikan-Saison in den USA als das alles entscheidende Quartal. Während Swiss Re-Kapitän Christian Mumenthaler die Anleger (nicht zum ersten Mal) enttäuscht und eine Gewinnwarnung ausgesendet hat, wonach wegen „Ian“ im Q3 ein Minus von 500 Mio. US-Dollar zu erwarten ist und die für 2022 angestrebte EK-Rendite von 10% wahrscheinlich verfehlt wird, rechnen die Claims-Spezialisten bei Munich Re noch (Q3-Zahlen am 8.11.). 

Konjunktur

Panik in the Air – ESRB-Warnung macht die Lage nicht besser

Erstmals in seiner 11-jährigen Geschichte hatte der Europäische Ausschuss für Systemrisiken Ende September eine allgemeine Warnung veröffentlicht, wonach eine Reihe schwerwiegender Risiken für die Finanzstabilität geortet wurden. Es drohten Kreditausfälle wegen Rezession und teurer Energie, Verwerfungen bei Vermögenswerten und ein auf die Marge drückender Konjunktureinbruch, so der bei der EZB angesiedelte unabhängige ESRB. In der Community, die 2022 bisher durchaus gut verdient, war die Verwunderung groß.

Commerzbank Zentrale in Frankfurt am Main
Bankensektor

IWF-Tagung – Der deutsche Patient

Ganz schön dick aufgetragen hat Commerzbank-Chef Manfred Knof auf dem IIF-Podium zum „Global Outlook“ am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei deutlich positiver als viele glauben, verkündete Knof vor der internationalen Banking-Community. 2023 werde zwar schwierig, doch Deutschland wird den Winter managen, zeigte sich der Commerzbank-Lenker demonstrativ zuversichtlich. Dabei sei die deutsche Bevölkerung durchaus „leidensfähig“. Der deutsche Mittelstand sei widerstandsfähig und auch der Arbeitsmarkt laufe weiterhin gut. Deshalb bestehe auch kein Grund zum Pessimismus. 

PLATOW Konferenzen

Am 24.11. – Neues PLATOW Forum für Sie

Risiken, mit denen Unternehmer oder private Investoren tagtäglich zu kämpfen haben, lauern in vielen Bereichen. Ganz gleich, ob das die Geopolitik ist mit den fatalen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, die wachsende Gefahr im Netz durch Cyberkriminelle, die Auswirkungen hoher Währungsschwankungen auf das Geschäft oder die Nachhaltigkeitsoffensive mit hohen ESG-Standards, die auf der Produktseite zu erfüllen sind. PLATOW EURO FINANCE lädt Sie deshalb ein zu „Risiken 2023“, dem neuen Konferenzformat für Unternehmer und Entscheider.

Bankensektor

Deutsche Bank prescht auf den Payment-Markt

Vert, frz. für „grün“, heißt das neue Angebot der Deutschen Bank (DB) für Unternehmenskunden. Mit dem Namen soll der Nachhaltigkeits-
aspekt digitaler Bezahllösungen hervorgehoben werden. Den Strom für die 84 qm große Werbetafel vor den Frankfurter DB-Türmen, auf der Vert derzeit vorgestellt wird, lässt man sich dennoch nicht nehmen. Die Bank hält 49% an dem Joint Venture, das sie zusammen mit dem US-Fintech Fiserv zwei Jahre lang entwickelt hat.

Bankensektor

US-Banken – Im Auge des Sturms

Die globalen Rezessionsängste machen auch vor den großen US-Banken nicht halt. Im dritten Quartal verbuchte JP Morgan zwar einen höheren Gewinn als von Analysten erwartet (EPS: 3,12 US-Dollar; Konsens: 2,88), das sonst so ertragreiche Investmentbanking ließ aber aufgrund der anhaltenden Marktflaute sowohl bei M&A-Deals als auch im Geschäft mit Börsengängen ordentlich Federn.

Flagge Chinas in Shanghai
China

Chinas Staatsbanken – Krücken für die Kranken

Kurz vor dem 20. Parteitag fährt Peking die Maßnahmen zur Stützung des angeschlagenen Immobiliensektors, einem der großen Krisenherde (s. PLATOW v. 1.8.) neben der Null-Covid-Politik und demografischem Wandel, weiter hoch. Mindestens 600 Mrd. CNY (85 Mrd. US-Dollar) sollen die größten Staatsbanken dem Sorgenkind als Nettofinanzierung in den nächsten Monaten zur Verfügung stellen.

Sparkassen

Sparkassen im Fusions-Fieber

Das Tempo steigt bei den Sparkassenfusionen. Von 2017 bis 2021 waren nach DSGV-Zahlen im Schnitt fünf Sparkassen pro Jahr verschwunden. Seit dem Jahreswechsel gab es aber bereits neun Zusammenschlüsse, so der Verband auf PLATOW-Anfrage. Und es geht weiter. Von „Fusionitis“ sprach schon im Juni die „Finanz-Szene“, die ein weiteres Halbdutzend anstehende Zusammenschlüsse auflistete.

Bankensektor

Banken – Rating-Urteile lassen Unkenrufe vorerst verstummen

Im Vorfeld der letzten globalen Finanzkrise haben sich die großen Rating-Agenturen nicht mit Ruhm bekleckert. Umso genauer wird nun angesichts aufkommender Krisenrufe hingeschaut. Am Mittwoch setzte Moody’s mit der Hochstufung der Langfristratings der Deutschen Bank auf „A1“ ein starkes Zeichen gegen jüngste Gerüchte, neben der Credit Suisse (CS) könnte auch Deutschlands größtes Geldhaus wanken.

Index

Finanzierungsmarkt trübt sich weiter ein

Der „Deutsche Immobilienfinanzierungsindex“ (Difi), ein vom Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW und JLL quartalsweise erhobener Stimmungsindikator für die gewerbliche Immobilienfinanzierung, ist zum dritten Mal in Folge gesunken. Allerdings wurde der rasante Stimmungsabfall im zweiten Quartal deutlich abgebremst.

DAX-Strategien

Gemischte Bilanz bei den DAX-Long-Trades

Die DAX-Turbo Long-Strategie entpuppt sich in diesem Jahr bislang als Rohrkrepierer. Auch der jüngste Trade endete wieder mit einem Verlust. Unter dem Strich ist die Performance dieses Depot-Bausteins seit dem Start unserer Strategie aber positiv.

Genossenschaftsverbände

BWGV – Südwest-Genossen lagern Bildung und Beratung aus

„Aufbruch“ heißt das Projekt, mit dem Roman Glaser den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband BWGV zukunftssicher aufstellen will. Da Glaser sich 2023 in den Ruhestand verabschiedet, drängt die Zeit. Und nicht nur die Zeit: Angeblich kämpft der BWGV auch mit knappen personellen Ressourcen.

Finanzsektor

Droht Crash bei Firmenkrediten?

Vor knapp einem Jahr eröffnete Christine Lagarde eine Risikokonferenz ihres Hauses mit einer an die Banken gerichteten Warnung vor hohen Kreditrisiken als Folge der Pandemie. Die mahnenden Worte der EZB-Chefin verfingen bis heute kaum. Das Kreditsystem hielt stand, aber nur, weil der Fiskus in einem globalen Kraftakt mit riesigen Hilfsprogrammen den Unternehmen unter die Arme griff.

Chemie

Covestro-Emission – Noch scheint die Sonne im Schuldscheinmarkt

Mit Schuldscheinen hatte man Covestro bisher nicht in Verbindung gebracht. Nun wurde die erste Emission der – zugegeben jungen – Firmenhistorie auch gleich mehr als doppelt so groß wie geplant. Statt der ursprünglich angedachten 300 Mio. Euro sammelten die Leverkusener „aufgrund der starken Nachfrage“ 650 Mio. ein. Nach den Jumbo-Schuldscheinen von Vonovia (1 Mrd. Euro), Lidl (850 Mio.) und Symrise (750 Mio.) gehört die Covestro-Emission damit zu den größten des Jahres.

Marktausblick

M&A – Werkzeug der Transformation

Am Ende diskutierten drei Experten, die sich selbst als Realist, als Esoteriker und als „Nerd“ bezeichneten. Jens Weber, M&A-Spezialist beim Strategieberater EY Parthenon, breitete auf dem „Corporate Transformation Day“ des Bundesverbands Mergers & Acquisitions (BM&A) als „Nerd“ ein paar Zahlen aus: Satte 30% der globalen M&A-Aktivitäten seit 2020 haben im Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbereich gespielt, mehr als in Industrie, Handels- und Konsumgüterbranche zusammen. Der Großteil der Unternehmen, auch in Deutschland, die sich unter Zugzwang in Sachen Digital-Strategie sehen, liebäugeln damit, die nötige Kompetenz zuzukaufen.

Bankensektor

Credit Suisse – Signal der Stärke gegen die Untergangspropheten

Der Aktienkurs im Keller, die Preise für Kreditausfallversicherungen auf Rekordhoch, die Strategie unklar und in der „Bild-Zeitung“ orakelt Marc Chesney, Professor an der Universität Zürich, in der Schweiz bahne sich ein „globales Banken-Beben“ an. Schon machen Spekulationen über einen „Lehman-Moment“ am Zürcher Paradeplatz die Runde.

Bitcoin
Fintech

Krypto-Branche sehnt mehr Regulierung herbei

Bei Nachrichten wie dieser können viele nur noch müde lächeln: Digital-Token im Wert von etwa 100 Mio. US-Dollar wurden an einer Schnittstelle der weltgrößten Krypto-Börse Binance abgesaugt, berichtete „Bloomberg“ am Freitag (7.10.). Vielleicht waren es auch 110 Mio. Inzwischen aber, twitterte Binance-Mitgründer Changfeng Zhao, sei wieder alles unter Kontrolle. Die Gesamtsumme, die durch Hacks allein 2022 aus der Krypto-Sphäre verschwunden ist, steigt damit auf rd. 2 Mrd. Dollar.

IT-Dienstleister

Atruvia – Volksbanken droht milliardenschwere IT-Umlage

Im Sommer 2023 endet die laufende IT-Umlage der Genossen. In Summe wird Atruvia damit dann seit 2018 300 Mio. Euro bei den Volks- und Raiffeisenbanken eingesammelt haben, die in die Digitalisierung des Finanzverbunds geflossen sind. Nach einem holprigen und langsamen Start kam zuletzt Fahrt auf.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse