Geldpolitik

Kreditwirtschaft

Verbriefungen – Wann platzt der Regulierungsknoten?

Bei ministerialen Jahresbilanzen, erst recht nach den ersten zwölf Regierungsmonaten, geht es um das große Ganze und nicht um Details. Entsprechend beiläufig kam Christian Lindner im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ zum Jahreswechsel auf einen Punkt zu sprechen, der zwischen Inflation, Energiepreisen und digitalem Euro ein bisschen technisch wirkte. Verbriefungen, so der Minister, seien in Deutschland und Europa „äußerst restriktiv“ geregelt, weil sie nach der Subprime-Krise in den USA pauschal als gefährlich gälten.

Commerzbank-Tower in Frankfurt
Bankensektor

Knof schwört Führungskräfte auf digitale Vorreiterrolle ein

Die Commerzbank ist auf bestem Weg, ihre Ziele für das abgelaufene Jahr 2022, allen voran ein Konzerngewinn von mehr als 1 Mrd. Euro und die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung, zu erreichen. Entsprechend entspannt ist denn auch zum Jahresstart die Stimmung in der Führungsetage des Frankfurter Commerzbank-Towers. Dennoch kann und will sich Vorstandschef Manfred Knof mit dem Erreichten nicht zufriedengeben.

Finanzpolitik

Dezember-Hilfe drückt deutsche Inflation

Die einmalige Übernahme der Abschlagszahlung für Gas und Fernwärme durch den Staat hat die deutsche Inflation im Dezember auf 8,6% sinken lassen. Im Gesamtjahr 2022 stieg die Teuerung auf 7,9% und damit so hoch wie selbst in den 1970er-Jahren nicht. Auch nach europäischer Rechnung (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) fiel die Inflation im Dezember mit 9,6% unter die 10%-Marke.

Buchhandel

Hugendubel – 2023 wird gefeiert

Viele Familienunternehmen starten wegen des schwierigen Umfelds mit mulmigem Gefühl ins neue Jahr, anders der in fünfter Generation familiengeführte Buchhändler Hugendubel. „Sehr positiv gestimmt“ ist Nina Hugendubel für das Jahr 2023.

FinTech

N26 – Börsengang ist vom Tisch

N26 wird „Challenger“-Bank genannt, da es herkömmliche Banken mit ihrer teils jahrhundertelangen Historie angreifen will. Dass das nicht so leicht ist wie anfangs gedacht, erfährt das Fintech schon längst am eigenen Leib. Nach dem BaFin-Doppel-Rüffel inklusive gedeckeltem Neukundenwachstum und zweier Sonderbeauftragter folgt nun der nächste Paukenschlag: Der schon länger mit diversen anderen Investoren- und Lehrtätigkeiten (z. B. an der RWTH Aachen) beschäftigte CFO Jan Kemper macht Ende Januar 2023 die Biege.

Europace

Wohnimmobilienpreise fallen auf breiter Front

Der von Europace ermittelte Hauspreis-Index, der auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace-Finanzierungsmarktplatzes basiert, verzeichnete im November deutlich sinkende Immobilienpreise. Die Preise für Eigentumswohnungen sanken im Vergleich zum Vormonat um 2,54% und für Bestandshäuser um 2,48%.

JLL

Globaler Immobilienmarkt verliert an Dynamik

Die Jahresstatistik der weltweiten Immobilienmärkte profitiert vor allem vom Schwung des ersten Halbjahres 2022. Seither lässt die Dynamik spürbar nach, berichtet JLL. Mit einem Gesamttransaktionsvolumen von 814 Mrd. US-Dollar nach neun Monaten wurde das Vorjahr mit 757 Mrd. Dollar zwar übertroffen, jedoch geht JLL davon aus, dass der Rekordwert von 1,26 Billionen Dollar aus dem Jahr 2021 nicht erreicht wird.

Research

Catella – Der etwas andere Weihnachtsausblick

Zum USP des Researchs der schwedischen Catella Group zählt der alljährliche Weihnachts-Markettracker. Die Nähe zu den Produktionsstätten hoch im Norden zahlt sich aus. Das gibt die Chance, die etwas anderen Zahlen, Daten und Fakten rund um Weihnachten im „Catella Market Tracker“ aufzubereiten.

Teuerungsrate

Inflation – Noch keine Entwarnung

Im Kampf gegen die Inflation bittet Bundesbank-Präsident Joachim Nagel die Deutschen um Geduld. Erst ab 2024 werde die Teuerung deutlich zurückgehen. Seine Mahnungen sind durchaus berechtigt, auch wenn sich zuletzt die Signale für eine leichte Entspannung an der Preisfront mehren. So sind die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte im November um 3,9% gegenüber Oktober gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Dies war bereits der zweite Rückgang im Vormonatsvergleich in Folge. Auch gegenüber dem Vorjahr nahm der Auftrieb der Erzeugerpreise mit einem Plus von 28,2% abermals ab. Im Oktober hatte die Veränderungsrate noch bei +34,5% gelegen, im September sogar bei +45,8%. Die Erzeugerpreise gelten als wichtiger Frühindikator für die weitere Entwicklung der Inflation, die im November in Deutschland leicht auf 10% zurückging nach 10,4% im Oktober.

Ex-Minister

Heiko Maas – Auf Waigels Spuren

Mindestens ein Jahr im Abklingbecken müssen abgetretene Bundesminister seit 2015 vor einem Wechsel in die Wirtschaft verbringen. Heiko Maas, damals Justizminister, hat seinen Einstieg bei der Anwaltskanzlei GSK Stockmann ziemlich genau getimt: Im Dezember 2021 trat er als Außenminister ab, zum Januar 2023 hört er im Bundestag auf und fängt bei GSK an. Als Partner wohlgemerkt, also Mitunternehmer, an den gewisse Umsatzerwartungen gestellt werden.

Zentralbanken

EZB – Transparenz als Prophylaxe

Im politischen Gerüst der EU-Institutionen springen Lauffeuer schnell von einem Gremium auf das andere. Umso vorsichtiger müssen Akteure agieren, wenn, wie im Fall Eva Kaili, inzwischen abgesetzte Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Korruptionsverdacht vorliegt. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geriet durch die angebliche Löschung von Textnachrichten, die Verhandlungen über Lieferung des Covid-19-Impfstoffs durch Pfizer dokumentiert haben sollen, in die Kritik. Korruption – ein Wort, mit dem kein Politiker oder Wirtschaftsteilnehmer in Verbindung gebracht werden will, erschüttert es doch die einzige Währung, die zählt: Vertrauen in die Institution.

Konjunktur

Deutsche Konjunkturaussichten hellen sich unerwartet deutlich auf

Die eisigen Temperaturen in Deutschland lassen die gebunkerten Gasvorräte kräftig schmelzen. Dennoch mehren sich die Zeichen, dass die Rezession im kommenden Jahr glimpflicher als bislang erwartet ausfallen könnte. So stieg der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie und die Dienstleister im Dezember unerwartet kräftig um 2,6 auf 48,9 Punkte und näherte sich damit der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert. Insbesondere im Dienstleistungssektor macht sich wieder mehr Zuversicht (49 Punkte) breit.

Familienunternehmer

Schmerzhafte Heimatliebe

Das Jahr 2022 hat die Probleme Deutschlands schonungslos offengelegt: Inflation, Preisexplosionen, Lieferengpässe und Corona nagen an der Investitionskraft des Mittelstands. Besonders Familienunternehmen bekommen den toxischen Mix zu spüren, weil sie heimisch verankert und in den allermeisten Fällen gegen Verlagerung ins Ausland sind. Zwar gibt es positive Ausreißer wie Buchhändler Hugendubel, der trotz aller Krisen 2022 optimal nutzen konnte, noch zukunftsfähiger zu werden, und für 2023 „sehr positiv gestimmt“ ist, wie uns Chefin Nina Hugendubel sagt. Es gibt aber sehr viele, denen es schwer zusetzt, dass das reiche Deutschland bei den Zukunftsfragen arm an Lösungen ist. Denn es pressiert mehr als Energiekrise und Lieferketten, die auch 2023 präsent sein werden, wie uns der Spitzenverband „Die Familienunternehmer“ sagt.

Bankensektor

Zinsen – Qualvoller Wendepunkt

Lange wurden höhere Zinsen von einem Teil der Finanzindustrie, insbesondere den Banken und Sparkassen, herbeigesehnt. Jetzt sind sie in einer Geschwindigkeit und in einem Ausmaß da, wie es der Markt noch nie gesehen hat. Die von der Deutschen Bundesbank regelmäßig erfasste Umlaufrendite war Anfang März noch im negativen Bereich (-0,22%) und schnellte binnen weniger Monate bis auf 2,41% (21.10.) nach oben. Vor allem die Wendepunkte eines Zinszyklus gelten für das Treasury einer Bank als besonders kritisch. So auch dieses Mal.

Finanzaufsicht

BaFin – Trauma Wirecard

Am 8.12. in München mit Markus Braun (53) Auftakt im Wirecard-Prozess, der Licht ins Dunkel eines der größten Fälle von Wirtschaftsbetrug der Nachkriegszeit bringen soll. Wenige Tage später, am 13.12., Auftritt des fast gleichaltrigen Mark Branson (54) im Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Der Brite mit Schweizer Pass trat vor 18 Monaten an die BaFin-Spitze, nachdem Vorgänger Felix Hufeld über schwerwiegende Versäumnisse seiner Behörde im Fall Wirecard gestürzt war.

Großhandel

Metro – Alles auf eine Karte

Das Ziel von Metro-Chef Steffen Greubel ist klar: zurück zu 100% Wholesale, Revival der Großmärkte. Den Schlüssel sieht er bei Multikanal-Kunden. Dazu soll die Sales-Force (aktuell ca. 8 000 Mitarbeiter) weiter ausgebaut und jährlich in 2-3 Länder expandiert werden. „Wenn Sie HoReCa-Kunden auch beliefern und ein digitales Angebot schaffen, steigt der Umsatz überproportional“, bekräftigte Greubel auf der Bilanz-PK 2021/22 (30.9.). Aktuell liegt das Verhältnis von Cash&Carry vs. Belieferung bei etwa 80/20.

Kreditwirtschaft

Volksbank Mittelhessen spürt Investitionsstau im 2. Halbjahr

Michael Müller, der zum 1. Januar in den Vorstand der Volksbank Mittelhessen einzieht, sieht 2022 als das herausforderndste Jahr für die deutsche Wirtschaft seit der Wende vor gut 30 Jahren. Entscheidend sei das Zusammenwirken verschiedener Krisen. „Die ausufernde Inflation und enorme Preissteigerungen bei bestimmten Produkten mussten ebenso wie unverändert gestörte Lieferketten beherrschbar gemacht werden.

Chemie

Frohes neues Jahr – Nicht für die Chemie

Markus Steilemann ist nicht nur ein Freund von Fakten, sondern auch von klaren Worten. Und so schlug der Covestro-Chef in seiner Funktion als neuer VCI-Präsident auf der Jahres-PK in Frankfurt groß auf: „Die Chemie glaubt nicht an ein frohes neues Jahr!“ Zumindest nicht, wenn der aktuell extrem schwierigen Situation (hohe Energie- und Rohstoffpreise) so begegnet werde, wie es von der Bundesregierung im Einklang mit EU-Beihilferecht geplant sei. „We walk alone“, betonte Steilemann in Anlehnung an das Mantra von Kanzler Olaf Scholz, dessen „Doppelwumms“ aus Sicht der deutschen Chemie zur Fehlzündung werde.

Finanzpolitik

EZB startet im März moderate Bilanz-Schmelze

Nach der US-Notenbank Fed hat auch die EZB ihre Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Der Zins-Beschluss war diesmal allerdings umstritten, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde andeutete. Im Vorfeld der Ratssitzung hatten sich Österreichs Notenbank-Chef Robert Holzmann und das deutsche EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel für einen weiteren Jumbo-Zinsschritt stark gemacht.

Termine

Termine im Januar 2023

Das neue Jahr bringt wieder interessante Branchenevents. Diese Termine sollten Sie sich bereits vormerken.

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