Versicherungen

In der Versicherungsbranche sorgt das dominante Auftreten der Banken bei der Suche nach einer Lösung für die europäische Schuldenkrise für einen gewissen Unmut.

Ein ebenso überraschendes wie unschönes Ende nahm unser Long-Trade auf Stratec Biomedical. Nachdem die Aktie des Medizintechnikkonzerns ihre enge Handelsspanne zwischen 32,50 und 33 Euro tagelang kaum verlassen hatte, stürzte sie am Dienstag sogar unter ihre 200-Tage-Linie ab.

Geknirscht hat es in der mit viel Vorschusslorbeer versehenen Auto-Allianz zwischen Volkswagen und dem japanischen Kleinwagen-Spezialisten Suzuki schon lange. Nun steht das deutsch-japanische Bündnis vor dem Scheitern.

Fast schon eine Last sei es, so CFO Jörg Schneider, in Zeiten wie diesen die knapp 200 Mrd. Euro Kapitalanlagen der Munich Re sicher am Markt zu investieren. Die Schuldenkrise in Südeuropa und den USA hinterlässt auch bei einem so vorsichtigen Investor Spuren.

Die Versicherungskammer Bayern gehört mit Beiträgen von 7,1 Mrd. Euro (2010) zu den größten Erstversicherern in Deutschland.

Bei der letzten Präsidiumssitzung des GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft am 14.7. ging es zur Sache. Ergo-Chef Torsten Oletzky musste sich harsche Worte seiner Wettbewerber zur aktuellen Ergo-Werbung anhören.

Unsere Ende Juni eröffnete Spekulation auf fallende Kurse bei Hannover Rück war bekanntlich nicht von Erfolg gekrönt. Der Fall unter das Paniktief im März erwies sich als Bärenfalle. Nach einem schnellen und deutlichen Anstieg, während dem unsere Short-Position ausgestoppt wurde, kam es Mitte Juli noch einmal zu einem Test des damaligen Tiefs bei rund 33,70 Euro, der erfolgreich bewältigt wurde.

Lange Zeit war aus dem Unternehmen manroland nichts zu hören. Selbst der 242 Mio. Euro Verlust des Druckmaschinenherstellers in 2009 sickerte erst Anfang 2011 an die Öffentlichkeit. Stattdessen wurde über das Unternehmen geredet.

Die LBBW muss sich auf Geheiß Brüssels in mehreren Geschäftsfeldern verschlanken. Betroffen davon ist auch die Baufinanzierung.

Der Energiekonzern RWE hat seine Mehrheitsbeteiligung am Netzbetreiber Amprion an ein Konsortium aus institutionellen Investoren unter Führung der Commerzbank-Tochter Commerz Real verkauft.

Die wohlklingenden Statements zum Euro und Ratschläge, was eine Regierung Merkel jetzt zu tun hätte, sind kurz vor dem morgigen Brüsseler Sondergipfel derart interessengesteuert, dass unsere angeblich so führungsschwache Kanzlerin nicht zu beneiden ist. Am dreistesten treiben es starke Kräfte im BDI, an der Spitze einiger DAX-Unternehmen und Kreise im CDU-Wirtschaftsrat.

Seit dem Frühjahr wechselt der DAX unter hohem Tempo immer wieder seine Richtung, stets begleitet von dramatischen Nachrichten aus Griechenland, den USA und von den Devisenmärkten. Ein solches Szenario ist selbst für Hardcore-Trader nur schwer zu meistern. Die meisten Anleger verlieren dabei unter dem Strich. Der Index selbst verzeichnet seit Jahresbeginn immerhin ein Plus von 4,35%.

Wie lange hat Munich Re-Vormann Nikolaus von Bomhard wohl noch Geduld mit seinem Erstversicherungs-Chef Torsten Oletzky? Genüsslich streut die Konkurrenz angesichts der peinlichen Pannen bei Ergo derzeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit neues Salz in die Wunde. Die Schadenfreude kommt nicht von ungefähr.

Wie einst Alfred Herrhausen fordert Martin Blessing die privaten Banken zu einem deutlichen Forderungsverzicht auf. Dem früheren Deutsche Bank-Lenker Herrhausen ging es um die Dritte Welt, Blesssing hat Europa im Blick.

Mit 265 Mrd. US-Dollar an wirtschaftlichen Schäden per Ende Juni ist das laufende Jahr schon jetzt das teuerste Schadenjahr der Geschichte. Auf die Versicherungswirtschaft kommen rd. 60 Mrd. Dollar an versicherten Schäden zu, so Torsten Jeworrek, der im Vorstand der Munich Re das Rückversicherungsgeschäft verantwortet.

Bessere Rahmenbedingungen kann sich die Bausparbranche kaum wünschen: Inflationsangst und Sorgen vor steigenden Zinsen treiben den Kassen die Sparer derzeit in Massen zu. Die geplante Energiewende sorgt auch in den kommenden Jahren für steten Nachschub.

Der Verkaufsprozess für die Flughafen-Sparte des Baukonzerns Hochtief geht in die heiße Phase. Nach einer ersten Vorauswahl der eingereichten Gebote sollen nunmehr noch fünf Bieter im Rennen um Hochtief AirPort sein.

Eigentlich waren Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, und Ulrich Kater, Chefökonom der DekaBank, gestern vor die Presse getreten, um den mittlerweile siebten Bericht zum Finanzplatz Deutschland vorzustellen und die Umfirmierung der 2003 von der Finanzindustrie gegründeten Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) in das Dialogforum Finanzstandort Deutschland (DFD) bekannt zu geben. Doch schon die Ankündigung, dass die deutsche Finanzindustrie mit der expliziten Umbenennung in ein Gesprächsforum eben diesen Dialog mit der Politik deutlich verstärken will, verlagerte das Interesse weg vom Status quo des Finanzmarktes hin zur künftigen Entwicklung.

Das Griechen-Drama hat den Streit zwischen Politik und Banken um das richtige Maß bei der Finanzmarktregulierung ziemlich in den Hintergrund gedrängt. Auf dem von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion organisierten Kongress „Finanzmarktregulierung nach der Krise – Eine Zwischenbilanz“ am 29.6. im Berliner Reichstagsgebäude treffen die Kontrahenten nun sogar gleich geballt aufeinander.

Mehr als 35 Jahre in der Finanzbranche haben Jan Bettink entspannt werden lassen. Der Präsident des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) und Vorstandsmitglied bei der Landesbank Berlin hat schon viele Krisen kommen und gehen sehen.