Versicherungen

Andreas Höpfner und Michael Schwindt
Gastbeitrag

Corona-Hilfen – Niedrige Hürden, hohes Risiko

Die deutsche Wirtschaft hat infolge der Corona-Pandemie ganz erhebliche finanzielle Einbußen erlitten. Betroffen ist dabei nicht nur die Realwirtschaft, sondern auch die Finanzindustrie. Was mit Investitionen in den Bau großer Anlagegüter (Kreuzfahrtschiffe, Flugzeuge etc.) geschehen wird, ist offen. Ferner drohen Kredite in großem Umfang auszufallen. Der Staat hat auf diese Ausnahmesituation mit verschiedenen finanziellen Hilfsmaßnahmen reagiert. Doch wie sich aktuell verstärkt zeigt, führen die niedrigen Hürden bei der Antragstellung zu erheblichen Strafbarkeitsrisiken. Wegen potenziell zu Unrecht in Anspruch genommener Corona-Hilfen wurden bereits etliche Strafverfahren eingeleitet; erste Gerichtsurteile sind ergangen. Weitere Strafverfahren sind zu erwarten, sodass in vielen Fällen jetzt Handlungsbedarf besteht. Regelmäßig lassen sich die Risiken noch eingrenzen oder gar ausschließen, etwa mit einer steuerlichen Korrekturerklärung oder Selbstanzeige. Dies betrifft auch und gerade Unternehmen, die Anträge für Corona-Hilfen versehentlich unrichtig ausgefüllt und im Nachhinein Zweifel an der Antragsberechtigung bekommen haben, erläutern Andreas Höpfner und Michael Schwindt, Steuerstrafrechtler bei Flick Gocke Schaumburg.

Versicherer

Talanx übertrifft Prognose

Ein Vorbote der guten Nachrichten war vergangene Woche die Konzerntochter Hannover Rück, die sich im vergangenen Jahr als immun gegen die Folgen von Corona zeigte (s. PLATOW v. 5.2.). Jetzt zieht die Talanx nach.

Rückversicherer

Hannover Rück verzeichnet hohe Prämieneinnahmen

Das Corona-Jahr dürfte für einige Versicherer besser als erwartet verlaufen sein. Darauf deuten die jetzt vorgelegten Zahlen von Hannover Rück hin, wonach die Gesellschaft in der Vertragserneuerung zum 1.1. ein Prämienwachstum in der traditionellen Schaden-Rückversicherung von 8,5% verzeichnet hat.

FinTechs

Bitcom und GDV halten BaFin-Pläne für überzogen

Die Startup-Szene in Deutschland hat es im Vergleich zu Newcomern auf dem US-Markt deutlich schwerer. Speziell Fintechs haben hierzulande so manche Hürde der Aufsichtsbehörden zu nehmen. Mitunter getrieben von den Fehlern im Wirecard-Skandal zieht die BaFin, auch aus Sorge vor neuen Peinlichkeiten, die Zügel bei Insurtechs an. Nach dem Motto: bloß keine Fehler machen. Freilich ist der Fall von Wirecard anders gelagert und eine völlig andere Hausnummer.

Versicherungen

Gutes Timing – Versicherungskammer hängt die Konkurrenz ab

Die Versicherungskammer Bayern (VKB) hat 2020 kräftig Gas gegeben und die eigenen Ziele weit übertroffen. Wie wir vorab hören, liegt das Ergebnis deutlich über Plan und der Beitrag ist um 7,5% auf 9,25 Mrd. Euro geklettert. Die Branche kommt im Schnitt lediglich auf 1% Plus. Die ebenfalls öffentlich-rechtliche SV SparkassenVersicherung aus Stuttgart musste im ersten Corona-Jahr mit -1,7% auf 3,4 Mrd. Euro beim Umsatz sogar Federn lassen, vor allem wegen sinkender Einmalbeiträge in der Lebensversicherung. Ursprünglich angepeilt hatte die VKB für 2020 2 bis 3% Beitragsplus und ein Ergebnis von 200 Mio. bis 250 Mio. Euro vor Steuern (s. PLATOW v. 28.9.).

Altersvorsorge

Unternehmen halten trotz Krise an Betriebsrenten fest

Drei Jahre nach seiner Einführung entfaltet das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) noch nicht die gewünschte Dynamik, obwohl sich die betriebliche Altersversorgung (bAV) auf breiter Basis bewährt hat. Immerhin konnte die Versicherungswirtschaft 2020 in dieser Sparte nach jüngsten Jahreszahlen des GDV Prämieneinnahmen in Höhe von 19 Mrd. Euro verbuchen, was dem Niveau von 2019 entspricht.

Versicherer

Alte Leipziger punktet kräftig bei Firmenkunden

Die Alte Leipziger Hallesche Gruppe (ALH) ist nach vorläufigen Berechnungen unerwartet stark aus dem abgelaufenen Jahr gekommen. Der Oberurseler Versicherer konnte im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr und mit den erschwerten Umständen im Vertrieb seine Umsätze bestätigen oder sogar übertreffen.

Versicherungstechnologie

Insurtechs – Beim GDV nur eine Randnotiz

Mit rd. 460 Mitgliedern ist der Versichererverband GDV neben dem Fondsverband BVI, aber auch der starken Bankenlobby, eine Macht in der deutschen Finanzbranche. Mit einem Büro in Brüssel spielt der GDV zudem in Europa eine wichtige Rolle, wie das intensive Engagement in Sachen Solvency II zeigt.

Versicherer

Assekuranz sieht sich insgesamt digital gut aufgestellt

Der CEO und Gründer der Deutschen Familienversicherung (DFV) liebt es, unterschätzt zu werden. Er sieht sein mittlerweile börsennotiertes Insurtech gleichwohl als „Perle auf dem deutschen Markt“. Zum Krisengewinner 2020 will Stefan Knoll die voll digital agierende DFV aber nicht hochstilisiert wissen. Auch die großen Häuser hierzulande teilen nicht die Meinung, dass reine Digitalversicherer deutlich besser durch das Corona-Jahr 2020 gekommen sind, war bereits am Mittwoch auf der Jahres-PK des Branchenverbands GDV zu hören.

Telekommunikation

Telefónica Deutschland läutet „Wachstumsdekade“ ein

Der Ausbau des 5G-Netzes ist eine Mammutaufgabe für den deutschen Telekomsektor. Der Branchendritte, Telefónica, will nun im strammen Tempo beim teuren 5G-Ausbau zu den Konkurrenten Deutsche Telekom und Vodafone aufschließen, ohne dabei die Aktionäre zu verprellen.

Versicherer

Pensionskassen stehen vor neuer Belastungsprobe

Die Versicherungswirtschaft kommt auch dieses Jahr nicht zur Ruhe. Gleich zwei Meldungen aus den vergangenen vier Wochen beunruhigen die Branche und damit auch viele Sparer. Kurz vor Weihnachten warnte Allianz-Chef Oliver Bäte in einem Interview vor drohenden Pleiten von Lebensversicherern aufgrund andauernder Niedrigzinsen. Am vergangenen Donnerstag untersagte die BaFin sowohl der Kölner Pensionskasse als auch deren Schwester, der Pensionskasse der Caritas, die Erlaubnis zum Betrieb. Beide Gesellschaften werden damit abgewickelt.

Versicherer

Gothaer verspricht sich viel von Digitalvertrieb

Nachdem die Gothaer mit ihrem neuen Konzernlenker Oliver Schoeller und nunmehr voller Management-Besetzung auf Wachstum umgeschaltet hat, wird j klar, auf welcher wesentlichen Vertriebsstrategie das Ende vergangenen Jahres vorgestellte Wachstumsprogramm „Ambition 25“ basiert.

Asset Management

Allianz Global Investors ordnet Deutschland-Vertrieb neu

Der Asset Manager des Versicherungsriesen Allianz, Allianz Global Investors (AGI), geht im Management des deutschen Fondsvertriebs neue Wege. Seit Jahresbeginn verantwortet Arne Tölsner hierzulande das gesamte Geschäft mit institutionellen und Privatkunden.

Nicht nur mit Tochter Foodora (siehe: Foto) startet Delivery Hero durch. Das Jungunternehmen wird jetzt auch zum Wagniskapitalgeber.
Lieferdienst

Delivery Hero schüttelt Startup-Image endgültig ab

Mit dem Aufstieg in den DAX im vergangenen August als Nachrücker für das Skandal-Unternehmen Wirecard krönte der Lieferkonzern Delivery Hero kaum zehn Jahre nach Gründung seine Wachstumsstory. Nun schüttelt das einstige Startup die letzten Reste des Gründerimages ab und wird vom Jungunternehmen zum professionellen Wagniskapitalgeber. Delivery Hero setzt eine eigene Venture Capital-Einheit auf. 50 Mio. Euro stehen für DX Ventures bereit.

Gerrit Forst
Gastbeitrag

Endspiel um die Mitbestimmung in der SE

Seit rund fünfzehn Jahren erfreut sich die Europäische Gesellschaft (SE) als Alternative zur deutschen Aktiengesellschaft vor allem bei börsennotierten Unternehmen großer Beliebtheit. Ein häufiger Grund für die Wahl der SE als Rechtsform sind Vorteile bei der Unternehmensmitbestimmung. Doch das Erfolgsmodell steht auf dem Prüfstand: Ein derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof anhängiges Verfahren könnte die SE als Rechtsform unattraktiver werden lassen, erläutert Rechtsanwalt Gerrit Forst von Kümmerlein.

Credit Suisse Group Zürich
Banken

Credit Suisse – US-Rechtsstreit verhagelt Schlussquartal

Das Ungemach hatte sich bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt. Ende November ließ das New Yorker Zivilgericht durchblicken, dass Credit Suisse eine Verurteilung zu 680 Mio. Dollar Schadenersatz an den US-Versicherer MBIA droht. Der Rechtsstreit ist eine Altlast aus der Zeit der Finanzkrise.

Pharma

Bayer – Allianz mit CureVac poliert nicht die Bilanz aber das Image

Was Pfizer für Biontech ist, wird Bayer nun für CureVac. Durch eine Partnerschaft steigt der größte deutsche Pharmakonzern mit einiger Verspätung ins Rennen um die Corona-Impfstoffe ein. Bayer soll CureVac bei den aufwändigen Arbeiten für die Zulassung, der letzten klinischen Studie sowie später der reibungslosen Auslieferung helfen.

Krankenkasse

AOK holt 37 Mio. Euro zurück

Zum Jahreswechsel haben viele Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöht. Die größte bundesweite Kasse, die Techniker Krankenkasse, geht um 0,5 Prozentpunkte nach oben, bei der Nummer zwei, der Barmer, sind es 0,4 Punkte.

Medien

Funke-Medien – Normalbetrieb erst in einigen Wochen möglich

Eine besonders auffällige Bedrohungslage durch Hackerangriffe hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in den vergangenen Wochen nicht festgestellt. Und dennoch haben sich zuletzt gleich mehrere größere, teils brisante Vorfälle ereignet.

Altersvorsorge

Riester-Reform – Zeitdruck schürt erste Zweifel beim GDV

In einem ist sich die Finanzbranche einig. Die Altersvorsorge in Deutschland braucht einen Neustart. Besonders die Versicherungswirtschaft mit ihren Fondspolicen und der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), aber auch die Fondsindustrie pochen seit Jahren auf Reformen.

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