ESG / Nachhaltigkeit

Bankensektor

Commerzbank – Musterknabe bei grünen Produkten

Nachhaltigkeit ist zu einem der wichtigsten Themen bei Banken geworden. Nicht zuletzt durch die Greenwashing-Diskussion, maßgeblich angestoßen von DWS-Whistleblowerin Desiree Fixler, steht die grüne Transformation oben auf der Agenda. Eine globale Analyse der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal (A&M) zeigt, dass Commerzbank (Rang 10) und Deutsche Bank (11) bei Nachhaltigkeitsbestrebungen ganz vorne mitspielen. Generell sind europäische Banken ihren amerikanischen Wettbewerbern beim Netto-Null-Ziel voraus. Das von A&M erstellte „GREEN PACE“-Rating bewertet die Institute in vier Kategorien: 1. Grüne Produkte (u. a. Anleihen, Darlehen, Derivate), 2. Netto-Null-Ziel, 3. Kundenorientierung und Einblicke und 4. Unterstützung der Kunden beim Wandel. Dafür nutzten die Analysten externe Datenbanken und werteten Geschäftsberichte aus.

DAX

Regulierung – Auf der Suche nach dem richtigen Hebel

Die Grundsatzfrage kam aus dem Publikum, als Bayer-Aufsichtsratschef und Deutsche Bank-AR-Vize Norbert Winkeljohann auf der Regulierungskonferenz der Frankfurt School seine Ideen präsentiert hatte. Wenn der AR zum ESG-Treiber werden und nicht mehr nur die Interessen der Aktionäre, sondern auch die der übrigen Stakeholder im Blick haben muss, wie organisiert er seine Informationsgrundlagen? Schließlich beeinflussen die erhobenen Daten zu diversen ESG-Kennzahlen nicht nur die Vorstandsgehälter, sondern mittelbar auch den Unternehmenswert. Ob es nicht inzwischen eine „Tendenz zur Übergenauigkeit“ gebe, fragte Christian Strenger, Corporate-Governance-Pionier und selbst Ex-AR bei Evonik, Metro u. a. weiter; ob es Sinn mache, immer filigranere Detailkriterien zu entwerfen, noch dazu auf dynamischer Basis, statt einfach Sinn und Zweck von ESG vor Augen zu behalten?

Weltwirtschaft

Risiken 2023 – Was uns erwartet

Geopolitische Beben wie der russische Überfall auf die Ukraine gehören zu einer ganz besonderen, kaum berechenbaren Kategorie von Risiken. So gab Ulrich Leuchtmann (Commerzbank) gleich zu Beginn der von Markus Brinkmann (BDO-Partner für Forensic, Risk und Compliance) professionell moderierten PLATOW-Tagung „Risiken 2023“ zu, dass sein Hauptrevier, die sonst immer als effizient geltenden Finanzmärkte, regelmäßig überfordert sind, wenn ein neues, bisher nicht eingepreistes Phänomen auftritt.

Restrukturierung

Insolvenzrisiko Refinanzierung – Langsam wird’s gefährlich

Es braut sich etwas zusammen, da sind sich die meisten Restrukturierungs- und Sanierungsspezialisten in diesen Tagen einig. Langsam, aber sicher steigen die Insolvenzzahlen wieder aus dem durch Staatshilfen bedingten Corona-Tal herauf, und neben bereits angeschlagenen Autozulieferern wie Dr. Schneider und Einzelhändlern wie Görtz oder Galeria Karstadt Kaufhof trifft es nun auch Firmen wie Hakle, die schlicht nicht mehr mit den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen mithalten konnten.

Benjamin Parameswaran
Drei Fragen an ...

Welche Trends sehen Sie am M&A-Markt, Herr Parameswaran?

Krieg, Energiekrise, Inflation, steigende Zinsen, unterbrochene Lieferketten – Unternehmen müssen sich derzeit vielen Herausforderungen stellen. Wie dürfte sich das am Transaktionsmarkt niederschlagen, welche Trends sind erkennbar? PLATOW Legal + Finance hat bei Benjamin Parameswaran, Global Co-Chair Corporate bei DLA Piper, nachgefragt.

Finanzierungsprobleme

Menetekel für Immobilienbranche

Bis zur Gläubigerversammlung am 28.11. muss das Sanierungskonzept für den schwer angeschlagenen Immobilien-Investmentmanager Corestate stehen. Sonst droht die Insolvenz, wie der Corestate-Vorstand vorsorglich mitteilte, der damit nicht zuletzt den Einigungsdruck erhöhen wollte (vgl. PLATOW v. 23.11.).

Katar

Fußball-WM – Peinliche Entblößung von Sponsoren und DFB

Das spontan verhängte Bierverbot in den Stadien ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Fußball-WM in Katar ist längst eine Farce. Zu schwer wiegen die Vorwürfe: Menschenrechtsverstöße, etliche Tote beim Bau der Stadien, die politische Ordnung des absolutistischen Wüstenstaats und seiner Anrainer, Ungleichbehandlung von Frauen, LGBTQ+ und marginalisierter Gruppen, sowie fehlende Nachhaltigkeit. Die lange Liste offenbart den Kulturclash westlicher und islamisch geprägter Staaten. 

Mischkonzern

Siemens – Noch trägt die Krise

Siemens hat seine eigene Geschichte an verschlafenen (Mobilfunk-Verkauf an BenQ) oder fast verschlafenen Trends (im letzten Moment untersagtes Mobility-Joint Venture mit Alstom). Diese Zeiten liegen glücklicherweise schon eine Weile zurück.

JLL

Jedes 10. Bürogebäude schmückt sich mit einem Nachhaltigkeitslabel

JLL, die in ihren Pressenotizen für sich selbst als „One of the 2022 World’s Most Ethical Companies“ werben, setzt auch im Research auf ESG-Themen. Inwieweit bei großen Maklerhäusern, die im Wettbewerb bestehen müssen, das Ethik-Label immer wieder Gefahr läuft, in die Bigotterie abzurutschen, soll hier nicht diskutiert werden. Die anstehenden Marktänderungen werden da Herausforderungen schaffen.

Colliers

Die Zeiten extrem niedriger Büro-Leerstände sind vorbei

Mit Blick auf die künftige Entwicklung der Büroleerstände scheiden sich die Geister. Die Profis, die allerdings vom Geschäft leben und die Miethöhe naturgemäß eher optimistisch sehen, gehen von anhaltender Nachfrage, steigenden Mieten und wenig Leerstandsgefahren aus.

Insolvenzverwaltung

Mehrarbeit für Unternehmensretter

Wann geht es richtig los mit Sanierungen, Insolvenzen, Abverkäufen notleidender Unternehmen und/oder ihrer Finanzierungen? Von spürbar mehr Anfragen zu Restrukturierungslösungen berichtete Georg Bernsau, Insolvenzverwalter bei der Kanzlei K&L Gates, beim Pressegespräch, und Kolja von Bismarck (Sidley Austin) konnte nur beipflichten. Beide hatten gerade die Jahrestagung des Branchenverbands TMA Deutschland in Königstein hinter sich. Die Stimmung dort, erklärten auch ihre Mit-Vorstände Oliver Kehren (Morgan Stanley) und Michael Baur (Alix Partners), ging in dieselbe Richtung: Bald wird es ernst, auch wenn die aktuellen Insolvenzstatistiken das (noch) nicht abbilden. Dass der renovierte Gesetzesrahmen für Insolvenz-Alternativen (StaRUG) dann seine erste große Bewährungsprobe erlebt, ist recht wahrscheinlich.

Börse Frankfurt

Weimer: „Wir müssen wie Löwen für den Finanzplatz kämpfen“

Theodor Weimer ist seit fast fünf Jahren CEO der Deutsche Börse AG. So kämpferisch wie beim Zukunftsforum „Finanzplatz Frankfurt“ der CDU Hessen, das am Mittwoch zu Gast im Börsen-Kubus in Eschborn war, haben wir ihn lange nicht erlebt. Den kaum noch zu stoppenden Rückzug von Linde, des vor SAP schwersten Wertes im DAX, in Zukunft wohl nur noch in New York gelistet, empfindet Weimer als „Schlag ins Gesicht des deutschen Kapitalmarktes“. Das tue richtig weh, so Weimar, der es im gleichen Atemzug als größte Aufgabe ansieht, die Abhängigkeit vom US-Kapitalmarkt zu reduzieren. In diesem Moment seiner Rede hatte Weimar sein Gegenüber, Hessens Ministerpräsidenten Boris Rhein, fest im Blick.

JLL

Victor Prime Office im Abwärtssog

Der JLL Victor Prime Office, der die Performance der besten Büros in den besten Standorten abbildet (s. Chart S. 5), setzte im dritten Quartal seinen Rückgang fort. Der Index entwickelte sich seit dem Finanzkrisentief 2009 von 100 auf in der Spitze etwa 240 Punkte.

Bankensektor

Wealth Management – Umsätze bis 2030 verdoppelt

Es verwundert nicht, dass Deutsche Bank und Commerzbank gerade jetzt ihr Geschäft mit den besonders vermögenden Privatkunden ausbauen wollen. Liefert das Wealth Management doch einen hohen Anteil wiederkehrender Erträge und bindet vergleichsweise wenig Eigenkapital. Zudem werden die weltweiten liquiden Vermögen mittelfristig kräftig wachsen. In ihrer aktuellen Wealth Management-Studie erwartet die Unternehmensberatung Bain & Company bis 2030 einen Anstieg der globalen Vermögen um gut 90 Billionen US-Dollar auf 229 Billionen Dollar. Dies werde dazu führen, dass sich bis zum Ende der Dekade die Umsätze im Wealth Management auf 509 Mrd. Dollar verdoppeln.

Immobilien

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

Flagge der Vereinigten Staaten
Bankensektor

DWS – Neuer Fokus auf USA

Die durch den Greenwashing-Skandal stark in Verruf geratene DWS geht in die Offensive. Anfang 2023 wird mit der Erweiterung des Aufgabengebiets vom bisherigen Vertriebsvorstand Dirk Görgen um die Leitung des Amerikageschäfts eine neue Phase eingeläutet. Bislang macht die Region Amerika inkl. USA, dem mit Abstand größten Kapitalmarkt der Welt, gerade mal 25% der DWS-Erträge aus.

Mit Investments in EM und ESG gleich in zwei Megatrends partiziperen
Erdölfördergesellschaft

ESG – Ist die Exklusion von Aktien ökonomisch sinnvoll?

Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Saudi-Arabien, mit dem Erdölförderer Aramco einer der größten Umweltverschmutzer der Welt, hat immerhin bis 2050 ähnlich ambitionierte Ziele. Ohne das Kapital von Investoren wäre dieser Weg zum Scheitern verurteilt. Mit schwerwiegenden Folgen. Das 2015 von der UN beschlossene Ziel einer Begrenzung des menschengemachten Temperaturanstiegs bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad wäre unerfüllbar. Die Meeresspiegel würden steigen und Millionen von Menschen ihren Lebensraum verlieren.

PLATOW Forum

Am 24.11. – Neues PLATOW Forum für Sie

Risiken, mit denen Sie als Unternehmer oder privater Investor tagtäglich zu kämpfen haben, sind vielfältig. Ganz gleich, ob das die Geopolitik ist mit den fatalen wirtschaftlichen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, die wachsende Gefahr im Netz durch Cyberkriminelle, die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf Ihr Geschäft oder die Nachhaltigkeitsoffensive mit ihren hohen ESG-Standards. PLATOW lädt Sie ein zu „Risiken 2023“, dem neuen Forum für Unternehmer und Entscheider.

Energieversorger

Steag stellt Weichen für Verkaufsprozess

Am Ende beugten sich auch die Arbeitnehmervertreter, die sich lange gegen einen Verkauf des fünftgrößten deutschen Stromerzeugers gestemmt hatten, dem Druck der Gläubigerbanken. Einstimmig beschlossen am Montag AR und Gesellschafterversammlung, die Steag unter einem gemeinsamen Konzerndach in einen „schwarzen“ (Kohlekraftwerke) und einen „grünen“ (erneuerbare Energien, Energiedienstleistungen) Bereich aufzuspalten. Damit wollen die kommunalen Steag-Eigentümer (Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken) auch Kaufinteressenten anlocken, die sich an Nachhaltigkeitskriterien orientieren. Diese Investoren könnten nach einer Komplettübernahme der Steag die Kohleaktivitäten weiterveräußern und nur die grünen Teile behalten.

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