ESG / Nachhaltigkeit

ESG

Rüstung – Nachhaltig oder nicht?

In Investorengesprächen über ESG-Richtlinien dauerte es zuletzt nie lange, bis das Thema auf den Tisch kam: Muss man die Rüstungsindustrie bei nachhaltigen Investments weiter ausschließen, oder ist mit dem Ukraine-Krieg eine Situation entstanden, die zur Neubewertung zwingt? Die Branche selbst sähe sich gerne als nachhaltig etikettiert, wie auf französisches Betreiben schon die Atomenergie lt. EU-Taxonomie; Gegner halten das für Kriegsgewinnlertum. Bisher ist von neuen Richtlinien aber nichts konkret zu sehen.

US-Kongress in Washington
Asset Management

ESG – Was dran ist am Backlash

Russlands Krieg mit seinen Auswirkungen auf den Energiemarkt und die Erfolge der Republikaner bei den US-Midterms sind zwei einschneidende Ereignisse. Sie könnten in ihrer Wucht den weltweiten Siegeszug nachhaltiger Finanzinstrumente nicht nur aufhalten, sondern sogar zur Umkehr zwingen.

JLL

Globaler Immobilienmarkt verliert an Dynamik

Die Jahresstatistik der weltweiten Immobilienmärkte profitiert vor allem vom Schwung des ersten Halbjahres 2022. Seither lässt die Dynamik spürbar nach, berichtet JLL. Mit einem Gesamttransaktionsvolumen von 814 Mrd. US-Dollar nach neun Monaten wurde das Vorjahr mit 757 Mrd. Dollar zwar übertroffen, jedoch geht JLL davon aus, dass der Rekordwert von 1,26 Billionen Dollar aus dem Jahr 2021 nicht erreicht wird.

Modernes Wohnhaus (Symbolbild)
Immobilien

Wohnen im Bann steigender Zinsen und ESG-Taxonomie

Der Immobiliensektor ist mit Wohnen, Büro, Einzelhandel und Gewerbe zwar überaus facettenreich, leidet aber gleichermaßen unter hohen Zinsen. Wohnen indes profitiert von positiven Trends, ist sich Dirk Hasselbring von Deutsche Invest Immobilien (dii) sicher und verweist im PLATOW-Telefonat auf die anhaltende Unterversorgung, den gesellschaftlichen Fokus, was die Politik mit zahlreichen Förderprogrammen untermauert, sowie den hohen Erneuerungsbedarf, angetrieben von verschärfter ESG-Taxonomie im Kampf um eine Reduzierung der CO2-Emissionen.

Frankfurter Skyline
Restrukturierung

Die Pleite-Risiken steigen

Bisher waren große Restrukturierungen noch die Ausnahme. Seit sechs bis acht Wochen, berichten Sanierungsexperten, nehmen die Anfragen aber spürbar zu. Blieb es bisher bei Einzelfällen wie dem österreichischen Verpackungshersteller Schur Flexibles (heute Adapa) im Sommer 2022, stehen im kommenden Jahr wohl etliche Rettungsaktionen an.

Bankensektor

Fusionsfieber bei Sparkassen und Genossen dürfte anhalten

Bei hiesigen Kreditinstituten lief es schon schlechter. Allerdings müssen sich die Banken auf den durch hohe Inflation, Konjunktureinbruch, geopolitische Spannungen und weiterhin gestörte Lieferketten bedingten „Sturm“ einstellen. Gelingt ihnen das nicht, werden sie das Potenzial einer EK-Rendite von durchschnittlich 7 bis 9% (bis 2026) nicht erreichen, konstatieren die Unternehmensberater von Bain & Company in ihrer neuesten Studie.

Beteiligungen

Private Markets – Für Investoren wird es einfacher

Wenn der Zuspruch der Investoren immer so positiv ausgefallen wäre wie bei Blackrocks Infrastruktur-ELTIF, müsste man sich um diese Fonds-Spielart wohl nicht so viele Gedanken machen wie die EU-Institutionen in den letzten Monaten. 415 Mio. Euro und damit einiges mehr als geplant habe Blackrock mit diesem „European Long Term Investment Fund“ eingesammelt, hieß es dieser Tage; gerade wohlhabende Privatanleger hätten bei dem Fonds (Mindestanlagesumme 125 000 Euro) gerne zugegriffen.

Versicherungen

ARAG – Mit Rechtsschutz durch die Krise

Paul-Otto Faßbender (76) muss es freuen. Vor knapp 18 Monaten übergab er an Renko Dirksen (46), der seither die operativ tätige ARAG SE als Vorsstandssprecher anführt, während Faßbender der über allem stehenden ARAG Holding SE und dem Aufsichtsrat vorsteht. Der größte deutsche Versicherer in Privathand und Weltmarktführer im Rechtsschutz, der neben dieser Domäne zusehends auch in der Krankenversicherung Fuß fasst, präsentiert sich kurz vor Jahresende in mehrfacher Hinsicht in Bestform, was Dirksen mit harten Zahlen untermauern konnte: Beiträge rauf auf 2,19 Mrd. Euro (+8,5%), mehr versicherungstechnischer Gewinn, sinkende Schadenquote.

Digitalisierung

Digital-Gipfel – Warten auf Taten

Auf dem „Digital-Gipfel“ der Bundesregierung (8./9.12.) dreht sich alles um die Achillesferse Deutschlands. Minister Volker Wissing (FDP) verspricht eine schnelle Umsetzung der Digitalstrategie. Er will Deutschland endlich fit an der Datenfront machen, rückt den Wert der Daten dabei in den Fokus. Jeder Bürger, jedes Unternehmen müsse rein digital mit dem Staat kommunizieren können, sagt er.

Campus der Frankfurt School
Universitäten und Hochschulen

Frankfurt School – Zu eng mit der Privatwirtschaft verbandelt?

Die Hauptrolle von Universitäten und Hochschulen war neben Befähigung für den Beruf schon immer, kritische Denker auszubilden. Mit der wachsenden Anzahl dualer bzw. berufsbegleitender Studiengänge sind Theorie und Praxis in den letzten Jahrzehnten näher zusammengerückt. Zudem finanzieren sich private Hochschulen oft zum Teil durch Unternehmen, z. B. bei Forschungskooperationen.

Bankensektor

Commerzbank – Musterknabe bei grünen Produkten

Nachhaltigkeit ist zu einem der wichtigsten Themen bei Banken geworden. Nicht zuletzt durch die Greenwashing-Diskussion, maßgeblich angestoßen von DWS-Whistleblowerin Desiree Fixler, steht die grüne Transformation oben auf der Agenda. Eine globale Analyse der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal (A&M) zeigt, dass Commerzbank (Rang 10) und Deutsche Bank (11) bei Nachhaltigkeitsbestrebungen ganz vorne mitspielen. Generell sind europäische Banken ihren amerikanischen Wettbewerbern beim Netto-Null-Ziel voraus. Das von A&M erstellte „GREEN PACE“-Rating bewertet die Institute in vier Kategorien: 1. Grüne Produkte (u. a. Anleihen, Darlehen, Derivate), 2. Netto-Null-Ziel, 3. Kundenorientierung und Einblicke und 4. Unterstützung der Kunden beim Wandel. Dafür nutzten die Analysten externe Datenbanken und werteten Geschäftsberichte aus.

DAX

Regulierung – Auf der Suche nach dem richtigen Hebel

Die Grundsatzfrage kam aus dem Publikum, als Bayer-Aufsichtsratschef und Deutsche Bank-AR-Vize Norbert Winkeljohann auf der Regulierungskonferenz der Frankfurt School seine Ideen präsentiert hatte. Wenn der AR zum ESG-Treiber werden und nicht mehr nur die Interessen der Aktionäre, sondern auch die der übrigen Stakeholder im Blick haben muss, wie organisiert er seine Informationsgrundlagen? Schließlich beeinflussen die erhobenen Daten zu diversen ESG-Kennzahlen nicht nur die Vorstandsgehälter, sondern mittelbar auch den Unternehmenswert. Ob es nicht inzwischen eine „Tendenz zur Übergenauigkeit“ gebe, fragte Christian Strenger, Corporate-Governance-Pionier und selbst Ex-AR bei Evonik, Metro u. a. weiter; ob es Sinn mache, immer filigranere Detailkriterien zu entwerfen, noch dazu auf dynamischer Basis, statt einfach Sinn und Zweck von ESG vor Augen zu behalten?

Weltwirtschaft

Risiken 2023 – Was uns erwartet

Geopolitische Beben wie der russische Überfall auf die Ukraine gehören zu einer ganz besonderen, kaum berechenbaren Kategorie von Risiken. So gab Ulrich Leuchtmann (Commerzbank) gleich zu Beginn der von Markus Brinkmann (BDO-Partner für Forensic, Risk und Compliance) professionell moderierten PLATOW-Tagung „Risiken 2023“ zu, dass sein Hauptrevier, die sonst immer als effizient geltenden Finanzmärkte, regelmäßig überfordert sind, wenn ein neues, bisher nicht eingepreistes Phänomen auftritt.

Restrukturierung

Insolvenzrisiko Refinanzierung – Langsam wird’s gefährlich

Es braut sich etwas zusammen, da sind sich die meisten Restrukturierungs- und Sanierungsspezialisten in diesen Tagen einig. Langsam, aber sicher steigen die Insolvenzzahlen wieder aus dem durch Staatshilfen bedingten Corona-Tal herauf, und neben bereits angeschlagenen Autozulieferern wie Dr. Schneider und Einzelhändlern wie Görtz oder Galeria Karstadt Kaufhof trifft es nun auch Firmen wie Hakle, die schlicht nicht mehr mit den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen mithalten konnten.

Benjamin Parameswaran
Drei Fragen an ...

Welche Trends sehen Sie am M&A-Markt, Herr Parameswaran?

Krieg, Energiekrise, Inflation, steigende Zinsen, unterbrochene Lieferketten – Unternehmen müssen sich derzeit vielen Herausforderungen stellen. Wie dürfte sich das am Transaktionsmarkt niederschlagen, welche Trends sind erkennbar? PLATOW Legal + Finance hat bei Benjamin Parameswaran, Global Co-Chair Corporate bei DLA Piper, nachgefragt.

Finanzierungsprobleme

Menetekel für Immobilienbranche

Bis zur Gläubigerversammlung am 28.11. muss das Sanierungskonzept für den schwer angeschlagenen Immobilien-Investmentmanager Corestate stehen. Sonst droht die Insolvenz, wie der Corestate-Vorstand vorsorglich mitteilte, der damit nicht zuletzt den Einigungsdruck erhöhen wollte (vgl. PLATOW v. 23.11.).

Katar

Fußball-WM – Peinliche Entblößung von Sponsoren und DFB

Das spontan verhängte Bierverbot in den Stadien ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Fußball-WM in Katar ist längst eine Farce. Zu schwer wiegen die Vorwürfe: Menschenrechtsverstöße, etliche Tote beim Bau der Stadien, die politische Ordnung des absolutistischen Wüstenstaats und seiner Anrainer, Ungleichbehandlung von Frauen, LGBTQ+ und marginalisierter Gruppen, sowie fehlende Nachhaltigkeit. Die lange Liste offenbart den Kulturclash westlicher und islamisch geprägter Staaten. 

Mischkonzern

Siemens – Noch trägt die Krise

Siemens hat seine eigene Geschichte an verschlafenen (Mobilfunk-Verkauf an BenQ) oder fast verschlafenen Trends (im letzten Moment untersagtes Mobility-Joint Venture mit Alstom). Diese Zeiten liegen glücklicherweise schon eine Weile zurück.

JLL

Jedes 10. Bürogebäude schmückt sich mit einem Nachhaltigkeitslabel

JLL, die in ihren Pressenotizen für sich selbst als „One of the 2022 World’s Most Ethical Companies“ werben, setzt auch im Research auf ESG-Themen. Inwieweit bei großen Maklerhäusern, die im Wettbewerb bestehen müssen, das Ethik-Label immer wieder Gefahr läuft, in die Bigotterie abzurutschen, soll hier nicht diskutiert werden. Die anstehenden Marktänderungen werden da Herausforderungen schaffen.

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