Deutschlands Unternehmergeist ist ungebrochen
Der Wirtschaftsmotor ist ins Stocken geraten. Durchgeschlagen hat das allerdings noch nicht überall. Vor allem in der Gesellschaft macht sich noch keine Sorge breit.
Der Wirtschaftsmotor ist ins Stocken geraten. Durchgeschlagen hat das allerdings noch nicht überall. Vor allem in der Gesellschaft macht sich noch keine Sorge breit.
Eigentlich könnte der deutsche Einzelhandel zufrieden sein. Als Nachläufer im Konjunkturzyklus erfreut er sich noch immer an einer heiteren Verbraucherstimmung und einer im Vergleich zum Sommer sogar verbesserten wirtschaftlichen Situation. Da im 1. Hj. das Umsatzwachstum bereits bei 2,6% lag, ist der Branchenverband HDE zuversichtlich, auch für das Gj. sein prognostiziertes Plus von 2% auf 537 Mrd. Euro Umsatz zu erreichen.
Während die Sorgen in Sachen Konjunktur in vielen Branchen zunehmen und sich das auch in Zahlen niederschlägt, boomt das deutsche Gastgewerbe unverändert. Nach dem 1. Hj. kommen Hotellerie und Gastronomie auf ein dickes Umsatzplus von 2,7% und die Zahl der Übernachtungen stieg mit 222,4 Mio. um 3,8%.
Wer bereits gestern mit handfesten Veränderungen beim EZB-Einlagenzins für Banken (-0,4%), beim Leitzins von derzeit 0%, der Refinanzierung (0,25%) oder konkreten Hinweisen auf eine Wiederaufnahme von Anleihekäufen (QE) gerechnet hatte, sah sich von Mario Draghi enttäuscht.
Wie ein Wirbelwind mischen Digitalisierung, Zentralisierung und Automatisierung seit Jahren die deutsche Finanzbranche auf. Während kosteneinsparende Maßnahmen wie Filialschließungen und das Bündeln von Geschäftsaktivitäten bundesweit bereits personelle Spuren hinterlassen (2018: -2,2% sozialversicherungspflichtige Beschäftigte ggü. 2008), trotzt die Finanzmetropole Rhein-Main unerschütterlich dem tobenden Strukturwandel.
Der Personalmangel in der Facility-Service-Branche (FS) wird das Verhältnis zwischen Dienstleister und Kunde verändern. Steigende Anforderungen und die gestärkte Verhandlungsposition von Arbeitnehmern ziehen höhere Lohn- bzw. Preisentwicklungen nach sich.
Die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten und Produktionsphasen zählt zu den Herkulesaufgaben der deutschen Wirtschaft. Potenzial bietet die digitale Transformation jedoch nicht nur für komplexe Industrieprozesse. Auch bei der Personalsuche können digitale Werkzeuge zum Einsatz kommen.
Nach drei Jahren Tristesse am deutschen Gründermarkt kehrt nun offenbar etwas Stabilität zurück. Mit 547 000 Personen, die im vergangenen Jahr den Schritt einer Existenzgründung gewagt haben, liegt die Zahl nur noch knapp unter dem Vj.-Niveau (-2%). Doch von Aufatmen kann noch keine Rede sein, wie wir der Analyse von Jörg Zeuner entnehmen.
Die Forscher des RWI, Essen, des DIW, Berlin, des Ifo, München, des IfW, Kiel und des IWH, Halle haben ihre Gemeinschaftsdiagnose vorgelegt, die voll im Trend liegt.
Deutschland, aber mehr noch Europa befindet sich im Abschwung, mit schrumpfendem Wirtschaftswachstum. Darüber besteht Konsens. Ob und wann dieser Abschwung in eine Rezession mit negativem Wachstum mündet, lautete die Kardinalfrage, mit der sich Experten beim 32. FERI Konjunktursymposium ausgesprochen kontrovers befassten.
Für Bahn-Chef Richard Lutz war es wahrlich kein leichter Gang zur Bilanz-PK der tief in der Krise steckenden Deutschen Bahn (DB). Nicht nur, weil die schwache Bilanz dem erfahrenen Finanzchef (bis zuletzt in Personalunion) ein Zeugnis des Scheiterns ausstellt: Als „Wachstumsschmerzen“ beklagte der Vorstand den blamablen Pünktlichkeitswert von 74,9% im Fernverkehr (das ewige Ziel sind 80%).
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Der deutsche Hauspreiszyklus geht auch 2019 weiter. Das meint zumindest DB Research im aktuellen „Deutschland-Monitor““. Allerdings werden die regionalen Unterschiede stärker zunehmen. Die Deutsche Bank-Tochter warnt vor einer Überbewertung und dem Risiko einer ausgewachsenen Preisblase im deutschen Häusermarkt. Bis der Preisgipfel erreicht werde, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen. Dies gelte bundesweit ebenso wie an den meisten regionalen Märkten.
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Dem deutschen Einzelhandel ist ein überraschend starker Jahresauftakt geglückt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wuchsen im Januar die Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vormonat um real 3,3%. Das ist der kräftigste Anstieg seit Oktober 2016. Gegenüber dem Vorjahr betrug das reale Umsatzplus 2,6%.
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Der Rat der Immobilienweisen hat sein traditionelles Frühjahrsgutachten zur Lage der Branche an die Bundesregierung übergeben. Die Studie wird alljährlich von fünf Experten in Zusammenarbeit mit dem ZIA und der „Immobilien Zeitung““ erstellt. Wichtigstes Ergebnis: Der Branche wird es auch in diesem Jahr gut gehen.
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Die gute Wirtschaftslage in Deutschland ist für den Arbeitsmarkt nicht in allen Branchen eine Herausforderung. Nicht nur Banken, auch bei den stark unter dem Niedrigzins leidenden Versicherern sind die Belegschaften im vergangenen Jahr tendenziell weiter geschrumpft. In Hamburg etwa gingen unter dem Strich rd. 150 Jobs bei privaten Assekuranzunternehmen verloren. Gegen den Trend stemmt sich im Norden der Republik seit Jahren Hanse Merkur. 2018 kamen bei den Hanseaten mehr als 50 Stellen hinzu. Die konzernunabhängige mittelständische Versicherungsruppe verzeichnet seit über zehn Jahren ein jährliches Beitragswachstum deutlich über dem Marktschnitt. In diesem Zeitraum verdoppelte sich die Kundenanzahl auf über zehn Millionen. Im Fokus stehen Kranken- und Pflegepolicen, wobei Kranken einen stark gestiegenen Neugeschäftsanteil verzeichnet.
Die fetten Jahre sind unweigerlich vorbei. Als erstes Land in der Eurozone fällt Italien in eine zumindest „technische“ Rezession. Nachdem das BIP schon im dritten Quartal um 0,1% gegenüber der Vorperiode geschrumpft war, fiel es in den drei Schlussmonaten des Jahres sogar um 0,2%. Damit zeigt sich wieder einmal, dass die Annahmen, die Rom im Haushaltsstreit mit der EU wenige Wochen zuvor nach Brüssel gemeldet hatte und die die Grundlage sind für das von der Kommission akzeptierte Budget, viel zu optimistisch waren.
Bei Unternehmen ist Wirtschaftsminister Peter Altmaier nicht sonderlich beliebt. Das könnte sich bald ändern. Unter dem Druck einer sich immer deutlicher abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwächung auch in Deutschland und massiver Steuersenkungen der westlichen Führungsnation USA, die das Land mit Donald Trump über Nacht für Unternehmen zu einem Niedrigsteuerland gemacht haben, wachen auch die zuständigen Fachminister in der GroKo auf, neben Altmaier zunehmend auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), der allerdings ein steuerliches Entgegenkommen an Bedingungen wie etwa zunehmender Ausgaben der Wirtschaft für Forschung und Entwicklung koppeln möchte.
Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt: Der Tarifeinigung zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführer-Gewerkschaft GdL ist perfekt. Auf einer gemeinsamen PK in Frankfurt präsentierten die Tarifpartner zum Wochenende den errungenen Abschluss. 6,1% mehr Geld in zwei Stufen, 1 000 Euro Einmalzahlung sowie Verbesserungen bei Arbeitszeit, Zulagen und Pausen sind die Währung, mit der sich der angezählte Staatskonzern tarifpolitischen Frieden für 29 Monate erkauft. Ebenso lang läuft auch die noch vor dem Jahreswechsel geschlossene Vereinbarung mit dem parallel für das Zugpersonal verhandelnden EVG. Für Bahn und deren Kunden heißt das: Keine Streiks bis 2021. Eine Feuerpause, die der Mobilitätsriese allerdings auch dringend braucht, um die vielen Brandherde zu löschen, die der interne Drohbrief von Bahnchef Richard Lutz schonungslos offengelegt hatte.
Die Versicherungswirtschaft schärft immer stärker ihr Profil hin zu Firmenkunden. Ein gutes Beispiel ist Generali. Der italienische Konzern hat gerade erst seine neue Wachstumsstrategie für Deutschland, wo die Gesellschaft im Erstversicherungsmarkt Nummer 2 hinter der Allianz ist, vorgestellt. Nach dem Verkauf der klassischen Leben-Sparte mit 4,2 Mio. Verträgen an den Abwickler Viridium will Generali nach jahrelangem Rückzug und strategischen Umbaumaßnahmen im Konzern der Konkurrenz wieder die Zähne zeigen.
Bausparkassen und Banken können auch im kommenden Jahr auf ein steigendes Geschäft mit Immobilienkrediten und Bausparverträgen hoffen. Einen Vorgeschmack liefert die Landesbausparkasse (LBS) Bayern, die im Bausparneugeschäft bis Jahresende voraussichtlich ein Volumen von rd. 7,7 Mrd. Euro erreichen wird. Das ist ein Wachstum von etwa 10% gegenüber Vorjahr und das größte Plus im Neugeschäft seit 2010.
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