Filialgeschäft / Filialsterben

NRW.Bank Spezialfonds hat gemeinsam mit einem Privatinvestor 10 Mio. Euro in die jüngst aus dem Insolvenzverfahren entlassene Einrichtungskette Butlers investiert. Ein Team der Kanzlei Taylor Wessing um die Partner Ernst-Albrecht von Beauvais (M & A) und Simon Weppner (Steuerrecht, beide Düsseldorf) stand der NRW.Bank-Tochter bei dieser Finanzierungstransaktion beratend zur Seite.

Der Aufruf von Ver.di zum Einkaufsboykott an Heiligabend trägt immer mehr Früchte. Nach Aldi hat sich nun auch Lidl dazu entschlossen, seine Geschäfte dieses Jahr am 24.12. nicht zu öffnen.

Wer in den vergangenen Tagen durch einen Supermarkt der Gebrüder Albrecht geschlendert ist, dem wird der erste Vorbote der neuesten Modernisierungswelle des Discounter-Kings vielleicht ins Auge gesprungen sein. Zumindest im Süden. Denn über den Filialen von Aldi Süd prangt ein generalüberholtes Logo des bekannten blauen „A“ mit rot-orangenem Rahmen. Nicht nur das Signet wurde aufgehübscht. Wie nun bekannt wurde, steht der Konzern vor dem größten Investitionsprogramm seiner Firmengeschichte. Mit satten 3,5 Mrd. Euro soll binnen zwei Jahren den knapp 1 900 Schnäppchenmärkten ein neuer Look verpasst werden. Neben der Laden-Kosmetik für die alten Filialen, in denen Aldi im Sinne des Discounter-Charmes einst auf Paletten-Stapelung statt attraktiv sortierter Regalpräsentation setzte, sollen nun auch Angebote und Serviceleistungen aufgestockt werden.

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Im Juli klingelte Olaf Koch, Vorstandschef des einstigen Handelskonzerns Metro hoffnungsvoll die Glocke der Frankfurter Börse und eröffnete damit die Ära der „neuen Metro““ und der nun als Ceconomy firmierenden unabhängigen Elektronik-Schwester (s. Platow Börse v. 14.7.). Das erste eigenständige Quartal unter neuem alten Namen, aber mit überarbeitetem Logo, hat Koch nun abgeschlossen.

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Bei allen US-Häusern, die ihre Ergebnisse bereits präsentiert haben, hat die geringere Volatilität der Märkte im Q3 im Investmentbanking Spuren hinterlassen. Glücklich, wer wie Bank of America über einen Ausgleich in Form eines starken Kundengeschäfts verfügt (Q3-Gewinn +15% auf 5,1 Mrd. Dollar). Diesen Vorteil hat auch UBS. Einen Tag nach der Deutschen Bank wird am 27.10. das Schweizer Schwergewicht seine Zahlen vorstellen.

Ohne Discounter sähe die deutsche Supermarkt-Landschaft ziemlich kahl aus. Doch es sind längst nicht nur Niedrigpreise, sondern Ambiente und Qualität, die Kunden anlocken. Den Kampf um die Kundschaft fechten seit eh und je die Rivalen Aldi und Lidl aus, die sich mit Preisschlachten, Filialfluten und Sonderaktionen wie Promi-Modekollektionen gegenseitig übertrumpfen wollen und andere Emporkömmlinge abwehren, die es wagen, die Könige des Schnäppchen-Shoppings herauszufordern.

Zäher als erwartet gestaltet sich die Integration der Postbank in die Deutsche Bank. Die gescheiterte Tarifrunde bei der Postbank blockiert die Verhandlungen über den Personalabbau und die Schließung von Filialen. Fortschritte zeichnen sich nach unseren Informationen allerdings bei der gesellschaftsrechtlichen Einbindung der Bonner in das Frankfurter Mutter-Haus ab.

Die Commerzbank hat ihren Aktionären seit dem Ausbruch der Finanzkrise und der Teilverstaatlichung durch den Bund viel zugemutet. Da verwundert es nicht, dass der Kapitalmarkt die Strategie von Vorstandschef Martin Zielke noch immer mit einer gewissen Skepsis beäugt.

In der Königsklasse der Sportartikelhersteller muss der ambitionierte US-Youngster Under Armour aus Baltimore die starke Konkurrenz von Adidas und Nike weiter ziehen lassen. Nach rasantem Wachstum in den vergangenen Jahren scheint dem Sportausstatter langsam die Puste auszugehen. Während das Herzogenauracher Adidas-Team vergangene Woche noch vor der Veröffentlichung seiner endgültigen Q2-Zahlen am 3.8. die sportlichen Ziele für das Geschäftsjahr 2017 anhob (s. PLATOW v. 31.7.), verharrt die Formkurve der US-Amerikaner im Keller.

Mit Kaffeekreationen to go erobert Starbucks seit Mitte der 1990er Jahre die ganze Welt. Als kleines beschauliches Kaffee-, Tee- und Gewürzgeschäft von drei Studienfreunden in Seattle 1971 gegründet, trimmte Howard Schultz das Geschäft mit dem exklusiven Kaffeevergnügen, das er 1987 für 3,8 Mio. US-Dollar kaufte, zum Kaffee-Imperium. Angefangen mit 11 Läden, expandierte er kräftig um den ganzen Globus. Heute versorgen die Barista mit der grünen Schürze Kunden in 26 736 Starbucks-Shops und 75 Ländern mit dem koffeinhaltigen Heißgetränk. 2017 kamen bisher 575 neue Läden dazu. Geschäftsmann Schultz, der im April dieses Jahres den Führungsstab an Kevin Johnson übergab und in den Vorstand wechselte, hatte offenbar einen guten Riecher. Denn die Kaffeelust hält an, wie die gerade veröffentlichten Q3-Zahlen (per 2.7.) von Starbucks belegen.

Schon länger zeichnet sich ab, dass sich große Discounter einer Generalüberholung unterziehen müssen. Das Billig-Image ist nicht mehr en vogue. Auch Aldi Nord, bisher Nachzügler in Sachen Modernisierung, will aufholen. Mit bis zu 5 Mrd. Euro Investitionssumme soll das größte Umbauprojekt der Aldi-Geschichte in Gang gesetzt werden.

Bei einem Filialnetz von knapp 4 500 Läden gibt es kaum eine Innenstadt, in der nicht die roten Initialen der Modeschöpfer Hennes & Mauritz prangen. Doch es ist vor allem das Onlinegeschäft, das bei H&M für Wachstum sorgt.

Sparkassen arbeiten mit Hochdruck an der Zukunftsfähigkeit ihres Kundengeschäfts. Standardisierung, Technologisierung und Prozess-optimierung lauten dabei die Kampfbegriffe, die es intern durchzusetzen und nach außen hin zu vertreten gilt. Keine leichte Aufgabe, besonders für kleine Sparkassen, die durch ihre regionalen Wurzeln große Verantwortung tragen. Der Weg in die digitale Welt wird so zum Balanceakt. Dass dieser auch den Kleinen gelingen kann, zeigt die Taunus Sparkasse. 

Lange wurde spekuliert, wohin der noch Rewe-Chef Alain Caparros wechseln wird. Dass der Top-Manager ab August als Europa-CEO zu C&A geht, ist für die verschwiegene Familie hinter den bekannten Initialen der Gründerbrüder Clemens und August Brenninkmeijer ein echter Glücksfall. Denn es herrscht echte Flaute bei C&A, das fest in den Händen der Familienholding Cofra ist.

Der Gewinnsprung der Deutschen Bank im Auftaktquartal von 236 Mio. auf 575 Mio. Euro macht vor allem eines deutlich: Der Abstand zu den US-Häusern, die in einem für Investmentbanken äußerst günstigen Q1 mit Milliarden-Gewinnen geglänzt haben, ist immer noch enorm.

Fielmann-Aktionäre brauchen eigentlich keine starken Nerven. Seit 1994 schippert der MDAX-Konzern wie ein sanfter Riese beständig durch jegliche Marktturbulenzen. Vergangenen Oktober löste eine Gewinnwarnung für das abgelaufene Gj. 2016 kurzzeitig Nervosität aus, doch das ist längst vergeben und vergessen.

Am kommenden Donnerstag stellt die Deutsche Bank die Bilanz für das erste Quartal vor. Operativ werden es dem Vernehmen nach gute Zahlen, was nach den ordentlichen Ergebnissen der US-Banken wenig überrascht.

Viele Konzerne müssen in den Emerging Markets mit einer mauen Inflation kämpfen, während in Europa der Konsumhunger wieder Appetit bekommt. Für den französischen Einzelhändler Carrefour ist es andersrum. Im Q1 steigerte die Supermarkt-Kette ihren Umsatz um 6,2% auf rd. 21,3 Mrd. Euro. Mehr als Analysten erwartet hatten.

Erst Ende 2015 hat der kanadische Handelskonzern Hudsons‘s Bay Company (HBC) die Warenhauskette Galeria Kaufhof von der Metro-Gruppe übernommen. HBC-Chef Gerald Stroch hatte sich viel von den deutschen Traditionshäusern versprochen und wurde enttäuscht.

Die apoBank ist unter den genossenschaftlich organisierten Häusern eine Perle. Zu „Verzweiflungstaten“ in Gestalt von Filialschließungen, Strafzins (nur bei wenigen Großkunden) oder saftigen Gebühren für Bargeldabhebungen sah sich Herbert Pfennig 2016 im Gegensatz zu vielen Nachbarinstituten nicht gezwungen.