B2B-Fintechs haben die Nase vorn
Deutsche Fintechs haben einen ordentlichen Ritt hinter sich in den letzten zwölf Monaten: Krypto-Winter, Stellenstreichungen im großen Stil, vereinzelt gar Insolvenzen und breite Konsolidierung.
Deutsche Fintechs haben einen ordentlichen Ritt hinter sich in den letzten zwölf Monaten: Krypto-Winter, Stellenstreichungen im großen Stil, vereinzelt gar Insolvenzen und breite Konsolidierung.
Wenn das Vertrauen in Banken zu sinken droht, sind Kryptojünger nicht weit, um für ihre Sache zu trommeln. Nach dem Crash der letzten Monate rund um den FTX-Betrugsskandal schien die Krypto-Euphorie der breiten Masse lange vorbei; nur einzelne Überzeugungstäter sahen darin einen guten Einstiegszeitpunkt, um sich mit Bitcoin & Co. einzudecken (Stichwort „buy the dip“). Der Counterpart zur dezentralisierten Finance-Welt – der traditionelle Bankensektor – könnte durch das Beben bei kleineren Instituten in den USA, das noch immer nicht abgeklungen ist, und dem Zusammenbruch von Credit Suisse der Krypto-Gemeinde nun allerdings unverhofften Auftrieb geben.
Kai Hesselmann hat sich, wie bereits einige andere in seiner Branche, der Digitalisierung des M&A-Geschäfts verschrieben. Mitte 2018 hing er seinen Job beim Mittelstandsfonds Capcellence an den Nagel und gründete gemeinsam mit Graig Gröbli das Hamburger Fintech DealCircle. Hesselmann verortet sein Unternehmen im „tech-enabled M&A“, will Käufer an klassische M&A-Berater im Smallcap-Segment vermitteln.
Auf der Consensus 2023 (26.-28.4.) im texanischen Austin ging es dieses Jahr kryptotechnisch wieder heiß her. Fast schon ironisch mutete die zentrale Frage an, die über den Köpfen der Kryptoenthusiasten schwebte: Haben US-Banken Krypto-Unternehmen den Zugang zu Bankkonten blockiert? Schließlich wollten doch diese die Welt von Banken befreien.
Ein Automobilzulieferer plant den Schuldenschnitt, neue Produkte für den Kryptomarkt und ein norddeutsches Finanzinstitut mit aufpolierter Bilanz – Auch im April vermeldeten Deutschlands Wirtschaftskanzleien wieder spannende Mandate. Die aus unserer Sicht interessantesten haben es in unseren Deal-Ticker geschafft.
Neobanken wie N26 und Neobroker wie Scalable Capital oder auch Trade Republic waren jahrelang auf der Überholspur und heizten der angeschlagenen und technologisch rückständigen, etablierten Bankenwelt mächtig ein.
Wer eine DLT-Sandburg (Distributed-Ledger-Technologie) baut, braucht natürlich auch einen regulatorischen Burggraben. Die Blaupause hierfür wendet die BaFin jetzt nach Richtlinie der Esma-Oberaufseher „vollumfänglich in ihrer Aufsichtspraxis an“.
Obwohl alle gleich an Bitcoin denken, wenn von Krypto-Assets die Rede ist, geht es in der „Markets in Crypto Assets“ (MiCA)-Verordnung der EU nicht nur um die bekannteste Digitalwährung. Und obwohl CDU-Mann Stefan Berger vom Online-Portal „Cointelegraph“ schon zum „Bitcoin-Schutzengel“ ernannt wurde, wollte sich der EU-Parlamentarier bei der MiCA-Vorabpräsentation vor der Presse nicht lange damit aufhalten.
Genau entgegengesetzt scheinen die zwei großen Entwicklungen in der Krypto-Sphäre zu verlaufen, und das schon seit einer ganzen Weile. Einerseits jagt ein Skandal den anderen, und gerade die US-Aufseher um SEC-Chef Gary Gensler scheinen sich fest vorgenommen zu haben, den Wildwuchs des digitalen Parallel-Finanzsystems auf den Stock zurückzuschneiden. Andererseits gehen nach langer Vorbereitung immer mehr Lösungen an den Markt, mit denen traditionelle Player im Finanzsektor einen Fuß ins Krypto-Geschäft setzen.
Seitdem die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) erstmals im Juli 2021 in einem White Paper die Vorteile einer Reform des Giralgeldes hin zum Commercial Bank Money Token (CBMT) beleuchtete, hat sich viel getan. Nun hat der Interessenverband ein neues Arbeitspapier vorgestellt. Denn das Fortschreiten der Digitalisierung im Zuge von Industrie 4.0 stelle das herkömmliche Giralgeld vor immer neue Herausforderungen.
Erstmals seit Juni 2022 kletterte der Bitcoin am Dienstag (11.4.) über die psychologisch wichtige Marke von 30 000 US-Dollar. Seit dem November-Zwischentief 2022 steht eine Verdopplung. Diesen Rückenwind spüren auch andere Kryptowährungen. Laut CoinMarketCap stieg die globale Marktkapitalisierung zum Vortag um 4,6% auf 1,13 Bio. Dollar. Die Entkopplung von Aktien seit dem Bankenbeben in den USA schreitet damit voran. Bisher verlief deren Entwicklung meist analog.
Der Metaverse-Hype in der ersten Jahreshälfte 2022 stammte, wie so oft, aus den USA. So richtig angekommen ist er in der hiesigen Wirtschaft nie. Lediglich vereinzelt sprangen Unternehmen auf den Zug auf, etwa die HSBC, die ein Grundstück in „The Sandbox“ kaufte. Die US-Bank JP Morgan eröffnete vor gut einem Jahr eine Lounge im konkurrierenden „Decentraland“ des Facebook-Konzerns Meta. „Wir glauben, dass die bestehende virtuelle Spielelandschaft (jede virtuelle Welt mit eigener Bevölkerung, BIP, Spielwährung und digitalen Vermögenswerten) Elemente aufweist, die mit der realen Weltwirtschaft vergleichbar sind“, so die Bank in einer Stellungnahme. JPM entwickle und skaliere neue Technologien zur Modernisierung von Infrastruktur und Geschäftsmodellen, darunter Tokenisierung und digitale Identität.
Mit ihrer Entscheidung in Sachen EY und Wirecard hat es sich die Bundes-Abschlussprüferaufsichtsstelle (Apas) sicher nicht leicht gemacht. Steht sie doch doppelt in der Kritik: Als Wirecard noch als nationaler Fintech-Champion galt, fiel der Apas jahrelang ähnlich wenig auf wie der BaFin, diversen Warnungen zum Trotz. Die EY-WPs nun mit Samthandschuhen anzufassen, verbot sich also schon aus Rücksicht auf den eigenen Ruf. Ein allzu hartes Durchgreifen aber auch, denn in einem faktischen Oligopol wie bei den „Big Four“-WP-Gesellschaften einen der vier Player aus dem Rennen zu nehmen, röche fast unweigerlich nach Begünstigung der übrigen drei.
Auffallend still geworden war es zuletzt um die European Payments Initiative (EPI). Doch jetzt scheint wieder neuer Schwung in die abgespeckte Online-Bezahlinitiative zu kommen. Bis Juni soll die Konzeptionsphase für das Implementierungsprojekt von EPI 2.0 abgeschlossen sein, ist zu hören.
Von Krypto-Themen wird Lindsay Lohan vermutlich fürs erste die Finger lassen. Den multipel gestrauchelten Ex-Hollywood-Kinderstar und fünf weitere US-Promis kostete verbotene Werbung für Digital-Anlagen aus dem Reich des Krypto-Unternehmers Justin Sun (u. a. BitTorrent) 400 000 US-Dollar, wie Gary Genslers SEC heute mitteilte; kein Bußgeld wohlgemerkt, man verglich sich.
Wenn dem einst wertvollsten Fintech der Welt das Geld ausgeht, läuten bei den einen die Alarmglocken, die anderen sehen eine günstige Einstiegsoption.
Bei der aufsichtsrechtlichen Bewertung von Non-fungible Tokens (NFTs) hat die BaFin noch eine harte Nuss zu knacken.
Für Grundsatzdebatten bieten Erfindungen wie Bitcoin & Co. reichlich Gelegenheit, für argumentativen Unfug ebenso.
An modernem Marketing-Material spart Klarna selten. Das wird deutlich, wenn man sich die Geschäftsberichte der beiden letzten Jahre zu Gemüte führt.
Normalerweise ist Goldman Sachs dafür bekannt, andere Firmen bei Verkaufs- oder Übernahmeplänen zu beraten. Nun könnte die Investmentbank selbst solche Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
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