Sparkassen

Das Subsidiaritätsprinzip gehört zu den Grundfesten der Sparkassen-Organisation. Eingefordert wird dieses Selbstbestimmungsprinzip meist von den regionalen Sparkassenverbänden, um sich gegen ungebetene Einmischungsversuche des DSGV in ihre Angelegenheiten zu wehren. Doch diesmal ist es DSGV-Präsident Georg Fahrenschon, der mit Blick auf die Probleme in Schleswig-Holstein an das Subsidiaritätsprinzip erinnert.

Seit Wochen laufen beim DSGV die Vorbereitungen für den nur alle drei Jahr stattfindenen Sparkassentag am 24. und 25.4. in Dresden auf Hochtouren. Für den seit fast einem Jahr amtierenden DSGV-Präsidenten Georg Fahrenschon ist es der erste Sparkassentag in seiner Funktion als oberster Repräsentant der Sparkassen-Organisation.

Sparkassen gelten als grundsolide. Keine renditeträchtigen Finanzmarktspekulationen, dafür ein hohes Maß an Sicherheit. Bei den Kunden kommt das an. So kann Gerhard Grandke, Geschäftsführender Präsident des Sparkassenverbandes Hessen-Thüringen, für das abgelaufene Geschäftsjahr erneut gute Zahlen vorlegen, ebenso seine Amtskollegen aus Hamburg und Niedersachsen. Getrieben wird das Wachstum vor allem von steigenden Kundeneinlagen und einer nach wie vor hohen Nachfrage nach privaten Krediten, vor allem für die Finanzierung von Wohneigentum. Doch die Konkurrenz schläft nicht und auch ein anderes „Problem“ treibt die Sparkassen um.

Wie wir hören, hat die DekaBank im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als bisher prognostiziert. Demnach soll das so genannte wirtschaftliche Ergebnis im vergangenen Jahr in Richtung 500 Mio. Euro gehen und damit über den bisher angepeilten 485 Mio. Euro liegen. Damit hat sich das Ergebnis nach dem Ausreißer im Jahr zuvor zumindest wieder normalisiert.

Gern preist DSGV-Präsident Georg Fahrenschon die Sparkassen als Stabilitätsanker für das deutsche Finanzsystem. Dabei zeigt jedoch ein Blick nach Schleswig-Holstein, dass es mit der angeblich so heilen Sparkassen-Welt keineswegs überall weit her ist. Von den 14 schleswig-holsteinischen Sparkassen hängen mittlerweile mit der Sparkasse Südholstein, der Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa) sowie der kleinen Spar- und Leihkasse zu Bredstedt, die sich allesamt mit größenwahnsinnigen Kreditengagements verhoben haben, gleich drei Insitute am Tropf der Sicherungseinrichtungen.

Die von DSGV-Präsident Georg Fahrenschon angetriebene Konsolidierung der öffentlichen Versicherer ist offensichtlich bereits wieder ins Stocken geraten. Auf dem Treffen der Verbandsvorsteher am vergangenen Montag (4.2.) im Berliner Sparkassenhaus konnten sich die Teilnehmer nach unseren Informationen lediglich darauf verständigen, Arbeitsgruppen zu bilden, die Möglichkeiten einer besseren Kooperation zwischen den öffentlichen Assekuranz-Konzernen ausloten sollen, beispielsweise in der IT.

Es ist keine Überraschung, dass das von Wolfgang Schäuble vorgestellte Trennbanken-Gesetz in Bankenkreisen keinen Jubel auslöst. Jedem in der Community ist indes klar, dass Argumente in einem Wahljahr im Zweifel nur wenig Gehör finden. Sollte es im Herbst zu einem Regierungswechsel kommen, könnte am Ende sogar alles noch schlimmer werden. Ganz unwidersprochen wollen insbesondere Öffentlich-Rechtliche und Genossen die Trennbanken-Idee aber nicht stehen lassen. Hinter den Kulissen wird längst an Ausnahmeregelungen gearbeitet.

Trotz europäischer Staatsschuldenkrise ist der deutsche Mittelstand optimistisch. Die Auftragslage ist gut, der Binnenmarkt dank der robusten Arbeitsmarktsituation intakt. Waren die meisten Unternehmen vor einem halben Jahr noch verunsichert, sind die Aussichten heute viel rosiger.

Nach einem schon guten Ergebnis 2011 haben die baden-württem-bergischen Sparkassen im vergangenen Jahr noch einmal zugelegt. Das Ergebnis der 53 Institute landete bei 1 (Vj. 0,9) Mrd. Euro. Das Geld soll verwendet werden, um das Eigenkapital zu stärken, so Verbandspräsident Peter Schneider am Freitag auf seiner Jahres-PK.

Unter dem Vorsitz von DSGV-Präsident Georg Fahrenschon trafen sich am Freitag (11.1.) die regionalen Verbandspräsidenten zur ersten Sitzung des neu gegründeten Arbeitskreises zur Zukunft der öffentlichen Versicherer. Ursprünglich wollte Fahrenschon nur einen kleinen Kreis von Regionalpräsidenten zu der Sitzung einladen, da das Thema jedoch als höchst sensibel gilt, entschied sich der DSGV-Vorsteher schließlich doch dazu, sämtliche Regionalfürsten ins Berliner Sparkassenhaus zu bitten.

Die Gremien des Ostdeutschen Sparkassenverbands sind bei der Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden OSV-Präsidenten Claus Friedrich Holtmann offensichtlich fündig geworden. Wie wir hören, soll Harz-Landrat Michael Ermrich zum neuen OSV-Präsidenten gekürt werden.

Schlagkräftiger und moderner will DSGV-Präsident Georg Fahrenschon die Sparkassen-Organisation ausrichten. Dabei macht der Verbandschef auch vor dem traditionellen Sparkassen-Tag nicht halt. Das nur alle drei Jahre stattfindende Familientreffen, das der DSGV unter dem etwas arg menschelnden Motto „Mit Menschen – für Menschen“ am 24. und 25. April in Dresden zelebrieren wird, soll diesmal ganz im Zeichen des Dialogs mit den Bürgern und Sparkassen-Kunden stehen.

Die Hoffnungen von DSGV-Präsident Georg Fahrenschon, dass mit einer jetzt diskutierten Fusion der beiden Provinzial-Versicherungen endlich auch Bewegung in den Konsolidierungsprozess bei den übrigen öffentlichen Versicherern kommt, ist offensichtlich verfrüht.

Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach beherrscht das Spiel über Bande. So dürfte es den gewieften Strippenzieher kaum überrascht haben, dass sich NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in die Verhandlungen über einen Verkauf der Provinzial NordWest an die Allianz eingeschaltet hat.

Vollauf zufrieden kehrte der neue DekaBank-Chef Michael Rüdiger von der Tagung der Verbandsvorsteher in Berlin zurück nach Frankfurt. Sieht Rüdiger die von den Regionalfürsten als „Empfehlung“ beschlossene Neuordnung der Aufgabenteilung zwischen Landesbank Berlin und DekaBank doch als klare strategische Stärkung seines Hauses.

Allianz-Lenker Michael Diekmann buhlt um die Übernahme des zur Sparkassen-Organisation gehörenden Versicherungskonzerns Provinzial NordWest. Wie die „FTD“ berichtet, sind die Münchener bereit, 2,25 Mrd. Euro für die Provinzial NordWest hinzublättern. Tatsächlich hat sich der Allianz-Chef bereits mehrfach mit Spitzenvertretern der Provinzial-Eigentümer, dem westfälischen Sparkassenverband (40%), dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (40%), dem Sparkassenverband Schleswig-Holstein (18%) sowie dem OSV (2%), getroffen, um ihnen den Deal schmackhaft zu machen.

Trotz der Kritik einiger Regionalfürsten will DSGV-Präsident Georg Fahrenschon seine Pläne zum Umbau der Landesbank Berlin auf der nächsten Sitzung der Verbandsvorsteher am 3.12. durchdrücken. Einflussreiche Regionalpräsidenten wie Gerhard Grandke (Hessen), Rolf Gerlach (Westfalen-Lippe), Michael Breuer (Rheinland) und Peter Schneider (Baden-Württemberg) hatten moniert, dass Fahrenschon die geplante Übertragung der LBB-Tochter Berlin Hyp auf die DekaBank ohne ein normalerweise übliches Bewertungsgutachten für beide Häuser durchführen will.

Als Co-Chef einer global agierenden Großbank, der einen großen Teil seines Berufslebens im Ausland verbracht hat, ist Jürgen Fitschen nationale Eigenbrötlerei ziemlich fremd. Das gilt insbesondere, wenn es um internationale Regulierungsabkommen geht. Dass Basel III nun doch nicht gemeinsam mit den USA zum 1.1.2013 umgesetzt wird, geht dem Deutsche Bank-Co-Vorsteher denn auch mächtig gegen den Strich.

Noch in diesem Jahr will DSGV-Präsident Georg Fahrenschon die geplante strategische Neuordnung der Landesbank Berlin und der DekaBank durch die Gremien drücken. Doch nun könnte erneuter Widerstand aus dem Lager der Regionalverbände den Zeitplan oder womöglich sogar das ganze Projekt ins Wanken bringen.

Im Frühjahr 2013 läuft die Amtszeit des geschäftsführenden DSGV-Vorstandsmitglieds Werner Netzel endgültig aus. Eigentlich endete Netzels Vertrag bereits in diesem Herbst, doch auf Wunsch von Georg Fahrenschon hängte der 64-Jährige noch ein halbes Jahr dran, um dem DSGV-Präsidenten genügend Vorlaufzeit für eine geordnete Nachfolgeregelung zu geben. Inzwischen soll Fahrenschon fündig geworden sein.