Sparkassen

Seit Monaten prüft die Helaba nun schon die Übernahme der Verbundbank-Aktivitäten der WestLB. Bis zuletzt rangelten die Frankfurter mit den WestLB-Eigentümern und dem DSGV um zusätzliche Risikoabschirmungen sowie die Modalitäten der von der deutschen Sparkassen-Organisation zugesagten Eigenkapitalspritze von 500 Mio. Euro für die WestLB-Verbundbank. Am heutigen Montag (12.12.) soll der Floh nun endlich springen.

Ab Mai des kommenden Jahres übernimmt mit Georg Fahrenschon ein Mann das Ruder beim DSGV, dem schon auf Grund seines Alters einiges zuzutrauen ist.

Für eine Überraschung sorgte am Mittwoch bei der Neubesetzung der DSGV-Spitzenämter die Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der Verbandsvorsteherkonferenz. Der frisch gekürte Vorsitzende der Verbandsvorsteher Thomas Mang aus Niedersachsen scheiterte mit seinem Personal-Vorschlag für seinen Vize.

Gestern war ein schlechter Tag für die Landesbank Berlin. Der DSGV meldete, dass er per Ultimo aller Voraussicht nach 850 Mio. Euro auf die den mehr als 400 Sparkassen gehörende Landesbank Berlin Holding abschreiben werde.

Geschlossenheit nach außen gilt in der ansonsten recht streitlustigen Sparkassen-Organisation durchaus als eine hohe Tugend. Das gilt insbesondere, wenn es um die Wahl des höchsten Repräsentanten des DSGV geht.

Es waren keine guten Nachrichten für Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach, die ihm DSGV-Chef Heinrich Haasis am späten Freitagabend am Telefon mitteilte. Haasis berichtete seinem Vize von einem Schreiben, in dem fünf Regionalpräsidenten ihre Unterstützung für die Kandidatur des ehemaligen bayerischen Finanzministers Georg Fahrenschon für das mit 1 Mio. Euro dotierte Spitzenamt beim DSGV bekundeten.

Einen besseren Zeitpunkt für den am Dienstag angekündigten Squeeze out bei der Landesbank Berlin hätte sich die Sparkassen-Organisation kaum aussuchen können. Die Kurse der Bankaktien liegen seit Monaten im Keller. Zudem musste Landesbank Berlin-Chef Johannes Evers erst jüngst auf Grund hoher Abschreibungen auf sein Griechenland-Engagement für das dritte Quartal einen Verlust vor Steuern von 125 Mio. Euro verkünden sowie sein Gewinnziel für 2011 kassieren.

Am heutigen Montag fällt auch offiziell der Startschuss im Wahlkampf um die Nachfolge von DSGV-Präsident Heinrich Haasis. Auf getrennten Sitzungen der Verbandsvorsteher und der Landesobleute werden sich die beiden Kandidaten, Bayerns Ex-Finanzminister Georg Fahrenschon und Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach, den Sparkassen-Vertretern präsentieren.

Cleary Gottlieb berät den Firmenmitbegründer Michael Zimmer beim Verkauf seines 25%-Anteils am Immobiliendienstleister CORPUS SIREO an die Sparkasse KölnBonn.

Auf der DSGV-Mitgliederversammlung am 30.11. kommt es nun doch zu einer Kampfkandidatur zwischen Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach und Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon.

Nachdem Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter, der in der Sparkassen-Organisation offensichtlich nicht zu vermitteln war, erklärt hat, dass er für eine Kandidatur um die Nachfolge von DSGV-Präsident Heinrich Haasis nicht zur Verfügung steht, hoffen die Gegner des bislang einzigen Nachfolgekandidaten Rolf Gerlach auf Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon.

Fände die infa, Deutschlands größte Verbrauchermesse (22.-30.10. in Hannover), in diesem Jahr in einem anderen europäischen Land statt, müssten sich die Veranstalter wohl Sorgen machen.

Die Kür eines Nachfolgers für den Ende April 2012 aus dem Amt scheidenden DSGV-Präsidenten Heinrich Haasis spaltet die Sparkassen-Organisation und droht zunehmend zu einer verdeckt geführten Schlammschlacht auszuarten.

Über kaum eine Frage wird in der Sparkassen-Organisation seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlicher gestritten als über die Konsolidierung des Landesbanken-Sektors.

Das Kalkül von Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach, der mit seiner schnellen Kandidatur für die Nachfolge des scheidenden DSGV-Chefs Heinrich Haasis frühzeitig Fakten geschaffen hat, scheint aufzugehen.

Die Kandidatur von Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach als Nachfolger von DSGV-Chef Heinrich Haasis wird ein schwerer Ritt, prophezeien führende Vertreter der Sparkassen-Organisation. Mindestens die Hälfte der Mitglieder des mächtigen DSGV-Verbandsvorstands, heißt es, soll massive Bedenken gegen Gerlach, der bislang einziger Kandidat für die Haasis-Nachfolge ist, hegen. Gewählt wird der neue DSGV-Präsident indes von der Mitgliederversammlung am 30.11.

Mit Urteil vom 27.9.11 hat der Bundesgerichtshof (BGH) in den ersten beiden Lehman-Verfahren zu Lasten der geschädigten Anleger entschieden. Geklagt hatten ein pensionierter Lehrer und die Betreiberin eines Schlankheitsstudios, nachdem die bei der Hamburger Sparkasse gekauften Zertifikate wegen Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 wertlos geworden waren.

Eindringlich hat Kanzlerin Angela Merkel am Wochenende noch einmal vor einem Schuldenschnitt Griechenlands zum jetzigen Zeitpunkt gewarnt. Auffällig ist indes, dass sich die Kanzlerin offensichtlich vor allem am Zeitpunkt stört. Wenige Tage vor der entscheidenden Abstimmung am Donnerstag im Bundestag über den erweiterten Euro-Rettungsschirm EFSF kann Merkel keine neue Unruhe an dieser Front gebrauchen.

Die Stimmung auf der gemeinsamen Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington hätte schlechter kaum sein können. So mancher Teilnehmer fühlte sich denn auch an 2008 erinnert. Doch im Gegensatz zu damals, als sich die Regierungen diesseits und jenseits des Atlantiks unter dem noch frischen Schock des Lehman-Debakels gegenseitige Solidarität und eine engere Zusammenarbeit gelobten, prallten diesmal zwei Welten aufeinander.

Wenn der scheidende DSGV-Präsident Heinrich Haasis am Samstag in Washington anlässlich der IWF-Jahrestagung vor die Presse tritt, wird sein 1. Vize Rolf Gerlach anders als in den Vorjahren nicht mit am Tisch sitzen. Wichtige Gremiensitzungen bei der WestLB halten den bislang einzigen offiziellen Kandidaten für die Haasis-Nachfolge in der Heimat.