Sparkassen

Es hat seinen Grund, wenn der Genossenschaftsverband Bayern gemeinsam mit dem Sparkassenverband Bayern zu einer Pressekonferenz zum Thema Regulierung lädt. Die negativen Folgen der angedachten höheren Eigenkapitalunterlegung für Kredite für deutsche Volksbanken und Sparkassen sind in der Berliner und noch viel weniger in der Brüsseler Politik bisher kaum ein Thema.

Ein Raunen ging am Montagmorgen durch den großen Saal des Berliner Maritim Hotels in der Stauffenbergstraße, als DekaBank-Chef Franz Waas auf der traditionellen Strategietagung des Fondsdienstleisters vor 450 Sparkassen-Vertretern den unübersehbar in der ersten Reihe thronenden Rolf Gerlach begrüßte.

Mit einem Paukenschlag hat DSGV-Präsident Heinrich Haasis die Spekulationen um eine Verlängerung seiner Amtszeit beendet. Auf der Vorstandssitzung am Donnerstagabend in der Frankfurter DekaBank verkündete der wohl erfolgreichste DSGV-Chef, dass er sich nach Ablauf seines Vertrags Ende April 2012 von seinem Amt als deutscher Sparkassen-Präsident zurückziehen werde.

Das DSGV-Protokoll kann manchmal unerbittlich sein. Als Vorsitzendem der Verbandsvorsteher fiel auf der Klausurtagung der regionalen Verbandschefs am vergangenen Wochenende in Hamburg dem westfälischen Sparkassen-Präsidenten Rolf Gerlach die Rolle zu, Heinrich Haasis die einstimmige Bitte des Gremiums zu verkünden, der DSGV-Präsident möge doch an seine Ende April 2012 auslaufende Amtsperiode noch zwei weitere Jahre dranhängen. Damit bereitete ausgerechnet der ambitionierteste Aspirant auf die Haasis-Nachfolge dem DSGV-Chef den Boden für eine Amtszeitverlängerung.

Lautes Triumphgeheul und kühne Visionen waren noch nie die Sache des eher nüchtern kalkulierenden Helaba-Chefs Hans-Dieter Brenner. Mit Blick auf die bevorstehende Eingliederung des WestLB-Verbundgeschäfts in die Helaba wären solche Gesten zudem auch noch höchst kontraproduktiv. Würden sie doch womöglich für die Helaba den Preis unnötig nach oben treiben.

Auf neutralem Boden, in einem Münchener Hotel, werden Bayerns Sparkassen und Volksbanken am 14.9. eine gemeinsame Initiative vorstellen. Den Verbandspräsidenten Theo Zellner und Stephan Götzl geht es darum, gegenüber der Politik und der Bankenaufsicht in der Diskussion um die Bankenregulierung aller Konkurrenz vor Ort zum Trotz künftig mit einer Stimme zu sprechen.

Keinen leichten Stand hatte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret auf der „Handelsblatt“-Bankentagung in Frankfurt. Als Vertreter der auch für die Bankenaufsicht zuständigen Bundesbank fiel Dombret die unbequeme Rolle zu, die ungeliebten staatlichen Regulierungsmaßnahmen sowie die Bankenabgabe zu verteidigen, was er unter den Augen seiner beiden Vorstandskollegen Carl-Ludwig Thiele und Rudolf Böhmler auch souverän meisterte.

Am Ende blieb dann doch nur die Helaba übrig, die den Finger für das aus der WestLB auszugliedernde Verbundbankgeschäft hob. Auch die LBBW, der ebenfalls Interesse an einer Übernahme der WestLB-Verbundbank nachgesagt wurde, ließ schließlich der Helaba den Vortritt.

Vom 1. bis 3.9. treffen sich die Präsidenten der regionalen Sparkassenverbände mit DSGV-Vorsteher Heinrich Haasis zur Klausurtagung. Das Treffen gilt in Sparkassen-Kreisen als ideales Forum für Haasis, um offiziell zu verkünden, was die Spatzen bereits seit einigen Wochen von den Dächern pfeifen.

Rente mit 67. Was die Gewerkschaften erbittert bekämpfen, wäre für OSV-Präsident Claus Friedrich Holtmann (62) die Erfüllung eines Lebenstraums. Bereits seit geraumer Zeit kämpft das Sparkassen-Schwergewicht für eine Verlängerung seines im kommenden Jahr auslaufenden Vertrags um weitere fünf Jahre. Doch der wegen seines selbstherrlichen Führungsstils umstrittene Holtmann hat sich zuletzt sowohl bei den Sparkassen als auch bei den Kommunen viele Feinde gemacht.

Heute (26.8.) trifft sich in Berlin der Präsidialausschuss zu einer außerordentlichen Sitzung, um die Weichen für die Verwaltungsratssitzung am 8.9. zu stellen. Ganz oben auf der informellen Tagesordnung steht die Frage, ob der DekaBank-Vorstand nach dem erzwungenen Abgang von Kapitalmarkt-Chef Walter Groll von fünf wieder auf sechs Köpfe aufgestockt werden soll.

Im September soll sich entscheiden, ob die WestLB-Verbundbank an eine andere Landesbank angedockt wird oder ihr Glück als eigenständiges Institut suchen muss.

Nach dem Eigentümerwechsel sind bis auf Johannes Evers von der (sparkasseneigenen) Landesbank Berlin alle Landesbank-Vertreter aus dem Verwaltungsrat der DekaBank ausgeschieden. Aktuell gehören dem einst 30-köpfigen Gremium nur noch 18 Mitglieder an. Der Verwaltungsrat wird zwar wieder aufgestockt, so viele Mitglieder wie einst sollen es aber nicht mehr werden.

Das Griechen-Drama hat den Streit zwischen Politik und Banken um das richtige Maß bei der Finanzmarktregulierung ziemlich in den Hintergrund gedrängt. Auf dem von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion organisierten Kongress „Finanzmarktregulierung nach der Krise – Eine Zwischenbilanz“ am 29.6. im Berliner Reichstagsgebäude treffen die Kontrahenten nun sogar gleich geballt aufeinander.

Mit Spannung war die erste Verhandlung vor dem BGH über Schadensersatzklagen geschädigter Lehman-Anleger erwartet worden. Kurzfristig hat der XI. Zivilsenat die für den 12.4.11 angekündigten Verhandlungstermine jedoch aufgehoben, weil die beklagte Frankfurter Sparkasse (Fraspa) in beiden Fällen ihre Revision zurückgenommen hat.

SJ Berwin hat mit Partner Thomas K. Schrell (Finance, Frankfurt) die Frankfurter Sparkasse bei der Refinanzierung der Bopp & Reuther Gruppe beraten.

Die Finanzierung von Dritt-Investitionen in Höhe von 240 Mio. Euro für Betriebsgebäude und Parkhäuser des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International BBI steht. Die Deutsche Anlagen-Leasing (DAL), ein Unternehmen der Deutschen Leasing-Gruppe, ermöglicht den Bau von vier Parkhäusern, einem Mietwagen- und Servicecenter, einem Gebäude für die Sicherheitsdienstleister und dreier Gebäude für die Bodenverkehrsdienstleister. Die Objekte sollen im Herbst 2011 fertiggestellt sein.

Der deutsche Folienhersteller Treofan hat seine bestehende Seniorfinanzierung aus dem Jahr 2006 durch eine 75 Mio. Euro-Finanzierung, arrangiert von der Deutschen Bank und begeben durch ein Konsortium aus Commerzbank, Deutsche Bank Luxemburg, Frankfurter Sparkasse, Landesbank Saar, NIBC Bank und UniCredit Luxemburg, am 28.5.10 refinanziert und damit die Liquidität des Konzerns für die kommenden Jahre gesichert.

Das OLG Frankfurt am Main hat einem Anleger einen Schadenersatzanspruch gegen eine Sparkasse zugestanden, die ihm im August 2007 am Telefon den Erwerb von Lehman-Zertifikaten im Wert von 7 000 Euro empfohlen hatte.