Startup-Umfeld im Wandel
Auch wenn man mit Vokabeln wie „Paradigmenwechsel“ sparsam umgehen soll, könnte es in der Venture Capital-finanzierten Gründerszene bald schon soweit sein, wenn man dem Datenanbieter PitchBook glaubt.
Auch wenn man mit Vokabeln wie „Paradigmenwechsel“ sparsam umgehen soll, könnte es in der Venture Capital-finanzierten Gründerszene bald schon soweit sein, wenn man dem Datenanbieter PitchBook glaubt.
Am Geld sollte es eigentlich nicht scheitern. Während die zugesagten, aber noch nicht abgerufenen Investorengelder („Dry Powder“) für Private Equity-Fonds seit einer Weile rückläufig sind, erreichten die Venture Capital-Reserven Mitte 2022 einen neuen Höchststand. Weltweit stehen nach Zahlen des Datenanbieters PitchBook über 500 Mrd. US-Dollar für VC-Investments bereit. Trotzdem wird es für viele Startups gerade richtig ungemütlich.
Nachdem der Immobilienmarkt zuletzt abgerauscht ist, liegt die Frage nahe, was mit Teilbranchen passiert. PropTech, Schnittstelle von Immobilienwirtschaft und Technologie, hatte bislang einen guten Lauf. Laut der diesjährigen PropTech Studie von der TH Aschaffenburg, Blackprint und Brickalize haben 71,2% der PropTechs 2021 mehr Neugeschäft generiert. 2020 erzielte die Mehrheit bis zu niedlichen 10 000 Euro Umsatz, ein Jahr später waren es schon 500 000 bzw. bis 2 Mio. Euro (rd. 40% m. Umsatz > 1 Mio. Euro).
Zum 1. November begrüßte Heuking Kühn Lüer Wojtek mit Slaven Kovacevic einen Neuzugang für die Düsseldorfer Corporate- und Transaktionspraxis.
Spätestens seit die ersten russischen Panzer über die ukrainische Grenze rollten, ist von fälligen Bewertungskorrekturen bei Venture-Capital-Investments die Rede. Wie tief der Fall sein würde, blieb allerdings unklar, denn die meisten Gründer setzten alle Hebel in Bewegung, um niedrigere Neubewertungen zu vermeiden. Zahlen, die den Abschwung im US-amerikanischen VC-Markt greifbar machen, hat nun der Datenanbieter PitchBook erhoben.
Dass die Zeiten für Startups bald schwierig werden würden, ist den Betroffenen schon länger klar. „Die Krise wird spürbar“, hieß es im September im „Startup-Monitor“ des Bundesverbands Deutsche Startups; nicht nur bei der Personal-, auch bei der Investorensuche werde es eng, erklärten die knapp 2 000 befragten Gründer schon damals. Der Appell, den Branchengrößen wie Niklas Östberg (Delivery Hero) und Hanno Renner (Personio) zum Monatswechsel an Wirtschafts-, Finanz- und andere Ministerien richteten, fasst die bekannten Forderungen noch einmal zusammen, von Visa-Erleichterungen für IT-Fachkräfte bis zu Steuervorteilen für Mitarbeiterbeteiligungen. Christian Lindner erklärte eilig, bald Abhilfe zu schaffen:
Diese Branchenevents im November sollten Sie sich vormerken.
Männerdomänen gibt es viele, insb. in der Finanzwelt. Dass auch die Venture-Capital-Branche Frauen im Entscheidungskreis schmerzlich vermisst, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher. Das ist nicht nur der Diversität im eigenen Betrieb unzuträglich, sondern wirkt sich auch auf die Mittelvergabe aus. Studien zeigen, dass rein männlich besetzte Wagniskapitalgesellschaften weniger Geld in frauengeführte Startups stecken.
Für Startups waren die Zeiten schon mal besser. Anders als in den Vorjahren, als die Risikokapitalgeber stetig steigende Summen in den Markt pumpten, haben es viele Gründer inzwischen schwer bei der Investorensuche. Die hohen Bewertungen der Vergangenheit sind aktuell sogar doppelt kontraproduktiv, denn das ungeschriebene Gesetz der VC-Finanzierungen verlangt permanentes Wachstum.
Wenn Investment-Profis mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung auf dem Buckel von Private Equity als der „besseren Aktie“ sprechen, wird wohl was dran sein. Wenig überraschend also, dass die Kapitalzuflüsse in „Private Markets“ im 1. Hj. keinen Rückgang gegenüber dem Vorjahr zeigen, wie der Datenanbieter PitchBook belegt.
Nett, aber wolkig und in der Realität wohl nicht sehr relevant, lauteten viele Rückmeldungen aus der Startup- und Venture Capital-Szene, als das BMWK Anfang Juni zum Rundumschlag bei der Startup-Förderung ausholte.
Milliardendeal im Infrastruktursektor, ein Asset Manager mit neuer BaFin-Lizenz, ein Berliner Startup in französischer Hand – Die spannendsten Deals des Monats hier übersichtlich zusammengestellt.
Die US-Kanzlei Orrick baut ihre deutsche Beratungspraxis bei Private Equity und Venture Capital weiter aus. Zum 1. Juli hat sich Damien Simonot dem Münchener Büro als Partner angeschlossen, er kommt von Skadden.
Stefan Wintels liebt Powerpoint-Präsentationen. Auch bei seinem Kurzvortrag im Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten wollte der KfW-Chef auf die bunten Schaubilder nicht verzichten. Der seit Oktober amtierende ehemalige Citigroup-Manager ist der erste Investmentbanker an der KfW-Spitze und soll für frischen Wind bei der größten nationalen Förderbank der Welt sorgen.
Jetzt geht die Konsolidierungsphase bei durch Venture Capital finanzierten Fintechs richtig los, könnte man meinen. Doch die jüngst publik gewordene Übernahme der deutschen Penta durch die französische KMU-Neobank Qonto, dürfte trotzdem nur eingeschränkt als Beispiel dafür taugen, wie sehr sich der Startup-Markt im Gefolge steigender Zinsen in den vergangenen Monaten gedreht hat.
Etliche Jahre lang ging es für die Private-Equity-Branche immer nur aufwärts, und nach dem Corona-Einbruch 2020 jagten sich die Rekorde. Vor Kurzem erst kündigte das PE-Haus Advent einen 25 Mrd. US-Dollar großen Mega-Fonds an, den zweitgrößten aller Zeiten. Doch die Deal-Zahlen sind rückläufig, und höhere Kreditzinsen dürften bald dazu führen, dass die Investoren auf einen bedeutenden Teil ihrer Leverage-getriebenen Renditen verzichten müssen. In dieser neuen Situation müssen die erfolgsverwöhnten Player umdenken.
Den ehemaligen Siemens-Chef Peter Löscher drängt es nur noch selten in die Öffentlichkeit. Dabei ist der Österreicher in der internationalen Unternehmenswelt noch immer bestens vernetzt. So ist Löscher AR-Chef von Telefonica Deutschland und sitzt auch im Verwaltungsrat des spanischen Mutterkonzerns Telefonica sowie des niederländischen Hausgeräte-Herstellers Philips.
Von Private Equity-Sponsoren jüngst in zunehmender Anzahl aufgelegte sog. Continuation Funds versuchen die Lösung eines im Grunde alten Dilemmas: Die dem Private Equity-Geschäftsmodell inhärente zeitliche Befristung von Investments in Portfoliounternehmen führt seit jeher zu Exits aus Investments, deren Entwicklungs- und Wertsteigerungspotenzial noch nicht vollständig ausgeschöpft sind. Dies trifft insbesondere in Zeiten begrenzter Alternativinvestments (etwa in längeren Niedrigzinsperioden) auf den Wunsch vieler Anleger nach längerfristiger Kapitalanlage, auch in Alternative Assets wie Private Equity.
Die deutsche Startup-Szene kann vor Geld kaum laufen – das suggerieren jedenfalls die Zahlen, die EY für eine aktuelle Studie zusammengetragen hat. 17,4 Mrd. Euro investierten Wagniskapitalgeber demnach 2021 in Deutschland, fast zweieinhalb mal so viel wie im Vorjahr.
Die Macher der ehemaligen Corona-App Luca, die nun unter die Bezahldienste geht, dürften fürs erste keine Geldsorgen haben. Dabei ist die Luca-Finanzierungsrunde mit rund 30 Mio. Euro noch eine der kleineren in der Startup-Szene, die nach wie vor enorme Investitionen von Venture-Capital-Fonds und zunehmend auch anderen Geldgebern anzieht (s. PLATOW v. 11.4.).
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