Zinswende

Baufinanzierung

Schwäbisch Hall – Zinswende verleiht Auftrieb

Während das Baufinanzierungsgeschäft in den letzten Monaten regelrecht eingebrochen ist, hat sich der Wind beim Bausparen für die Anbieter zum Positiven gedreht. Die Schwäbisch Hall meldet für das Gj. 2022 ein Bausparvolumen von 34,1 Mrd. Euro (+42%). Die Gesamtvertriebsleistung (51,1 Mrd. Euro) sei das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.

Genossenschaftsbank

Frankfurter Volksbank ist sattelfest

Nach der Fusion mit der Rüsselsheimer Volksbank letztes Jahr präsentierte die Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank Rhein Main im Pressegespräch stolz die 2022er-Geschäftszahlen. Für das Institut in der wettbewerbsintensiven Mainmetropole war es bereits der 21. Zusammenschluss, doch sich rein über das anorganische Wachstum zu definieren, liegt Eva Wunsch-Weber fern.

Bankensektor

Französische Banken wecken Konsolidierungsfantasien

Die größten französischen Banken fallen dieser Tage durch ihre soliden Zahlen aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr auf. Das sind mit Blick auf die erwartete Konsolidierung im europäischen Bankensektor gute Neuigkeiten für die Institute. Denn wer seine Eigenkapitalbasis und Profitabilität stärkt, erhöht die Chancen, sich schwächere Konkurrenten einzuverleiben, statt selbst zum Übernahmeziel zu werden.

Makler

Gesundheitsimmobilien – Druck von allen Seiten

Auch der Pflegemarkt kann sich den mathematischen Konsequenzen der gestiegenen Zinsen nicht entziehen. Daneben stellt sich die wirtschaftliche Situation der Betreiber zunehmend als fatal heraus, wie die Pleiten von Curata oder Convivo belegen.

Zentralbanken

EZB – Verzweifelter Kampf um Glaubwürdigkeit

Die erstaunliche DAX-Rally im Anschluss an die jüngste Zinssitzung hat die EZB nachhaltig irritiert und alarmiert. Dabei hatte die EZB mit ihrem Doppelbeschluss, die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen und für die März-Sitzung einen weiteren Zinsschritt in gleicher Höhe anzukündigen, ganz bewusst die dicke Keule herausgeholt, um die Märkte zur Räson zu bringen.

Finanzministerium

Bundesbank – Mit Lindner im Beichtstuhl

Vor seinem Auftritt beim großen Jubiläumsauftakt der KfW im Frankfurter Palmengarten am vergangenen Dienstag hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner noch einen anderen wichtigen Termin in der Bankenmetropole. Der FDP-Chef nahm als Gast an der Sitzung des Bundesbank-Vorstands teil. Dabei berichtete Bundesbank-Präsident Joachim Nagel dem Minister, dass die Notenbank nicht nur für 2022 einen einstelligen Milliardenverlust ausweisen wird, sondern auch in den kommenden Jahren wohl keine Gewinne zu erwarten sind.

Bankensektor

Berenberg – Profitabilität sackt ab

Da staunte manch einer nicht schlecht, als Berenberg diese Woche Zahlen für das Gj. 2022 präsentierte. Die Eigenkapitalrendite rauschte von sagenhaften 87,2% im Vj. auf 28,7% herunter (nein, kein Zahlendreher), was immer noch deutlich über Branchenschnitt liegt. 2020 und 2021 seien Ausnahmejahre gewesen (53,2% und 85,1%). 2018 kam das Institut auf eine EK-Rendite von 9,8%.

Bankensektor

Zinswende setzt Sparkassen und Volksbanken unter Stress

Gerade in Krisenzeiten feiern sich Sparkassen und Genossenschaftsbanken gern als Hort der Stabilität. Doch ausgerechnet die von ihren Dachverbänden DSGV und BVR geradezu herbeigesehnte Zinswende bereitet den kleinen Instituten zunehmend Probleme. Die abrupt gestiegenen Zinsen haben zwar die Zinsmargen verbessert, sorgen aber zugleich auch für erhebliche Wertminderungen in den Anleihebeständen der Sparkassen und Volksbanken.

EZB-Chefin Christine Lagarde
Geldpolitik

Christine Lagarde – Fähnchen im Wind

Fast Auge in Auge saß Bundesbank-Präsident Joachim Nagel beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse am Kopfende des Haupttischs Christine Lagarde gegenüber, als die EZB-Chefin am Rednerpult beteuerte, dass die Zinsen noch deutlich und mit stetiger Geschwindigkeit steigen müssen.

Bankberater im Gespräch mit einem Kunden (Symbolbild)
Bankensektor

Firmenkunden – Von Banken vergessen?

Die Zinswende hat sich für Banken bislang als zweischneidiges Schwert erwiesen, für private Sparer ist sie immerhin ein kleiner Segen – auch wenn die Inflation die Realrendite weiter auffrisst. Anbieter steigen bereits in den Preiswettbewerb ein, jüngstes Beispiel ist Trade Republic.

Umfrage

Sturm im Safe Haven Deutschland

PLATOW wies Sie aus Erfahrung regelmäßig darauf hin, dass die Zinswende, wenn sie denn käme, schneller kommen würde als erwartet. Jedoch hatte mit der Zinsexplosion sowie den dramatischen und schnellen Änderungen der Rahmenbedingungen für den Immobilienmarkt wohl kaum jemand gerechnet.

Immobilien-Aktien

2022 war ein Jahr beispielloser Immobilien-Vermögensvernichtung

Die deutsche Immobilienwirtschaft dürfte einen neuen Rekord aufgestellt haben. Über 23 Mrd. Euro Marktkapitalisierung verknallte Rolf Buch mit der Vonovia im vergangenen Jahr. Gut 7 Mrd. Euro Minus der übernommenen Deutsche Wohnen müsste man noch dazu berücksichtigen.

Modernes Wohnhaus (Symbolbild)
Immobilien

Wohnen im Bann steigender Zinsen und ESG-Taxonomie

Der Immobiliensektor ist mit Wohnen, Büro, Einzelhandel und Gewerbe zwar überaus facettenreich, leidet aber gleichermaßen unter hohen Zinsen. Wohnen indes profitiert von positiven Trends, ist sich Dirk Hasselbring von Deutsche Invest Immobilien (dii) sicher und verweist im PLATOW-Telefonat auf die anhaltende Unterversorgung, den gesellschaftlichen Fokus, was die Politik mit zahlreichen Förderprogrammen untermauert, sowie den hohen Erneuerungsbedarf, angetrieben von verschärfter ESG-Taxonomie im Kampf um eine Reduzierung der CO2-Emissionen.

Finanzpolitik

EZB startet im März moderate Bilanz-Schmelze

Nach der US-Notenbank Fed hat auch die EZB ihre Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Der Zins-Beschluss war diesmal allerdings umstritten, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde andeutete. Im Vorfeld der Ratssitzung hatten sich Österreichs Notenbank-Chef Robert Holzmann und das deutsche EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel für einen weiteren Jumbo-Zinsschritt stark gemacht.

Bankensektor

Sparkassen 2022 – Von Automatensprengungen bis Zinswende

Für Sparkassen war 2022 ein bewegtes Jahr, im Positiven wie Negativen. Überwiegend positiv war die lang ersehnte Leitzinserhöhung der EZB, durch die Zinserträge der meisten Banken wieder sprudeln. Das berichtet uns auch die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, die wie viele andere die Verwahrentgelte auf kurzfristige Einlagen abgeschafft hat. Außerdem könne sie neue Produkte anbieten (z. B. Sparkassenbrief mit unterschiedlichen Laufzeiten).

Immobilien

Alarmsignale am Immobilienmarkt häufen sich

Massive Mittelabflüsse haben den US-Finanzinvestor Blackstone genötigt, die Rückzahlungen aus seinem 69 Mrd. US-Dollar schweren Immobilienfonds Blackstone Real Estate Income Trust zu begrenzen. Die Flucht der zumeist sehr wohlhabenden Anleger aus dem Fonds, der vorwiegend in amerikanische Gewerbeimmobilien investiert, gilt denn auch als Alarmzeichen für den US-Immobilienmarkt. Welche enorme Sprengkraft dortige Verwerfungen für das globale Finanzsystem haben kann, hat die große Finanzkrise von 2008/09 eindrucksvoll gezeigt. Ausgelöst wurde die Finanzkrise damals durch das Platzen der Immobilienblase in den USA, die zuvor von der lockeren Geldpolitik der Fed befeuert worden war. Daraufhin kollabierten auch in Europa die heißgelaufenen Immobilienmärkte in Spanien, Irland und Großbritannien. Der deutsche Immobilienmarkt, an dem die Preis-Bonanza vorbeigelaufen war, blieb hingegen weitgehend verschont.

Bankensektor

Pfandbriefbanken – Reutter hört auch beim vdp auf

Nach nur einem Jahr müssen die 45 ordentlichen Mitglieder des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf ihrer Mitgliederversammlung im Juni 2023 schon wieder einen neuen Präsidenten wählen. Diese Entscheidung traf der Vorstand am Donnerstag in Berlin auf einer Sitzung vor Beginn des traditionellen Jahresempfangs der Standesorganisation. Sie wurde notwendig, weil der erst im Mai ins Amt gekommene Georg Reutter vor kurzem damit überraschte, den Vorstandsvorsitz bei der DZ Hyp, dem größten deutschen Pfandbriefemittenten, Mitte des kommenden Jahres niederzulegen. Sabine Barthauer tritt seine Nachfolge an.

Nord/LB-Zentrale in Hannover
Bankensektor

Nord/LB – Es geht aufwärts

Der seit Anfang des Jahres amtierende Nord/LB-Chef Jörg Frischholz wollte das Ergebnis im laufenden Gj. eigentlich ausbauen, wie er im April selbstbewusst ankündigte. Die Neunmonatszahlen wecken daran Zweifel: Das Konzernergebnis nach Steuern sank um 71% z. Vj. auf 37 Mio. Euro. Bewertungseffekte aufgrund der Zinswende hätten der Landesbank einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Risikovorsorge hat die Bank mehr als verdoppelt (v. 42 Mio. auf 97 Mio. Euro), was den Aufsehern gefallen dürfte. Erst letzte Woche warnte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling davor, Risiken in den Kreditbüchern durch die erwartete Rezession zu unterschätzen (s. PLATOW v. 25.11.).

Immobilien und Technolgie

Proptech – Zweiter „PT1“-Fonds soll Immobilienmarktflaute trotzen

Nachdem der Immobilienmarkt zuletzt abgerauscht ist, liegt die Frage nahe, was mit Teilbranchen passiert. PropTech, Schnittstelle von Immobilienwirtschaft und Technologie, hatte bislang einen guten Lauf. Laut der diesjährigen PropTech Studie von der TH Aschaffenburg, Blackprint und Brickalize haben 71,2% der PropTechs 2021 mehr Neugeschäft generiert. 2020 erzielte die Mehrheit bis zu niedlichen 10 000 Euro Umsatz, ein Jahr später waren es schon 500 000 bzw. bis 2 Mio. Euro (rd. 40% m. Umsatz > 1 Mio. Euro).

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