Bitkom

Noch ist die Welt für die ITK-Branche in Ordnung. Das erste Quartal war erneut von steigenden Umsätzen gekennzeichnet, was das Gros der Unternehmen optimistisch ins laufende Jahr blicken lässt (PLATOW Brief v. 6.4.12). Wäre da nicht das Damoklesschwert namens Basel III, das vor allem kleinere und mittelgroße IT-Unternehmen als Gefahr für ihre weitere Entwicklung ansehen.

Die Erwartungen der ITK-Branche an die Weltleitmesse CeBIT (6.-10.3.) waren groß und sie wurden nicht enttäuscht. Zahlreiche neue Aufträge wurden angebahnt oder gleich vor Ort abgeschlossen, weshalb acht von zehn Anbietern 2012 mit einem deutlichen Umsatzplus rechnen. Auch unter den deutschen ITK-Firmen ist der Optimismus für den weiteren Jahresverlauf groß.

Die diesjährige CeBIT (6.-10.3.) erwartet Deutsche Messe-Vorstand Ernst Raue mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er freue sich auf eine gewohnt ausstellerstarke und inhaltlich faszinierende CeBIT, so Raue, noch mehr würde er sich jedoch freuen, wäre es nicht seine letzte. Zum 1. April wird er seinen Vorstandsposten und damit die Verantwortung für die CeBIT an Frank Pörschmann abtreten.

Geht es nach BITKOM-Präsident Dieter Kempf, wird die IT-Branche im kommenden Jahr einen neuen Rekord aufstellen und die Umsatzmarke von 150 Mrd. Euro knacken.

Während sich die Realwirtschaft die bange Frage stellt, wann die Auswirkungen der Finanz- und Schuldenkrise sie wohl ereilen werden, schlagen sich die getrübten Aussichten auf die Beschäftigungssituation bei den IT-Unternehmen noch nicht nieder.

Der Wachstumstrend in der Hightech-Branche scheint ungebrochen, weder Schuldenkrise noch turbulente Finanzmärkte können den IT-Unternehmen derzeit etwas anhaben (siehe auch Brief v. 21.9.). Die Branche bietet gute Jobperspektiven, nur reicht das offenbar nicht aus, um junge Menschen für einen IT-Beruf zu begeistern.

Während sich das ZEW-Konjunkturbarometer im September zum siebten Mal in Folge verschlechtert hat und damit nahe an seinem bislang niedrigsten Stand vom Dezember 2008 heranreicht, sind die Aussichten in der IT-Branche weiterhin rosig.

Der Markt für Unterhaltungselektronik hat die nächste Evolutionsstufe erreicht. Die Digitalisierung ist weitgehend abgeschlossen, Analoggeräte damit quasi zum Aussterben verdammt. Jetzt geht es an die Vernetzung der Endgeräte untereinander und die Anbindung an das Internet. Nur Hersteller, die hier Lösungen anbieten, werden am Markt bestehen, prognostiziert eine pünktlich zum Start der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin (2.-7.9.) veröffentlichte Studie des IT-Branchenverbandes BITKOM und der Beratungsgesellschaft Deloitte. Sei es nun bei Fernsehern, mobilen Endgeräten oder auch bei Elektrogroßgeräten im Haushalt.

Lob hat für die amtierende Regierungskoalition Seltenheitswert bekommen. Seit der letzten Bundestagswahl kämpfen Christdemokraten und Liberale eher gegen den eigenen Verfall, als den vor der Wahl versprochenen Aufbruch anzugehen.