Wohnungsboom ist zu Ende
Die gestiegenen Hypothekenzinsen haben die jahrelange Boom-Phase gewerblicher Wohnungsinvestments beendet. Laut JLL brach das Transaktionsvolumen im zweiten Quartal um 36% auf 3,05 Mrd. Euro ein.
Die gestiegenen Hypothekenzinsen haben die jahrelange Boom-Phase gewerblicher Wohnungsinvestments beendet. Laut JLL brach das Transaktionsvolumen im zweiten Quartal um 36% auf 3,05 Mrd. Euro ein.
Seit dem Ausstieg der DZ Bank siecht die einst mit großen Ambitionen gestartete European Payments Initiative (EPI) vor sich hin. Doch ganz abgeschrieben haben die verbliebenen Gesellschafter der EPI-Interimsgesellschaft das europäische Zahlungsverkehrsprojekt noch nicht.
Banken können Risiken managen, stellte Deutsche Bank-Chef Christian Sewing einmal mehr auf dem „Euro Finance Summit“ in Frankfurt fest. Ukraine-Krieg, Zinswende, Energiekrise, Pandemie, Fachkräftemangel und drohende Rezession, falls Kreml-Magnat. Wladimir Putin den Gashahn endgültig abdrehen sollte.
Spätestens 2023 will Vallourec seine beiden Stahlwerke in Rath und Mülheim Ruhr schließen. 2.400 Jobs stehen im Feuer. Ein Verkaufsprozess im Frühjahr, bei dem PE-Investoren angeblich 100 Mio. Euro gefordert und wohl auch Klöco und thyssenkrupp einen Blick gewagt hatten, ist an schwer erfüllbaren Bedingungen der Verkäufer gescheitert.
Die Börse reagierte auf die Nachricht mit Kursminus. Doch dass Fritz Joussen nach fast zehn Jahren an der Spitze von Tui das Abklingen der Corona-Krise zum Ausstieg beim weltgrößten Reisekonzern nutzen könnte (bestellt bis 2025), war bereits gemunkelt worden und kommt auch nicht ganz so überraschend, wie kolportiert.
Es soll der große Schub für den Ausbau des Glasfernetzes in Deutschland sein: Das Joint Venture zwischen der Deutschen Telekom und dem IFM Infrastructure Fund, GlasfaserPlus. Bereits im November 2021 gaben beide Partner ihre Zusammenarbeit bekannt, jetzt steht auch die Finanzierung. 2,15 Mrd. Euro werden dafür von einem Bankenkonsortium zur Verfügung gestellt.
Das Werben für eine europäische Bankenkonsolidierung gehörte lange zum Standard-Repertoire in den Reden von Deutsche Bank-Chef Christian Sewing. Seit jedoch der Aktienkurs im Gefolge des Ukraine-Kriegs eingebrochen ist und die Marktkapitalisierung der Deutschen Bank entsprechend auf nur noch 19,6 Mrd. Euro zusammenschnurrte, ist dieses Thema wieder etwas in den Hintergrund gerückt.
Die erfolgreichste und zugleich stabilste Bank in Kontinentaleuropa ist die französische Großbank BNP Paribas. Die jetzt vorgelegten Q1-Zahlen haben das wieder bestätigt. Mit einem Nettogewinn von 2,1 Mrd. Euro übertraf das Institut die Erwartungen und die Vergleichszahl aus dem Vorjahr um 19,2%.
Bei den großen Wohnungsdeals wird es ruhiger. Das Transaktionsvolumen am gewerblichen Wohnungsmarkt ist im ersten Quartal laut JLL mit rd. 4 Mrd. Euro im Vorjahresvergleich deutlich um 38% zurückgegangen.
Der Logistik-Investmentmarkt schloss in den ersten 3 Monaten nahtlos an die Rekorde aus 2021 an und stellte lt. BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) mit 4,8 Mrd. Euro (+133%) eine neue Bestmarke auf. Ähnlich sehen es CBRE: 4,24 Mrd., +113%; Colliers: 3,7 Mrd., +95% und Savills: 4,1 Mrd. Euro: + 117%.
Die Freundschaftsbekundungen Xi Jinpings für seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin kurz nach dessen Überfall auf die Ukraine haben Industrie und Banken aufgeschreckt. Die Sorge, dass die Ukraine Xis Schablone für einen Überfall auf Taiwan sein könnte, macht seither die Runde. Offen darüber reden möchte gerade bei den Banken niemand. Jamie Dimons Kotau Ende November ist allen noch gut in Erinnerung. Nach einer flapsigen Bemerkung über die chinesische KP Ende November musste sich der JP Morgan-Chef umgehend entschuldigen.
Ungeachtet der exogenen Einflüsse hat der deutsche Investmentmarkt im ersten Quartal 2022 die Dynamik aus dem Vorjahr mitgenommen. Auf rund 19,7 Mrd. Euro summiert sich das Transaktionsvolumen laut BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) in den ersten drei Monaten und liegt damit um 93% über dem Vorjahr.
Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine hat die Erholung bei Bankaktien abrupt gestoppt, z. T. sogar ins Gegenteil verkehrt. Vor allem der Kurs der Deutsche Bank-Aktie hat schwer gelitten. Seit Ausbruch des Krieges ist mit prozentual 2-stelligen Verlusten fast der gesamte Jahresgewinn auf dem Kurszettel perdu. Ca. 5 Mrd. Euro haben sich im russischen Bombenhagel verflüchtigt. Die Deutsche Bank ist damit viel stärker betroffen als die meisten anderen europäischen Häuser und erst Recht die Konkurrenz in den USA. Citigroup (-0,8%) und Morgan Stanley (-1,6%)etwa haben seit Putins Einmarsch kaum Federn lassen müssen. In Europa trifft es Frankreichs BNP Paribas (-14%) noch am ehesten so schwer wie die Deutsche Bank.
In Topform präsentieren sich Frankreichs drei Großbanken. BNP Paribas, die mit 80 Mrd. Euro Market Cap größte Bank Kontinentaleuropas, machte gestern (8.2.) den Anfang. Crédit Agricole (CA) und Société Générale (SG) folgen am Donnerstag (10.2.). Für BNP Paribas meldete Jean-Laurent Bonnafé mit fast 10 Mrd. Euro das von Analysten bereits erwartete beste Nettoergebnis der Geschichte.
Zur Verwaltungsratssitzung am Montag (7.2.) hatte sie geschlagen, die Stunde der Wahrheit für Guido Bastianini: Ohne den im Herbst geplatzten Deal mit Unicredit muss der erst 2020 zur weltweit ältesten Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) gewechselte CEO vorzeitig seinen Hut nehmen.
Sichtlich gut gelaunt präsentierte Vostandschef Christian Sewing auf der virtuellen Bilanz-PK das beste Ergebnis der Deutschen Bank seit 10 Jahren. Trotz erneuter Umbaukosten von 1,5 Mrd. Euro verdreifachte sich das Vorsteuerergebnis auf 4,8 Mrd. Euro und der Konzerngewinn vervierfachte sich sogar auf 2,5 Mrd. Euro.
Mit großen Ambitionen startete im vergangenen Jahr die European Payments Initiative (EPI). Nicht weniger als den Aufbau eines neuen, paneuropäischen Zahlungssystems, das Karten- und Online-Zahlungen aus einer Hand ermöglichen soll, versprachen die EPI-Gründer. Insgesamt 32 Banken und Zahlungsdienstleister schlossen sich der Initiative an, um Europa unabhängiger von den dominierenden amerikanischen Payment-Platzhirschen wie Apple Pay, Paypal, Visa und Mastercard zu machen. Auch die Bundesbank und die Bundesregierung, die sogar staatliche Fördergelder für EPI in Aussicht stellte, unterstützen das Projekt.
Mit einem Flächenumsatz von knapp 465 000 qm liegt das Einzelhandel-Vermietungsergebnis 2021 zwar weiterhin fast ein Viertel unter 2019, jedoch konnte das Vorjahr um rund 12% übertroffen werden. Auf jeden Fall scheint die Stimmungslage auf dem Retailmarkt im zweiten Corona-Jahr wieder deutlich besser zu sein als noch 2020, fasst BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) zusammen.
Auch im Hotelbereich, der heißesten Kartoffel im Pandemie-Kochtopf, scheinen die Investoren langsam eine Abkühlung der Panik zu wittern. Mit dem halben 2019er-Umsatz bleibt der Hotelmarkt 2021 vom Hype der Corona-Vorjahre von 2015 bis 2019 aber noch weit entfernt.
Spätestens Anfang Februar will die European Payments Initiative (EPI) die endgültige Liste der Banken präsentieren, die sich an der 1,5 Mrd. Euro schweren Anschubfinanzierung für das geplante europäische Zahlungsverkehrssystem beteiligen wollen. Bis dahin wollen sich auch die bislang noch zögerlichen spanischen Institute, allen voran die Großbanken Santander und BBVA, positionieren.
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