Großes Ungleichgewicht bei Bankeinlagen im Euroraum
Wer Vertreter deutscher Banken auf die Palme bringen will, braucht dafür nur ein Stichwort zu nennen. Dieses lautet: Mindestreserve.
Wer Vertreter deutscher Banken auf die Palme bringen will, braucht dafür nur ein Stichwort zu nennen. Dieses lautet: Mindestreserve.
Vor 25 Jahren wurde die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB), eine 100%-Tochter des Bankenverbands, vom Bundesfinanzministerium mit der Aufgabe „beliehen“, wie es im besten Amtsdeutsch heißt, die gesetzliche Einlagensicherung für die privaten Banken in Deutschland abzuwickeln.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hat Bedenken gegen eine erneute Kandidatur von Vorstandschef Christian Sewing als BdB-Präsident, wie wir aus informierten Kreisen hören. Seit diesem Frühjahr amtiert Sewing zusätzlich auch als Präsident des europäischen Bankenverbands EBF.
Quälend lang war in der Vergangenheit die Übergangsfrist von der Wahl eines neuen BdB-Präsidenten im Herbst bis zur offiziellen Amtsübernahme im Frühjahr. Für den Amtsinhaber bedeutete dies, dass ihm im letzten halben Jahr seiner Restlaufzeit das Schicksal einer „lame duck“ drohte. Das will sich BdB-Präsident Christian Sewing offensichtlich ersparen.
Im Nominierungsverfahren für die teilweise Neubesetzung des KfW-Verwaltungsrats verliert die Bundesregierung die Geduld mit den kreditwirtschaftlichen Verbänden. Insbesondere die Grünen drängen darauf, dass auch die Kreditwirtschaft mehr Frauen in das Aufsichtsgremium der staatlichen Förderbank schickt.
KfW-Chef Stefan Wintels lobte beim Empfang der Förderbank die marokkanischen Gastgeber für eine „perfekte Organisation der IWF-Tagung, wie sie die Deutschen mögen, und das mit viel Herz“.
Wenn es an den Märkten richtig knallt, werde es vor allem auf Liquidität ankommen, so Commerzbank-Chef Manfred Knof im Gespräch mit PLATOW am Rande der IWF-Herbsttagung in Marrakesch.
Der Streit zwischen dem BdB, namentlich seines Präsidenten Christian Sewing (Deutsche Bank), und führenden Notenbankern über eine mögliche Erhöhung der EZB-Mindestreserve wurde nach Sewings Polterauftritt beim IWF-Gipfel in Marrakesch (s. PLATOW v. 13.10.) im weiteren Verlauf zumindest auf offener Bühne totgeschwiegen.
Beim Wachstum ist Deutschland im laufenden Jahr das Schlusslicht unter den entwickelten Industrienationen. Doch bei der IWF-Jahrestagung in Marrakesch wird das der deutschen Delegation, angeführt von Finanzminister Christian Lindner und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel, keineswegs angekreidet.
Mal angenommen, plötzlich ginge ein Youtube-Video viral, das Manfred Knof im vertraulichen Gespräch mit anderen bekannten Persönlichkeiten aus der Branche zeigte, ein bisschen wie der Ibiza-Mitschnitt, der 2019 die Karriere einiger österreichischer Politiker beendete. Auf der Tonspur wäre eine Stimme zu hören, die haargenau so klänge wie Knof: Die Commerzbank sei eigentlich längst zahlungsunfähig, aber wenn das bekannt würde, wäre alles aus.
Eine mögliche Erhöhung der unverzinsten EZB-Mindestreserve „wäre nicht nur für die Kreditwirtschaft, sondern auch für die Real- und Immobilienwirtschaft absolut schädlich“, wettert vdp-Präsident Gero Bergmann.
Bundesfinanzminister und KfW-Verwaltungsratschef Christian Lindner drängt auf einen höheren Frauenanteil (aktuell nur 24,3%) im Kontrollgremium der staatlichen Förderbank. Dieser Appell richtet sich auch an die kreditwirtschaftlichen Verbände, von deren insgesamt fünf Vertretern im KfW-Verwaltungsrat lediglich Commerzbank-CFO Bettina Orlopp weiblich ist.
Die Dringlichkeit ist den meisten längst klar. „Nachhaltigkeitsthemen sind die neuen Datenschutzthemen“, hieß es vergangene Woche bei der Jahrestagung des Bundesverbands der Unternehmensjuristen.
Seit dem 1. Juli 2021 führt Christian Sewing als ehrenamtlicher Präsident den Bundesverband deutscher Banken (BdB) und ist damit oberster Lobbyist für die Branche.
Am Totpunkt hilft der schönste Hebel nichts; es braucht einen Impuls von außen, damit die Maschine wieder losläuft.
Der dramaturgische Effekt war vermutlich nicht beabsichtigt, aber es passte doch recht gut zusammen. Anfang der Woche kanzelte der BdB die zentrale Kennzahl für ESG-konforme Geschäfte des Finanzsektors, die „Green Asset Ratio“ (GAR), als untauglich ab (s. PLATOW v. 5.9.) und warnte eindringlich davor, aus dieser Zahl konkrete Vorgaben für einzelne Institute oder die gesamte Branche abzuleiten. Einen Tag später meldeten sich der VÖB und der Versichererverband GDV gemeinsam mit einem Lösungsvorschlag zu Wort.
Ziemlich vernichtend wirken die Zahlen, die der BdB zur Aussagekraft der „Green Asset Ratio“ (GAR) ausbreitet.
Turnusgemäß laufen zum Jahresende die Mandate von 10 der insgesamt 37 KfW-Verwaltungsratsmitglieder aus. Darunter sind mit LBBW-Chef Rainer Neske (VÖB), DSGV-Präsident Helmut Schleweis und dem ehemaligen BdB-Präsidenten Hans-Walter Peters auch drei Vertreter der deutschen Kreditwirtschaft.
Wie wir aus guter Quelle hören, soll Sven Afhüppe mit der Deutschen Bank die Auflösung seines Arbeitsvertrages vereinbart haben. Afhüppe ist erst seit März 2021 als Global Head of Political Affairs für die Verbesserung der Beziehungen der Deutschen Bank zur Politik in Berlin, Brüssel und Washington verantwortlich.
Die Aareal Bank ist das Problem nun los. Bei der H1-PK (10.8.) atmete Vorstandschef Jochen Klösges hörbar auf, als er vom Verkauf der restlichen Russland-Aktiva im Wert von immerhin 35 Mio. Euro berichtete.
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