Deutsche Bank

Bankensektor

Gedenken an Kopper – Wo war Ackermann?

Ein knappes Jahr nach dem Tod des langjährigen Vorstandssprechers (1989-97) und späteren Aufsichtsratsvorsitzenden (1997-2002) der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, erinnerte die institutseigene „Historische Gesellschaft“ an eine der prägendsten Persönlichkeiten des Hauses. Kopper hatte nach der Ermordung Alfred Herrhausens 1989 die Führung der Bank übernommen.

Bankensektor

Lazard – DACH-Chef Schenck ab 2023 im Führungsduo

Die „Rainmaker“, die viel Umsatz bringen und beste Kontakte in die Führungsetagen der Privatwirtschaft pflegen, waren unter Investmentbankern stets heiß begehrt. Bei Christian Kames scheint es sich um ein besonderes Exemplar der Sorte Wanderpokal zu handeln. Der doppelte Vice Chair (Investmentbanking DACH/EMEA Diversified Industries) von JP Morgan wechselt Anfang 2023 als Co-Leiter des Beratungsgeschäfts in der DACH-Region zum Konkurrenten Lazard.

Bankensektor

Wealth Management – Umsätze bis 2030 verdoppelt

Es verwundert nicht, dass Deutsche Bank und Commerzbank gerade jetzt ihr Geschäft mit den besonders vermögenden Privatkunden ausbauen wollen. Liefert das Wealth Management doch einen hohen Anteil wiederkehrender Erträge und bindet vergleichsweise wenig Eigenkapital. Zudem werden die weltweiten liquiden Vermögen mittelfristig kräftig wachsen. In ihrer aktuellen Wealth Management-Studie erwartet die Unternehmensberatung Bain & Company bis 2030 einen Anstieg der globalen Vermögen um gut 90 Billionen US-Dollar auf 229 Billionen Dollar. Dies werde dazu führen, dass sich bis zum Ende der Dekade die Umsätze im Wealth Management auf 509 Mrd. Dollar verdoppeln.

Bankensektor

Vontobel – Strategie-Update und Kritik an China-Gläubigkeit

Kommende Woche (10.11.) gibt Zeno Staub ein Update zu den Q3-Zahlen und zur neuen, dann bis 2024 geltenden Strategie. Möglich, dass der Vontobel-Chef dabei auch zu China gefragt wird. Seine vorsichtige Haltung zum Reich der Mitte gilt unverändert. Damit steht Staub vielen deutschen Banken näher als seinen Kollegen in der Schweiz. Auch Deutsche Bank-Vormann Christian Sewing hatte im September warnend auf die hohe China-Abhängigkeit in Deutschland hingewiesen und die damit verbundenen Risiken in Kundenbeziehungen.

Bankensektor

Credit Suisse – Radikalkur mit Rückenwind

Der Aufschrei in der Schweiz war erwartungsgemäß groß. Im Rahmen einer 4 Mrd. CHF-Kapitalerhöhung, was fast der Hälfte der erodierenden Marktkapitalisierung entspricht, steigt die Saudi National Bank mit 9,9% bei Credit Suisse ein. Vom Ausverkauf der einstigen Finanzplatzikone nach Saudi Arabien, wo bereits weitere 5% der Anteile liegen, ist die Rede. Dass arabische Investoren ihr Geld langfristig anlegen und sich auch dank besonders aufmerksamer Aufsichtsbehörden meist wenig einmischen, wird dabei übersehen. Auch die Deutsche Bank rief 2014 die Scheichs zu Hilfe, als niemand sonst Geld geben wollte. Katar hält immer noch 6%, obwohl sich das Investment seither im Wert fast gedrittelt hat.

Bankensektor

Deutsche Bank finanziert auch in Zukunft „schmutzige“ Industrien

Als Jörg Eigendorf Anfang September zum ersten Chief Sustainability Officer der Deutschen Bank (DB) berufen wurde, war die Verwunderung mancherorts groß. Der ehemalige Journalist (WELT, Die Zeit), zuvor seit 2016 Konzernsprecher, hatte den Bereich Nachhaltigkeit bis dato zwar mitverantwortet, eine akademische Ausbildung auf dem Gebiet genoss er aber nicht. Ebenso ist er kein Banker im klassischen Sinne und anders als z. B. die Nachhaltigkeitschefinnen der Helaba und LBBW nicht aus einer Fachabteilung aufgerückt. Das entmutigt ihn aber nicht, bei der Nachhaltigkeitsstrategie Vollgas zu geben, wie wir hören.

DZ Bank Frankfurt
Bankensektor

Banken – Mitarbeiter können auf Inflationsausgleich hoffen

Nachdem die Direktbank ING mit der Einmalzahlung als Inflationsausgleich für ihre deutschen Beschäftigten vorgeprescht ist (1 500 Euro für Vollzeitmitarbeiter, 1 000 für Teilzeitkräfte, Auszubildende und duale Studenten), ließ auch die Reisebank wissen, dass sie ihren Vollzeitmitarbeitern 1 800 Euro und den Auszubildenden 900 Euro zahlt. Bei deren Konzernmutter DZ Bank ist derzeit noch unklar, ob eine solche Zahlung kommt. Das Institut will zunächst die Geschäftszahlen 2022 abwarten und eine Entscheidung Anfang des kommenden Jahres fällen.

Bankensektor

Bankenlobby wird weiblicher

Die Zeit der reinen Männerbünde in den Lobbyverbänden der Kreditwirtschaft ist endgültig vorbei. Zur Jahreswende übernimmt mit Santander-Chefin Ana Botin erstmals eine Frau das Kommando beim internationalen Bankenverband Institute of International Finance (IIF). Botin tritt dann die Nachfolge von Ex-Bundesbank-Präsident Axel Weber an, der sich nach seinem Abschied aus dem UBS-Verwaltungsrat im vergangenen Frühjahr nun auch von dem Top-Posten beim IIF zurückzieht. Spätestens mit dem Regierungswechsel in Berlin im vergangenen Jahr haben auch der Bankenverband und der DSGV den dringenden Nachholbedarf in Sachen Frauen in wichtigen Führungspositionen erkannt, um bei der Ampel zu reüssieren.

Bankensektor

Kapitalpuffer – Noch bleibt die Bundesbank unnachgiebig

Einen „Selbstreflexionsprozess“ bei den Regulatoren will Marija Kolak mit Blick auf die Anfang nächsten Jahres geplante Einführung von gleich zwei Kapitalpuffern ausgemacht haben, wie uns die BVR-Präsidentin am Rande der IWF-Tagung sagte. Kolaks Hoffnung, dass der Ausschuss für Finanzstabilität die Aktivierung der Kapitalpuffer doch noch verschiebt, könnte sich jedoch als trügerisch erweisen. Wie uns Teilnehmer des Bundesbank-Briefings in Washington reportierten, soll Vize-Präsidentin Claudia Buch vor den dort versammelten Bankenvertretern klargestellt haben, dass die Regulierungsbehörden bislang keinen Anlass sehen, ihre Pufferpläne zu verschieben. Die Bundesbank-Modelle zeigten bei der Kreditnachfrage keine Auffälligkeiten. Die Finanzstabilitätswächter werden aber die weitere Entwicklung scharf im Auge behalten, sicherte die Bundesbank-Vizin immerhin zu. Vielleicht geht da bis zum Jahreswechsel doch noch etwas.

Bankensektor

Goldman Sachs kommt im Privatkundengeschäft nicht zurande

Bei „Marcus“ handelt es sich nicht nur um einen gängigen Männernamen, sondern auch um das gescheiterte Projekt von Goldman Sachs (GS), im margenarmen Retailgeschäft der letzten Jahre mit einer digitalen Plattform Fuß zu fassen. Ende 2020 hatte der Ex-Chef der Einheit, Harit Talwar, große Töne von wachsenden Kundengeldern (über 100 Mrd. US-Dollar), Erreichen der Profitabilität bis 2022 und der Angebotsausweitung auf vermögende Kunden geschwungen. Ein Jahr später machte er die Biege (offiziell aus Altersgründen), zudem gingen zwei Produktchefs.

Commerzbank Zentrale in Frankfurt am Main
Bankensektor

IWF-Tagung – Der deutsche Patient

Ganz schön dick aufgetragen hat Commerzbank-Chef Manfred Knof auf dem IIF-Podium zum „Global Outlook“ am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei deutlich positiver als viele glauben, verkündete Knof vor der internationalen Banking-Community. 2023 werde zwar schwierig, doch Deutschland wird den Winter managen, zeigte sich der Commerzbank-Lenker demonstrativ zuversichtlich. Dabei sei die deutsche Bevölkerung durchaus „leidensfähig“. Der deutsche Mittelstand sei widerstandsfähig und auch der Arbeitsmarkt laufe weiterhin gut. Deshalb bestehe auch kein Grund zum Pessimismus. 

Bankensektor

Deutsche Bank prescht auf den Payment-Markt

Vert, frz. für „grün“, heißt das neue Angebot der Deutschen Bank (DB) für Unternehmenskunden. Mit dem Namen soll der Nachhaltigkeits-
aspekt digitaler Bezahllösungen hervorgehoben werden. Den Strom für die 84 qm große Werbetafel vor den Frankfurter DB-Türmen, auf der Vert derzeit vorgestellt wird, lässt man sich dennoch nicht nehmen. Die Bank hält 49% an dem Joint Venture, das sie zusammen mit dem US-Fintech Fiserv zwei Jahre lang entwickelt hat.

Bankensektor

Credit Suisse – Deutsche Bank weder Vorbild noch Retter

Christian Sewing steckt in der Bewertungsfalle. Zwar hat die Deutsche Bank mit ihm einen beeindruckenden Ergebnis-Swing hingelegt. Viel mehr als die für 2022 versprochenen 8% Rendite sind allerdings nicht drin, solange sich das Geschäftsmodell auf einen fragmentierten Heimatmarkt und Fixed Income stützt.

Finanzsektor

Deutsche Bank schlägt sich besser als ihre US-Rivalen

Bis zur Finanzkrise wähnte sich die Deutsche Bank auf Augenhöhe mit den einschlägigen Wall Street-Größen. Dann folgte der brutale Absturz mit Skandalen, Milliarden-Strafzahlungen und strategischen Blindflügen. Die Wende zum Besseren brachte erst die von Vorstandschef Christian Sewing konsequent durchgezogene Radikalsanierung. Sewing kappte die Kosten und trennte sich vom defizitären Aktienhandel. Noch immer liegen jedoch zwischen der Deutschen Bank und den großen US-Instituten, die im vergangenen Jahr stark vom florierenden Aktienmarkt profitierten, Welten.

Kreditvergabe

Sparkassen fordern Unterstützung für den Mittelstand

Ein lauter Hilferuf war es noch nicht, den DSGV-Präsident Helmut Schleweis bei der Kommentierung des S-Mittelstands-Fitnessindex in die Öffentlichkeit getragen hat. Aber ein Weckruf war es allemal. Die stark gestiegenen Preise für Gas und Strom würden auch die an sich grundsolide aufgestellten Firmenkunden der Sparkassen-Finanzgruppe an den Rand der Belastungsgrenze bringen.

Bankengipfel

Wie umgehen mit China und anderen Diktaturen

Commerzbank-Chef Manfred Knof scheut sich nicht, auch unbequeme Wahrheiten offen auszusprechen. Bei der Suche nach neuen Partnern für die Energieversorgung Deutschlands forderte Knof beim „Handelsblatt-Bankengipfel“ mehr Pragmatismus von der Bundesregierung.

Bankensektor

„Dominanz der US-Banken ist kein Naturgesetz“

Der Bund habe keinerlei Verpflichtungen, schnelle Entscheidungen zu einem Ausstieg aus der Commerzbank zu treffen, dämpfte Finanzminister Christian Lindner immer wieder aufkeimende Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Bundesanteils von 15,6%. Die Bundesregierung sei „sehr zufrieden“ mit der Entwicklung der Commerzbank, sagte der FDP-Chef auf dem „Handelsblatt-Bankengipfel“. Damit stärkte Lindner Commerzbank-Chef Manfred Knof den Rücken, der einmal mehr beteuerte, die Eigenständigkeit des Instituts verteidigen zu wollen.

Bankensektor

Risikovorsorge – Droht den Banken ein böses Erwachen?

Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie Deutschland überrollte, schraubten die Banken umgehend ihre Vorsorge für faule Kredite kräftig in die Höhe. Schnell war von einer drohenden Pleitewelle der im Lockdown gefangenen Unternehmen die Rede. Doch die ist bis heute ausgeblieben.

Immobilienmarkt

Angebotskrise im Immobiliensektor

Der deutsche Immobilienmarkt gerät immer stärker unter Druck. Auch die Nachrichten aus China (s. S. 4) stimmen nicht gerade hoffnungsfroh.

Fed in Washington, D.C.
Geldpolitik

Weltmacht USA lässt wirtschaftlich die Muskeln spielen

Die Wirtschafts- und Finanzwelt blickt gebannt nach Jackson Hole. Dort wird Fed-Chef Jerome Powell an diesem Freitagnachmittag europäischer Zeit das von den Märkten heiß erwartete Update zur Geldpolitik geben.

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