KfW

Tourismus

Tui will wieder unabhängig werden

Seit Oktober hält Sebastian Ebel das Tui-Ruder fest in den Händen. Mit seinem Vorgänger Fritz Joussen hatte er den Reiseriesen bereits als CFO erfolgreich – sieht man von den milliardenschweren Staatshilfen und KfW-Krediten einmal ab – durch die Pandemie gesteuert.

Kreditwirtschaft

Verbriefungen – Wann platzt der Regulierungsknoten?

Bei ministerialen Jahresbilanzen, erst recht nach den ersten zwölf Regierungsmonaten, geht es um das große Ganze und nicht um Details. Entsprechend beiläufig kam Christian Lindner im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ zum Jahreswechsel auf einen Punkt zu sprechen, der zwischen Inflation, Energiepreisen und digitalem Euro ein bisschen technisch wirkte. Verbriefungen, so der Minister, seien in Deutschland und Europa „äußerst restriktiv“ geregelt, weil sie nach der Subprime-Krise in den USA pauschal als gefährlich gälten.

Energiepolitik

LNG-Strategie – Terminals vor Ort, grüne Zukunft offen

Immerhin geht es voran mit der LNG-Offensive der Ampelregierung. Am Freitag (16.12.) lief die „Neptune“, ein 280 Meter langer, zum Gasterminal umgebauter LNG-Tanker aus der koreanischen Samsung Heavy Industries-Werft, im Ostseehafen Lubmin ein. Kurz vorher hatte in Wilhelmshaven die „Höegh Esperanza“ festgemacht.

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Energieversorger

Steag – Weg frei für Verkauf

Es war ein hartes Ringen im Vorfeld der Steag-Aufsichtsratssitzung am vergangenen Donnerstag. Erst nach massivem Druck der Gläubigerbanken, die sogar mit der Kündigung ihrer Kreditengagements gedroht haben sollen, einigten sich die von IG BCE-Chef Michael Vassiliadis angeführten Arbeitnehmervertreter und die zerstrittenen Anteilseigner auf einen neuen AR-Chef und die Verlängerung des Vertrags von Transformations-Geschäftsführer Ralf Schmitz um ein Jahr.

Energiepolitik

Bund bastelt an virtueller Stromnetz-Holding

Keinen weiteren Euro will die vom niederländischen Staat kontrollierte Tennet mehr in den Ausbau des deutschen Stromnetzes stecken. Liegt der Investitionsbedarf für die deutschen Stromleitungen doch mittlerweile erklecklich höher als für die niederländischen. Innenpolitisch ist das für die niederländische Regierung kaum zu vermitteln.

Telekommunikation

Dt. Telekom gibt bei Glasfaser Gas

Mit dem „Netzetag 2022“ der Telekom rückt die quälend lange Genehmigungs-praxis in Deutschland wieder in den Fokus. Der Magenta-Riese zieht beim wichtigen Glasfaserausbau das Tempo an, wie Deutschlandchef Srini Gopalan am Freitag auf der Veranstaltung verkündete. Trotz Krise und Inflation sollen 2023 zwischen 2,5 Mio. und 3 Mio. deutsche Haushalte die schnelle und stabile Festnetz-Verbindung erhalten. 2022 werden sie für 2 Mio. Haushalte verfügbar gemacht. Ziel der Bonner sind über 10 Mio. angeschlossene Haushalte bis 2024, das wären doppelt so viele wie aktuell (5,2 Mio. Anschlüsse per Ende 2022), betonte der Manager.

Wohnungsmarkt

Wohnungsbau – Große Ambitionen, kleines Ergebnis

Immer mehr Bauherren und Projektentwickler tun es vorsichtshalber oder auch, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt: warten. Nun war NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach damit an der Reihe, denn ihr Flug zur Bund-Länder-Bauministerkonferenz am Freitag (25.11.) in Berlin scheiterte daran, dass die BER-Landebahn durch Klima-Demonstranten blockiert war, was Scharrenbach mit bösen Tweets quittierte.

Top Thema

China-Transaktionen – Trotz strenger Regeln kein Ende in Sicht

Als Redner bei der Konrad Adenauer Stiftung Anfang November teilte Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investmentbank (EIB), mächtig aus. „Der Verkauf des größten deutschen Gasspeichers Rehden an Gazprom muss uns doch eine Lehre sein!“ wetterte der altgediente Außenpolitiker. Wenige Tage zuvor hatte Kanzler Olaf Scholz eine Beteiligung des chinesischen Logistikers Cosco an einem Hamburger Containerhafenterminal durchgedrückt, gegen die Widerstände aller zuständigen Fachminister. Kurz darauf schlug das Pendel der Investitionskontrolle in die entgegengesetzte Richtung, als Wirtschaftsminister Robert Habeck zwei chinesischen Firmen Zukäufe in der Mikrochipbranche verbot.

Finanzierung

Private Debt – ELF, Oddo, Tikehau wittern Geschäft in Deutschland

Mit Basel III und IV, dem Ende der staatlich abgesicherten KfW-Coronahilfen und Rezession vor Augen, sinkt die Lust vieler Banken, Unternehmen mit neuen Finanzierungen auszustatten. Betroffen ist vor allem der Mittelstand, dessen Bedarf oft unter dem Radar von PE-Riesen wie Blackrock, Permira oder Alcentra liegt, für die ein Engagement erst ab 100 Mio. Euro lohnt. Bis 15 Mio. Euro springen meist noch Sparkassen und Volksbanken vor Ort ein.

Energieversorger

Was die Uniper-Rettung den Staat kostet

Die Rettung von Deutschlands wichtigstem Gasversorger Uniper wird den Bund teuer zu stehen kommen. Einen ersten Eindruck, welche gigantischen Summen künftig noch auf die deutschen Steuerzahler zurollen werden, gab das Unternehmen bei der Präsentation der Zahlen für die ersten neun Monate.

Bankensektor

Gaspreisbremse – Bund will KfW einspannen

Nicht erst seit der Corona-Krise entwickelt sich die KfW immer mehr zu einer Finanz-Feuerwehr für den Bund, wenn es um die Abwicklung staatlicher Rettungspakete für in Not geratene Unternehmen und private Haushalte geht. Bereits im Sommer hatte Vorstandschef Stefan Wintels auf einer „ICFW“-Veranstaltung erklärt, die KfW müsse jederzeit die schnelle Lieferfähigkeit für die Politik gewährleisten. Auch in der aktuellen Gaspreiskrise ist die staatliche Förderbank wieder als Nothelfer gefragt. Um einen Kollaps des größten deutschen Gasimporteurs Uniper abzuwenden, pumpte die KfW im Auftrag des Bundes umfangreiche Milliardenkredite in den mittlerweile verstaatlichten Energieversorger.

Immobilien

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

Juve Awards 2022

Die Anwalts-Oscars

Ziemlich genau 1 000 Gäste haben Platz im Parkett der Frankfurter Alten Oper, und bei den Juve Awards 2022 am Donnerstag (27.10.) war der Große Saal prall gefüllt. Als „Anwalts-Oscars“ werden die Trophäen des Kölner Fachverlags gerne halb spöttisch, halb bewundernd tituliert, doch für die Wirtschaftskanzleien in Deutschland (kumulierter Jahresumsatz über 8 Mrd. Euro) gibt es kaum einen wichtigeren Termin. Zum Sehen und Gesehenwerden, aber auch als Indikator des eigenen Stellenwerts in diesem ziemlich kompetitiven Markt.

Mittelstand

Mittelstand im Sparmodus

Die Anekdote, die Fritzi Köhler-Geib eingangs der Pressekonferenz erzählte, nahm schon viel vom Umfrageergebnis vorweg. Die deutschen KMUs fühlen sich derzeit wohl so ähnlich wie die KfW-Chefvolkswirtin beim Bad im Atlantik im letzten Urlaub: von einer Woge umgerissen, nach dem Schleudergang gerade wieder Tritt gefasst, doch schon kommt die nächste Welle. Die Corona-Krise hat der Mittelstand lt. KfW-Repräsentativumfrage inzwischen gut weggesteckt, auch die Eigenkapitalquoten haben fast wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Wie es nun weitergeht, ist dagegen so unsicher wie nie zuvor.

Bankensektor

IWF-Empfänge – Commerzbank wieder salonfähig

Seit fast 40 Jahren zählt die von der Commerzbank organisierte Bootstour auf dem Potomac mit dem morbiden Charme ausstrahlenden Schaufelraddampfer „Cherry Blossom“ zu den gesellschaftlichen Top-Events am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Zuletzt war allerdings ausgerechnet die Berliner Politik auffallend unterrepräsentiert gewesen. Offensichtlich wollten Minister und Abgeordnete nicht zu viel Nähe zu dem krisengeplagten Institut zeigen, an dem der Bund noch immer mit 15,6% als größter Einzelaktionär beteiligt ist. Doch diesmal konnte Commerzbank-Chef Manfred Knof, der das Institut wieder auf Gewinnkurs gebracht hat, neben mehreren Bundestagsabgeordneten auch Entwicklungshilfe-Ministerin Svenja Schulze und Finanzstaatssekretär Carsten Pillath an Bord begrüßen.

Zentralbanken

Bundesbank – Nagels neuer Stil

Es sei „kristallklar“, dass die Zinsen weiter steigen müssen, gab Bundesbank-Präsident Joachim Nagel beim traditionellen IWF-Frühstück der DZ Bank in Washington die Marschroute vor. Geldpolitisch trat Nagel schon gleich zu Beginn seiner Amtszeit in die Fußstapfen seines Vorgängers Jens Weidmann. Doch anders als Weidmann, ist der frühere KfW-Vorstand spätestens seit der März-Sitzung nicht mehr der einsame Rufer im EZB-Rat. Mit EZB-Chefvolkswirt Philip Lane wechselte jüngst auch noch die letzte Taube ins Lager der Falken, sehr zur Genugtuung Nagels.

Commerzbank Zentrale in Frankfurt am Main
Bankensektor

IWF-Tagung – Der deutsche Patient

Ganz schön dick aufgetragen hat Commerzbank-Chef Manfred Knof auf dem IIF-Podium zum „Global Outlook“ am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei deutlich positiver als viele glauben, verkündete Knof vor der internationalen Banking-Community. 2023 werde zwar schwierig, doch Deutschland wird den Winter managen, zeigte sich der Commerzbank-Lenker demonstrativ zuversichtlich. Dabei sei die deutsche Bevölkerung durchaus „leidensfähig“. Der deutsche Mittelstand sei widerstandsfähig und auch der Arbeitsmarkt laufe weiterhin gut. Deshalb bestehe auch kein Grund zum Pessimismus. 

Banken

HVB – Warum Diederich aussteigt

Nur gut vier Jahre nach Übernahme des CEO-Stuhls bei der HypoVereinsbank und ein Jahr nachdem Andrea Orcel bei der Konzernmutter UniCredit das Ruder übernommen hat, entscheidet sich Michael Diederich, als CFO und Vize von Vorstandschef Oli Kahn beim FC Bayern anzuheuern. Diederich ist Fan und AR-Mitglied des Rekordmeisters und hatte sich auch früher nach Alternativen umgesehen, u. a. bei der KfW oder als Kurzzeit-Chef bei Euler Hermes (2015, bevor er zum HVB-Vorstand befördert wurde). Dennoch ist der Schritt ungewöhnlich, die Not war groß, heißt es hinter der Hand. 

Top-Thema

Energiepreise – Auf der Suche nach Entlastung

Knapp zwei Drittel der deutschen KMUs sind von den hohen Energiekosten betroffen, die meisten fühlen sich aber imstande, die Mehrkosten selbst zu stemmen. Diesen fast noch beruhigenden Befund veröffentlichte vor wenigen Tagen die Research-Abteilung der KfW auf Grundlage der Energiepreise von Anfang September. Doch spätestens seit die Nord Stream-Pipelines endgültig außer Gefecht sind, verlieren sich die Dimensionen möglicher weiterer Preissteigerungen im Nebel.

ESG

Investoren stellen Rendite wieder stärker über „Impact“

Ob es am Renditedruck liegt, an der zweifelhaften Aussagekraft von ESG-Labels oder schlicht an einer Art Weltverbesserungsmüdigkeit – in der direkten Abwägung ist die wirtschaftliche Performance wieder für mehr Anleger wichtiger als der „Impact“ auf Umwelt und Gesellschaft.

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