KfW

Wohnungsmarkt

Wohnungsbau – Große Ambitionen, kleines Ergebnis

Immer mehr Bauherren und Projektentwickler tun es vorsichtshalber oder auch, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt: warten. Nun war NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach damit an der Reihe, denn ihr Flug zur Bund-Länder-Bauministerkonferenz am Freitag (25.11.) in Berlin scheiterte daran, dass die BER-Landebahn durch Klima-Demonstranten blockiert war, was Scharrenbach mit bösen Tweets quittierte.

Top Thema

China-Transaktionen – Trotz strenger Regeln kein Ende in Sicht

Als Redner bei der Konrad Adenauer Stiftung Anfang November teilte Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investmentbank (EIB), mächtig aus. „Der Verkauf des größten deutschen Gasspeichers Rehden an Gazprom muss uns doch eine Lehre sein!“ wetterte der altgediente Außenpolitiker. Wenige Tage zuvor hatte Kanzler Olaf Scholz eine Beteiligung des chinesischen Logistikers Cosco an einem Hamburger Containerhafenterminal durchgedrückt, gegen die Widerstände aller zuständigen Fachminister. Kurz darauf schlug das Pendel der Investitionskontrolle in die entgegengesetzte Richtung, als Wirtschaftsminister Robert Habeck zwei chinesischen Firmen Zukäufe in der Mikrochipbranche verbot.

Finanzierung

Private Debt – ELF, Oddo, Tikehau wittern Geschäft in Deutschland

Mit Basel III und IV, dem Ende der staatlich abgesicherten KfW-Coronahilfen und Rezession vor Augen, sinkt die Lust vieler Banken, Unternehmen mit neuen Finanzierungen auszustatten. Betroffen ist vor allem der Mittelstand, dessen Bedarf oft unter dem Radar von PE-Riesen wie Blackrock, Permira oder Alcentra liegt, für die ein Engagement erst ab 100 Mio. Euro lohnt. Bis 15 Mio. Euro springen meist noch Sparkassen und Volksbanken vor Ort ein.

Energieversorger

Was die Uniper-Rettung den Staat kostet

Die Rettung von Deutschlands wichtigstem Gasversorger Uniper wird den Bund teuer zu stehen kommen. Einen ersten Eindruck, welche gigantischen Summen künftig noch auf die deutschen Steuerzahler zurollen werden, gab das Unternehmen bei der Präsentation der Zahlen für die ersten neun Monate.

Bankensektor

Gaspreisbremse – Bund will KfW einspannen

Nicht erst seit der Corona-Krise entwickelt sich die KfW immer mehr zu einer Finanz-Feuerwehr für den Bund, wenn es um die Abwicklung staatlicher Rettungspakete für in Not geratene Unternehmen und private Haushalte geht. Bereits im Sommer hatte Vorstandschef Stefan Wintels auf einer „ICFW“-Veranstaltung erklärt, die KfW müsse jederzeit die schnelle Lieferfähigkeit für die Politik gewährleisten. Auch in der aktuellen Gaspreiskrise ist die staatliche Förderbank wieder als Nothelfer gefragt. Um einen Kollaps des größten deutschen Gasimporteurs Uniper abzuwenden, pumpte die KfW im Auftrag des Bundes umfangreiche Milliardenkredite in den mittlerweile verstaatlichten Energieversorger.

Immobilien

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

Juve Awards 2022

Die Anwalts-Oscars

Ziemlich genau 1 000 Gäste haben Platz im Parkett der Frankfurter Alten Oper, und bei den Juve Awards 2022 am Donnerstag (27.10.) war der Große Saal prall gefüllt. Als „Anwalts-Oscars“ werden die Trophäen des Kölner Fachverlags gerne halb spöttisch, halb bewundernd tituliert, doch für die Wirtschaftskanzleien in Deutschland (kumulierter Jahresumsatz über 8 Mrd. Euro) gibt es kaum einen wichtigeren Termin. Zum Sehen und Gesehenwerden, aber auch als Indikator des eigenen Stellenwerts in diesem ziemlich kompetitiven Markt.

Mittelstand

Mittelstand im Sparmodus

Die Anekdote, die Fritzi Köhler-Geib eingangs der Pressekonferenz erzählte, nahm schon viel vom Umfrageergebnis vorweg. Die deutschen KMUs fühlen sich derzeit wohl so ähnlich wie die KfW-Chefvolkswirtin beim Bad im Atlantik im letzten Urlaub: von einer Woge umgerissen, nach dem Schleudergang gerade wieder Tritt gefasst, doch schon kommt die nächste Welle. Die Corona-Krise hat der Mittelstand lt. KfW-Repräsentativumfrage inzwischen gut weggesteckt, auch die Eigenkapitalquoten haben fast wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Wie es nun weitergeht, ist dagegen so unsicher wie nie zuvor.

Bankensektor

IWF-Empfänge – Commerzbank wieder salonfähig

Seit fast 40 Jahren zählt die von der Commerzbank organisierte Bootstour auf dem Potomac mit dem morbiden Charme ausstrahlenden Schaufelraddampfer „Cherry Blossom“ zu den gesellschaftlichen Top-Events am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Zuletzt war allerdings ausgerechnet die Berliner Politik auffallend unterrepräsentiert gewesen. Offensichtlich wollten Minister und Abgeordnete nicht zu viel Nähe zu dem krisengeplagten Institut zeigen, an dem der Bund noch immer mit 15,6% als größter Einzelaktionär beteiligt ist. Doch diesmal konnte Commerzbank-Chef Manfred Knof, der das Institut wieder auf Gewinnkurs gebracht hat, neben mehreren Bundestagsabgeordneten auch Entwicklungshilfe-Ministerin Svenja Schulze und Finanzstaatssekretär Carsten Pillath an Bord begrüßen.

Zentralbanken

Bundesbank – Nagels neuer Stil

Es sei „kristallklar“, dass die Zinsen weiter steigen müssen, gab Bundesbank-Präsident Joachim Nagel beim traditionellen IWF-Frühstück der DZ Bank in Washington die Marschroute vor. Geldpolitisch trat Nagel schon gleich zu Beginn seiner Amtszeit in die Fußstapfen seines Vorgängers Jens Weidmann. Doch anders als Weidmann, ist der frühere KfW-Vorstand spätestens seit der März-Sitzung nicht mehr der einsame Rufer im EZB-Rat. Mit EZB-Chefvolkswirt Philip Lane wechselte jüngst auch noch die letzte Taube ins Lager der Falken, sehr zur Genugtuung Nagels.

Commerzbank Zentrale in Frankfurt am Main
Bankensektor

IWF-Tagung – Der deutsche Patient

Ganz schön dick aufgetragen hat Commerzbank-Chef Manfred Knof auf dem IIF-Podium zum „Global Outlook“ am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei deutlich positiver als viele glauben, verkündete Knof vor der internationalen Banking-Community. 2023 werde zwar schwierig, doch Deutschland wird den Winter managen, zeigte sich der Commerzbank-Lenker demonstrativ zuversichtlich. Dabei sei die deutsche Bevölkerung durchaus „leidensfähig“. Der deutsche Mittelstand sei widerstandsfähig und auch der Arbeitsmarkt laufe weiterhin gut. Deshalb bestehe auch kein Grund zum Pessimismus. 

Banken

HVB – Warum Diederich aussteigt

Nur gut vier Jahre nach Übernahme des CEO-Stuhls bei der HypoVereinsbank und ein Jahr nachdem Andrea Orcel bei der Konzernmutter UniCredit das Ruder übernommen hat, entscheidet sich Michael Diederich, als CFO und Vize von Vorstandschef Oli Kahn beim FC Bayern anzuheuern. Diederich ist Fan und AR-Mitglied des Rekordmeisters und hatte sich auch früher nach Alternativen umgesehen, u. a. bei der KfW oder als Kurzzeit-Chef bei Euler Hermes (2015, bevor er zum HVB-Vorstand befördert wurde). Dennoch ist der Schritt ungewöhnlich, die Not war groß, heißt es hinter der Hand. 

Top-Thema

Energiepreise – Auf der Suche nach Entlastung

Knapp zwei Drittel der deutschen KMUs sind von den hohen Energiekosten betroffen, die meisten fühlen sich aber imstande, die Mehrkosten selbst zu stemmen. Diesen fast noch beruhigenden Befund veröffentlichte vor wenigen Tagen die Research-Abteilung der KfW auf Grundlage der Energiepreise von Anfang September. Doch spätestens seit die Nord Stream-Pipelines endgültig außer Gefecht sind, verlieren sich die Dimensionen möglicher weiterer Preissteigerungen im Nebel.

ESG

Investoren stellen Rendite wieder stärker über „Impact“

Ob es am Renditedruck liegt, an der zweifelhaften Aussagekraft von ESG-Labels oder schlicht an einer Art Weltverbesserungsmüdigkeit – in der direkten Abwägung ist die wirtschaftliche Performance wieder für mehr Anleger wichtiger als der „Impact“ auf Umwelt und Gesellschaft.

Bankensektor

Risikovorsorge – Droht den Banken ein böses Erwachen?

Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie Deutschland überrollte, schraubten die Banken umgehend ihre Vorsorge für faule Kredite kräftig in die Höhe. Schnell war von einer drohenden Pleitewelle der im Lockdown gefangenen Unternehmen die Rede. Doch die ist bis heute ausgeblieben.

Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt – Wie der Fachkräftenotstand gelöst werden könnte

Erstmals hat die ehemalige SPD-Parteichefin Andrea Nahles in ihrer neuen Funktion als Chefin der Bundesagentur für Arbeit präsentiert. Die Zahl der Arbeitslosen ist im August ggü. dem Vormonat um 77 000 auf 2,55 Mio. gestiegen (Arbeitslosenquote: +0,2 Punkte auf 5,6%). Im Vergleich zum August des Vj. sank die Zahl der Arbeitslosen um 31 000.

Konjunktur

BIP-Statistik – Von hier an geht‘s bergab

So gerade hält sie noch, die Konjunktur, wäre die positive Deutung der gerade veröffentlichten, endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamts zur deutschen Wirtschaftsleistung im 1. Hj. 2022.

Energiesparhäuser

Wehklagen über kurzfristig neue KfW-Förderregeln

Die Immobilienbranche, vertreten durch ihre Verbandsmatadore, lamentiert wieder einmal über die Ungerechtigkeiten der Politik. Allerdings ist schon bemerkenswert, wie eine Regierung mit grüner Beteiligung klimapolitische Ungeschicklichkeiten verteilt oder sogar Eigentore schießt.

Finanzierung

Zinsanstieg und Angst vor härteren Standards treibt Kreditnachfrage

Wer zu spät kommt, den bestraft die Zentralbank. „Zinssicherungsmotive vor dem Hintergrund der geldpolitischen Straffung“ sieht die KfW in ihrem aktuellen Kreditmarktausblick als einen Hauptgrund für den Sprung, den die Neuvergabe an inländische Unternehmen und Selbstständige in Q2 gemacht hat: 15,5% Plus im Jahresvergleich ergab die KfW-Auswertung von Bundesbank-Zahlen. Steigende Zinsen – im April schon um die 2% statt 1,5% (gleitender Dreimonatsdurchschnitt) im Januar – zeigt die Statistik bereits, im 2. Hj. dürften sich außerdem die Vergabestandards verschärfen.

Startup- und Venture Capital

Startups blicken freundlich-skeptisch auf Ampel-Initiative

Nett, aber wolkig und in der Realität wohl nicht sehr relevant, lauteten viele Rückmeldungen aus der Startup- und Venture Capital-Szene, als das BMWK Anfang Juni zum Rundumschlag bei der Startup-Förderung ausholte.

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