Fintech Klarna – Kann die Börsenstory überzeugen?
Der Bezahldienst Klarna plant sein IPO in den USA und hofft auf eine Bewertung bis 20 Mrd. Dollar. Das Fintech hat offenbar dank KI-Einsatz und US-Geschäft die Wende geschafft.
Der Bezahldienst Klarna plant sein IPO in den USA und hofft auf eine Bewertung bis 20 Mrd. Dollar. Das Fintech hat offenbar dank KI-Einsatz und US-Geschäft die Wende geschafft.
Der Börsengang des schwedischen Multi-Einhorns Klarna ist jetzt schon der heißeste Gesprächsstoff bei jedem Fintech-Treffen. Kann der einstige Überflieger tatsächlich den Milliarden-Coup landen und seine Mitarbeiter und Chefs reich machen? Während die Fintech-Welt noch rätselt, wann genau das Listing stattfinden könnte, macht sich Klarna hübsch für die anstehende Investorenshow. Mehr als 14 Mrd. Euro könnte das Fintech laut Blackrock wert sein, doch um die Börse davon zu überzeugen, müssen die Zahlen und die Story passen.
Das schwedische Fintech Klarna will 2025 aller Voraussicht nach an die Börse – da darf eine gute Story nicht fehlen. Wie die aussehen soll, zeigt der gerade erst veröffentlichte Halbjahresbericht.
Das sitzt. Eine ganze Generation von Start-up-Unternehmern in der DACH-Region habe aus der Zeit und dem Geld, die bzw. das bis 2021 massig zur Verfügung stand, „sehr wenig gemacht“, bemerken die Autoren des „Territory Guide“ für die deutschsprachigen Länder, den das Analyse-Haus Preqin gerade publiziert hat.
Dass es nach Traumtänzerei klingen mag, im derzeitigen Umfeld über IPO-Exits Venture Capital-finanzierter Firmen zu reden – geschenkt. Früher oder später werden die Investoren Geld sehen wollen. Und dass das Börsenklima auf alle Zeiten so trübe bleibt wie derzeit, ist auch eher unwahrscheinlich.
Ob die Zahl tatsächlich so hoch ist, können vermutlich auch die Experten der McKinsey-internen Denkfabrik „Global Institute“ nicht mit Sicherheit sagen. Imposant ist sie trotzdem: 160 Bio. US-Dollar Vermögenswerte, oder rd. ein Viertel des derzeitigen globalen Gesamtvermögens, existiere nur auf dem Papier.
Der Zahlungsverkehr war einst eine wichtige und unangefochtene Säule im Provisionsgeschäft der Banken. Doch durch disruptive Entwicklungen, eine verschleppte Digitalisierung und neue Marktteilnehmer haben hiesige Banken ihre ehemalige Dominanz verloren.
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Jetzt anmeldenAn modernem Marketing-Material spart Klarna selten. Das wird deutlich, wenn man sich die Geschäftsberichte der beiden letzten Jahre zu Gemüte führt.
Bei den führenden Kreditkartenanbietern ist die Rezession noch nicht recht angekommen. Der US-Riese Visa legte für das erste Quartal 2023, das in dessen Geschäftsjahr verwirrenderweise von Oktober bis Dezember 2022 geht, einen Umsatz von 7,9 Mrd. US-Dollar vor. Das entspricht einem Plus von gut 11% zum Vorjahr. Auch der Gewinn legte trotz des gestiegenen Betriebsaufwands zu (4,2 Mrd. Dollar, +6%).
Der schwedische Bezahldienstleister Klarna gilt nach wie vor als eines der wertvollsten europäischen Fintechs, auch wenn die Bewertung im Jahresverlauf enorm eingebrochen ist (44 Mrd. auf 6,4 Mrd. Euro). Zuletzt geriet Klarna wegen seiner Anreize zur Verschuldung von Konsumenten durch das „Buy Now Pay Later“ (BNPL)-Modell stark in die Kritik.
Für Startups waren die Zeiten schon mal besser. Anders als in den Vorjahren, als die Risikokapitalgeber stetig steigende Summen in den Markt pumpten, haben es viele Gründer inzwischen schwer bei der Investorensuche. Die hohen Bewertungen der Vergangenheit sind aktuell sogar doppelt kontraproduktiv, denn das ungeschriebene Gesetz der VC-Finanzierungen verlangt permanentes Wachstum.
Bei manchen Geschäftsmodellen fällt es schwer, sich den Erfinder anders vorzustellen als den klassischen Endgegner aus einem James Bond-Film, der die weiße Katze auf seinem Schoß krault, während er von der Weltherrschaft träumt.
Für Cleary Gottlieb Steen & Hamilton ist es die lang ersehnte Verstärkung im Kernbereich M&A, für Herbert Smith Freehills (HSF) ein unglückliches Signal: Mit Nico Abel, der bald zu Cleary wechseln wird, verliert HSF zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre ihren deutschen Managing Partner.
„Wenn Du an mich glaubst, glaube ich an Dich“, schlägt das Einhorn der Einhornskeptikerin Alice in Lewis Carrolls Kinderbuch vor. Bei einigen Einhörnern fallen die Investoren aber allmählich vom Glauben ab, wie die Nachrichten der letzten Zeit zeigen.
Die Token-Gruppe, ein 2016 gegründeter Zahlungsdienstleister mit Sitz in London, hat erfolgreich eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als Zahlungsauslöse- („PIS“) und Kontoinformationsdienstleister („AIS“) beantragt.
Klarna gelang inmitten der Krise ein Coup. Der Bezahldienst sammelte satte 650 Mio. US-Dollar von Investoren ein und sicherte sich damit den Titel des wertvollsten europäischen Fintechs (Bewertung: 10 Mrd. Dollar).
Die Assekuranz ist in vielerlei Hinsicht Unterstützer der Finanzwirtschaft. Neben der verstärkten (renditebedingten) Nachfrage nach Aktien und Immobilien vergeben Lebensversicherer mittlerweile auch deutlich mehr Hypothekendarlehen, insbesondere für Wohnungsbau und Wohnungskauf. Diese Auszahlungsart legte 2019 um 5,8% auf gut 8,9 Mrd. Euro zu, das Volumen der zugesagten Kredite stieg noch deutlicher.
Der europäische Fernbusverkehr ist grün. Knallgrün, um genau zu sein, ist die Mobilitätsalternative zur Bahn doch seit Jahren fest in der Hand des Münchener Startups Flixbus. Dessen Erfolgsgeschichte ist beispiellos, die Expansionspläne des Gründer- und Vorstandtrios André Schwämmlein, Daniel Krauss und Jochen Engert haben die Grenzen der deutschen Autobahn längst gesprengt und mit Flixtrain bereits das Bahngeschäft ins Visier genommen.
Sie haben es nicht leicht, die Gunst der Verbraucher für sich zu gewinnen. Die Fintech-Szene ist zwar aktiv und wächst schnell. Doch ihr erklärtes Ziel, klassische Finanzsysteme zu ersetzen und Dienstleistungen des Bankensektors in die internetbasierte Moderne zu führen, löst beim Endkunden seit jeher eine Gewisse Zurückhaltung aus.
Die deutsche Startup-Szene hat einen neuen Superstar: Die seit 2015 aktive Smartphone-Bank N26 steigt als erstes deutsches Startup zum „Einhorn“ auf, knackt also die Bewertungsmarke von 1 Mrd. Euro. In einer Finanzierungrunde sammeln die Gründer des Banking-Fintechs, Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal, stolze 300 Mio. US-Dollar ein. Damit wird N26, das mittlerweile mehr als 500 Mio. Dollar eingeworben hat, schlagartig mit 2,7 Mrd. Dollar (2,3 Mrd. Euro) bewertet. Das Wagniskapital kommt von internationalen Investoren wie Insight Venture Partners aus New York sowie dem Singapurer Investmentfonds GIC. Die Mittel sollen der Internationalisierung des Berliner Fintechs dienen.
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