Das Bild des mitreißenden und motivierenden Chefs, das viele Credit Suisse-Mitarbeiter immer noch von Tidjane Thiam zeichnen, dürfte bald Risse bekommen. Nach einem extrem schwierigen Q4 mit 3,8 Mrd. CHF Abschreibungen auf die im Jahr 2000 von Lukas Mühlemann überteuert für 20 Mrd. CHF gekaufte DLJ sowie weiteren Kosten für Rechtsrisiken und Umstrukturierung, die insgesamt einen Jahresverlust von 2,4 Mrd. CHF zur Folge haben, kämpft Thiam ähnlich wie John Cryan bei der Deutschen Bank wenige Monate nach Amtsantritt bereits um sein eigenes Standing. An Gerüchten, Verwaltungsratschef Urs Rohner wolle ihn u.a. wegen zu ehrgeiziger Gewinnziele für 2018 fallen lassen, ist aber nichts dran. Rohners Schicksal ist vielmehr (ähnlich wie bei Paul Achleitner und Cryan) eng an den Erfolg des CEO geknüpft.