
Taunus Sparkasse erwartet Einbruch des Zinsüberschusses um 14%
Nur wenige Sparkassen sind für den Zinsüberschuss so pessimistisch wie das Institut in Bad Homburg. Die Sparkasse reagiert sensibel auf die Geldpolitik der EZB. Das sind die Gründe.
Nur wenige Sparkassen sind für den Zinsüberschuss so pessimistisch wie das Institut in Bad Homburg. Die Sparkasse reagiert sensibel auf die Geldpolitik der EZB. Das sind die Gründe.
Die Bankfiliale sowie ausgebildetes Personal wird in Deutschland zunehmend rar. Speziell für die Sparkassen mit ihrem flächendeckenden Versorgungsansatz eine bedrohliche Entwicklung. Ein Mittel für mehr Filialbesucher hat die Taunus Sparkasse (Taunus) entwickelt: die Dialoginseln.
„Wir haben unseren Marktanteil bei Privatkunden seit 2020 um 1,7 Prozentpunkte erhöht“, ließ sich Oliver Klink, selbstbewusster CEO der Taunus Sparkasse, auf der Bilanz-PK entlocken. Während andere Sparkassen (Privat-) Kunden und Marktanteile verlieren, gewinnt die „Taunus“ dazu.
Auch 2022 fährt die Taunus Sparkasse weiter einen beratungs-, personal- und filialintensiven Wachstumskurs. Die Kunden möchten persönliche Beratung und das Ergebnis zeigt den Erfolg, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Klink gegenüber PLATOW.
Recht unauffällig kam die gestrige Nachricht der Stadtsparkasse Düsseldorf daher: Die Nachfolge ihrer scheidenden Vorstandsvorsitzenden, Karin-Brigitte Göbel, ist beschlossene Sache. Ihr Amt übernimmt ihr derzeitiger Vize, Stefan Dahm, ab Anfang 2024, wenn sie sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Womöglich hat das Institut noch nicht ganz realisiert, dass es mit Göbel eine Lichtgestalt des deutschen Sparkassensektors verliert. Die Branche muss sich ohnehin nach wie vor der Kritik stellen, zu wenig Frauen in den Vorständen und erst recht an der Spitze zu zählen.
Gleich zwei urdeutsche Gewohnheiten machen den Banken das Leben derzeit unnötig schwer: Der Hang zur Bürokratie und die Bargeldvorliebe.
Nach der Fusion mit der Rüsselsheimer Volksbank letztes Jahr präsentierte die Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank Rhein Main im Pressegespräch stolz die 2022er-Geschäftszahlen. Für das Institut in der wettbewerbsintensiven Mainmetropole war es bereits der 21. Zusammenschluss, doch sich rein über das anorganische Wachstum zu definieren, liegt Eva Wunsch-Weber fern.
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Jetzt anmeldenDie Luft für den Mittelstand wird aus wirtschaftlicher Sicht dünner. Aber noch funktioniert der Kreditkanal bei den Banken. Kleine und mittelständische Unternehmen fragen seit dem Allzeittief im Sommer 2021 wieder mehr Kredite nach. Im Q2 gaben 21,1% von ihnen an, in Verhandlungen mit den Banken zu stehen, wie die neue KfW-ifo-Kredithürde zeigt.
Wie schon im abgelaufenen Gj. wird die mit 8,2 (2020: 7,6) Mrd. Euro Bilanzsumme in Mittelhessen agierende und damit nicht gerade kleine Taunus Sparkasse auch dieses Jahr von einem Immobilienverkauf beim Ergebnis profitieren. Das Institut hat die erst vor sechs Jahren erworbene und zwischenzeitlich modernisierte Immobilie in Bad Homburg (Unternehmenssitz) verkauft.
Frankfurt ist nicht nur der Sitz der großen genossenschaftlichen DZ Bank sowie der Fondstochter Union Investment. Durch die Fusion der Frankfurter Volksbank mit dem deutlich kleineren Rüsselsheimer Pendant wächst das Institut, das künftig Frankfurter Volksbank Rhein-Main heißen soll, in der Mainmetropole zu einer der größten Volksbanken Deutschlands (neue Bilanzsumme 15 Mrd. Euro).
Als innovatives „Zukunftsmodell“ feierten die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse 2019 die Eröffnung der ersten „FinanzPunkte“. Erstmals kooperierten säulenübergreifend eine Volksbank und eine Sparkasse großflächig bei der gemeinsamen Nutzung von Bankfilialen, um auch in ländlichen Gebieten weiterhin stationär Finanzdienstleistungen anbieten zu können.
Dass er trotz Corona eine so gute 2020er Bilanz vorstellen kann, hat selbst Oliver Klink, Chef der Taunus Sparkasse, überrascht, wie er jetzt auf der virtuellen Bilanz-PK gestand. Der kräftige Sprung der Bilanzsumme von 29% auf 7,6 Mrd. Euro geht zu einem gewichtigen Teil (1,1 Mrd. Euro) zwar auf das Konto des TLTRO-Programms der EZB. Doch auch darum bereinigt stünde ein Plus von 10% zum Vj. zu Buche, betonte Klink.
„Share-Banking“ kommt offenbar nicht nur bei Kunden gut an. Auch an anderer Stelle weckt die seit gut einem Jahr laufende „FinanzPunkt“-Kooperation – ein gemeinsames Filialnetz von Frankfurter Volksbank und Taunus Sparkasse – überraschend Begehrlichkeiten.
Auf der Bilanz-PK der Taunus Sparkasse kam Vorstandschef Oliver Klink diese Woche ins Schwärmen als es um das Gj. 2019 ging.
Not macht ja bekanntlich erfinderisch: Um dem steigenden Kostendruck zu begegnen, haben sich die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse zu einem Schritt entschieden, der in der Branche Schule machen könnte.
Der Versuch, im vielstimmigen genossenschaftlichen oder öffentlich-rechtlichen Bankensektor eine Überraschung hinzukriegen, ist auch Eva Wunsch-Weber von der Frankfurter Volksbank und Oliver Klink von der Taunus Sparkasse misslungen.
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Um sein Geschäftsgebiet in zwei der prosperierendsten Regionen Deutschlands, dem Hochtaunus- und dem Main-Taunus-Kreis, mit den Millionärs-Hochburgen Bad Homburg und Bad Soden, beneiden Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, viele Sparkassenfürsten. Es wird privat gebaut, aber auch gewerbliche Projekte schießen auf Grund niedriger Zinsen und guter Geschäftsaussichten wie Pilze aus dem Boden.
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Sparkassen arbeiten mit Hochdruck an der Zukunftsfähigkeit ihres Kundengeschäfts. Standardisierung, Technologisierung und Prozess-optimierung lauten dabei die Kampfbegriffe, die es intern durchzusetzen und nach außen hin zu vertreten gilt. Keine leichte Aufgabe, besonders für kleine Sparkassen, die durch ihre regionalen Wurzeln große Verantwortung tragen. Der Weg in die digitale Welt wird so zum Balanceakt. Dass dieser auch den Kleinen gelingen kann, zeigt die Taunus Sparkasse.
Die historisch niedrigen Zinsen werden Sparern und Banken noch lange erhalten bleiben, glaubt Oliver Klink. Doch es sind nicht allein die tiefen Zinsen, die dem Vorstandschef der Taunus Sparkasse Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Auch auf der Kostenseite gerät die Taunus Sparkasse durch die verschärfte Regulierung und die notwendigen Investitionen in die Digitalisierung zunehmend unter Druck.
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Der Fusionsdruck bei der Bad Homburger Taunus Sparkasse ist vorerst nicht da. In einem Geschäftsgebiet, das mit den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus gleich zwei Gebietskörperschaften umfasst, die im deutschen Kaufkraftranking ganz vorne rangieren, kann eine Sparkasse, sofern alles richtig gemacht wird, offensichtlich prächtig verdienen.
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