2024er-Prognose: Munich Re übertrifft sie alle
Damit haben die Münchener den Vogel abgeschossen und beim Tauziehen um die optimistischste Prognose ihre direkten Konkurrenten Swiss Re (rd. 3,3 Mrd. Euro) und Hannover Re mit 2,1 Mrd. Euro geschlagen. Um so erfolgreich wie geplant zu sein, wird von dem zur Munich Re gehörenden Erstversicherer ERGO bei einem Versicherungsumsatz von 20 Mrd. Euro ein Gewinnbeitrag von 800 Mio. Euro erwartet. Was nach viel klingt, ist eher Stagnation auf hohem Niveau. 2022 erwirtschaftete ERGO 826 Mio. Euro, was gegenüber 2021 allerdings ein Sprung um fast 37% war.
Die addierten Gewinnerwartungen der drei größten Rückversicherer liegen im zweistelligen Mrd.-Bereich, was die Lukrativität des Geschäfts unterstreicht. Selbst die durch den Klimawandel steigenden Kosten durch Elementarschäden schrecken weder die Branche noch Jurecka. „Das Naturkatastrophengeschäft war über einen mehrjährigen Zeitraum betrachtet immer profitabel“, sagte er. Im Geschäftsfeld Rückversicherung rechnet er für 2024 daher mit einer Ausweitung des Versicherungsumsatzes auf 39 Mrd. Euro bei einem Jahresüberschuss von 4,2 Mrd. Euro. Gleichzeitig soll die Schaden-Kosten-Quote verbessert werden (82 %), also das Verhältnis von Kosten und Schäden zu Prämieneinahmen.
Die angepeilte Verbesserung basiert auf der Prognose steigender Einnahmen, erklärt Jurecka, denn auch der beste Rückversicherer könne Schäden nur prognostizieren. Er gehe aufgrund der eigenen Stärke und den herrschenden Marktbedingungen „optimistisch“ in die nächsten Preisverhandlungen. Diese Haltung teilt er mit Hannover Re (s. PLATOW v. 12.12.). Jurecka will den Erfolgskurs „wenig verändern, aber dennoch kräftig wachsen“. Das ist zur Festigung des Spitzenplatzes auch nötig, denn die Nummer zwei, Swiss Re, ist nach einem durchwachsenen Jahr 2022 wieder zurück in der Erfolgsspur (s. PLATOW v. 1.12.). mv