„Allianz Geldautomaten“ – Nebulös, aber wirksam
Heute lud die hessische „Allianz Geldautomaten“ zu einer Pressekonferenz in der Zentrale der Frankfurter Sparkasse, die Gründungsmitglied im Mai 2022 war. Dabei verwiesen der hessische LKA-Präsident, Andreas Röhrig, und der Präsident des Frankfurter Polizeipräsidiums, Stefan Müller, auf die erfolgreiche Festnahme von vier Tätern (einer entkam) infolge der Sprengung in Fechenheim.
Maßgebend waren dabei die Vernebelungstechnik, das schnelle Warnsystem und die polizeiliche Verfolgung auf der Autobahn, durch die das Fahrzeug der Täter schließlich gestellt wurde. Zudem sei ihre strafrechtliche Verurteilung wichtiger Faktor für die Abschreckung (insb. in Anklagefällen mit Versuchtem Mord).
Die Fraspa ist seit November 2022 fünfmal Opfer von Sprengungen geworden, mit verheerenden Zerstörungen der teils neuen Filialen. Dabei entstand ein Sachschaden im einstelligen Millionen-Euro-Bereich, exkl. der Beute. Bis auf Fechenheim wird keiner der betroffenen Standorte wieder aufgebaut, sagte Bankchef Ingo Wiedemeier. Nach Angaben des LKA belaufen sich die Sachschäden bei hessischen Instituten insg. für 2023 bislang auf 6,8 Mio. Euro, die Diebstahlsumme auf 3,8 Mio. Euro. Bzgl. der öffentlichen Diskussion um eine gesetzliche Verpflichtung der Banken zur Auf- bzw. Nachrüstung wollte sich keiner der Anwesenden so wirklich positionieren.
Alle, darunter der Präsident des Sparkassenverbands Hessen-Thüringen, Stefan Reuß, betonten erneut, wie wichtig der „Schulterschluss“ von Kreditinstituten, Sicherheitsbehörden und Ermittlern sei. Auch die Kooperation der LKAs über Landesgrenzen hinweg sei sehr fruchtbar, so Röhrig. Eine gesetzliche Pflicht könnte schwierig werden, da sich aus unseren Gesprächen mit vielen Banken der standortabhängige Maßnahmenmix als am zielführendsten erweist. Zudem unterscheiden sich Mittel und Kapazitäten der Institute erheblich; eine „one size fits all“-artige Lösung ist also fraglich. ck