Versicherer

Allianz nutzt Olympia als Bühne

Im Sport geht es wie auf dem Finanzmarkt um Wettbewerb, ständige Verbesserungen und letztendlich um den Spitzenplatz. Vielleicht ist die Allianz deswegen ein logischer Sponsor der Olympischen Spiele, doch es geht um mehr, erklärt Eike Dörte Bürgel, Allianz Global Head of Olympic & Paralympic Program, im PLATOW-Gespräch.

Allianzflaggen und Europaflagge wehen im Wind
Allianzflaggen und Europaflagge wehen im Wind © Allianz

„Als wir die Möglichkeit bekamen, von 2021 bis 2028 weltweiter Versicherungspartner der Olympischen und Paralympischen Spiele in Peking, Paris, Milano-Cortina und Los Angeles zu werden, haben wir dies als große Chance gesehen“. Es gehe darum, die „führende Versicherungsmarke“ weltweit noch bekannter und beliebter zu machen, das Geschäft in wichtigen Märkten auszubauen und die Mitarbeiter zu begeistern.

Die Partnerschaft biete dafür eine „einzigartige, globale Geschäfts- und Marketingplattform“, was auch Unternehmen wie Coca-Cola oder den Luxusgüterkonzern LVMH zu Olympia-Partner werden ließ. Laut dem Olympischen Komitee IOC kommen durch solche Partnerschaften 1,2 Mrd. Euro zusammen. In Verbindung mit Eintrittsgeldern und dem Verkauf der Übertragungsrechte kann das IOC so mehr als nur seinen Teil (4,4 Mrd. Euro) des Gesamtbudgets der Pariser Spiele von mind. 8,8 Mrd. Euro decken. Am Ende wird wohl wieder ein Milliardengewinn zu Buche stehen.

Für die austragenden Städte und Länder gilt das hingegen selten, wie die „NZZ“ vorrechnet. Der Grund sind vor allem die immensen Sicherheitskosten, die in der IOC-Rechnung nicht auftauchen. Die Diskrepanz bei den Gewinnen in Verbindung mit Korruptionsfällen beim IOC sorgt für Frust bei vielen Bürgern und zur Ablehnung von Olympia oder ähnlichen Events. „Großveranstaltungen bieten vielen Gruppen eine Plattform, um Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Themen zu bekommen“, sagt Dörte Bürgel, Olympia sei da keine Ausnahme.

Die Erfahrung zeige jedoch, „dass die positiven Emotionen bei großen Sportveranstaltungen am Ende dominieren und der Sport seine verbindende Kraft entfaltet“. Im Rückblick bleibe letztlich ein positives Erlebnis im kollektiven Gedächtnis. Das sorge für einen „positiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag“ und steigere die Sympathie von Konsumenten gegenüber der Marke Allianz, erklärt Dörte Bürgel. Was diese Steigerung den Münchenern wert ist, wollte die Managerin nicht verraten, sehr wohl aber, dass die Allianz auch bei der Versicherung des Events helfe.

„Wir bieten eine breite Auswahl von Versicherungen für die beteiligten Gesellschaften, wie das Pariser Organisationskomitee und das IOC“, erklärt die Managerin. So werden u.a. Sportstätten, Athleten und Fans sowie zahlreiche Unternehmen versichert. Ob die zu Beginn der Spiele erfolgten Anschläge auf das französische Bahnnetz unter den Schutz des Versicherers fallen, wollten die Münchener nicht kommentieren. mv

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