Attentate auf die Kunst – Wer soll das bezahlen?
Die Werke selbst blieben bisher unbeschädigt, auch wenn bei der Mona Lisa im Louvre der „Torten-Attentäter“ wohl das Schutzglas zerschlagen wollte. Wenn das gelingt und das Gemälde Schaden nimmt, wird es richtig teuer: Die Mona Lisa ist mit geschätzt knapp 900 Mio. Dollar Versicherungswert eines der wertvollsten Bilder. Allerdings ist in der Regel der gesamte Bestand eines Museums versichert statt einzelner Werke, sagt uns Alexander Wiebe, Managing Director bei HDI Global Speciality. Aufgrund der hohen Summen wird die Deckung dann von einem Versicherer-Konsortium gemeinsam organisiert. Teilweise sind Museen und öffentliche Institutionen aber auch gar nicht versichert.
„Die Versicherungen decken Beschädigung, Zerstörung, Abhandenkommen ab, egal aus welchem Grund“, erklärt Wiebe. Die Versicherer kommen für die Restaurationskosten auf und zahlen den Ausgleich im Fall einer Wertminderung. Wenn sich die Attacken weiter häufen, werden sie die Risikoprämien für Museen wohl erhöhen. Letztere stecken doppelt in der Bredouille, weil sie unter Druck geraten, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen. Und Sicherheitspersonal ist teuer, ebenso das Installieren von Kontrollgeräten. Kleine Museen, die in der Pandemie vom „Neustart Kultur“-Programm aufgefangen wurden, wird das besonders treffen. Zudem verringert ein strenges Einlassregiment die Attraktivität für Besucher, Einnahmen könnten sinken. Diese gewaltigen Externalitäten werden von Aktivisten leider außer Acht gelassen.