Bankensektor

Automatensprengungen bleiben Brandthema

Bei den Geldautomatensprengungen gibt es weiter keine Entwarnung. Im Jahresverlauf sind die Fallzahlen vielerorts im Vgl. zu 2022 nochmals gestiegen.

Zum 1.8. wurden etwa in Hessen 36 Sprengungen registriert (2022: 21), wie das LKA Hessen auf PLATOW-Anfrage mitteilt. Bis auf Osthessen sind alle Polizeipräsidien betroffen, am stärksten Mittel- und Westhessen. Im Mai und Juni konnten Einsatzkräfte in Bad Homburg und Frankfurt sechs Täter auf frischer Tat bzw. nach kurzer Fahndung festnehmen.

„Aktuell stellen wir einen leichten Rückgang der Fallzahlen fest“, so eine Sprecherin. Man arbeite weiter im Schulterschluss mit der Kreditwirtschaft, die bisher mehr als 6 Mio. Euro zur Prävention investiert habe. Das hessische Innenministerium hatte im Mai 2022 die Initiative „Allianz Geldautomaten“ ins Leben gerufen, mittlerweile seien 56 Mitglieder-Banken involviert.

Im benachbarten Rheinland-Pfalz gab es 34 Sprengungen bzw. Versuche (2022: 28, 2021: 13) bis zum 1.8., wobei die Dynamik insb. im Juli (7) Fahrt aufnahm. Besonders stark sind in diesem Jahr die Präsidien Trier und Koblenz betroffen, wobei Koblenz schon im Vorjahreszeitraum die Statistik mit Abstand anführte. Auch die Rheinpfalz ist stärker ins Visier der Täter gerückt. Der Sparkassenverband RLP wies diese Woche erneut auf das Geschehen hin, da sogar ein als „inaktiv“ gekennzeichneter Automat gesprengt wurde.

Zahlenmäßig ist NRW noch stärker betroffen. Schon 2022 meldete das LKA 110 Sprengungen (2021: 61) bis einschl. 1.8., dieses Jahr sind es immerhin etwas weniger als im Vorjahr (97). Doch vor dem Hintergrund, dass bereits so viele Taten verübt wurden und die Standorte entsprechend lange lahmgelegt sind, also als mögl. Anschlagsziel wegfallen, wirkt dieser Rückgang nicht weniger beunruhigend.

Die Aussicht auf Bargeld als Beute ist nach wie vor zu hoch, signalisiert uns eines der LKAs. Immerhin in Niedersachsen ist die Aktivität zum 1.8. rückläufig. Die dortige Justizministerin will Banken zur Automatensicherung gesetzlich verpflichten. ck

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