BayernLB – Sparkassen beißen beim Mehrheitsaktionär auf Granit
Während die bayerischen Sparkassen bei der BayernLB auf eine Strategiedebatte drängen, will der Freistaat als Mehrheitseigentümer mit 75% am liebsten gar nichts ändern. Das bezieht sich auf die Strategie ebenso wie auf die Eigentumsverhältnisse.

Bei Letzteren fordern die Sparkassen die Landespolitik zu einem Rückzug aus der BayernLB auf, die danach und nach Herauslösung ihrer in der Sparkassen-Familie bei vielen unbeliebten Direktbank-Tochter DKB in das von DSGV-Präsident Helmut Schleweis geplante öffentlich-rechtliche Zentralinstitut eingebracht werden soll. Schwach werden würde der Freistaat allenfalls bei einem attraktiven Preisangebot, heißt es. Nicht ganz zufällig wird ein Preis von 10 Mrd. Euro genannt. Das war die Summe, mit der Bayern die Landesbank in der Finanzkrise vor dem Untergang gerettet hatte. Davon sind inzwischen rd. 6 Mrd. Euro zurückgezahlt. Langfristig dürfte über Dividendenzahlungen aber auch der Rest zurückkommen.
Die Diskussion über die künftige Organisationsstruktur und Geschäftsstrategie ist aus Sicht des Freistaats auch erst nach der Sommerpause sinnvoll, wenn Stephan Winkelmeier den Vorstandsvorsitz übernommen hat. Der Chef der FMS Wertmanagement, der schon im AR sitzt und dort durch den ehemaligen Munich Re-CFO Jörg Schneider ersetzt wird, soll das Amt spätestens zum 1.8. übernehmen. Im Raum steht u. a. eine Umstrukturierung des Ressorts von Ralf Woitschig, mit dessen Leistung AR-Chef Wolf Schumacher nicht recht zufrieden sein soll. Woitschig, der im September die BayernLB verlässt, verantwortet das Kapitalmarktgeschäft, Treasury sowie Financial Institutions Group.