GDV – Asmussen startet mit Gegenwind in zweite Amtszeit

In wenigen Tagen, am 31.3., endet die erste Amtszeit von Jörg Asmussen als Hauptgeschäftsführer des Gesamtverband der Versicherer. Bereits vor gut einem Jahr sah sich der GDV genötigt, Asmussens Vertrag zu verlängern. Damals gab es Gerüchte über ein schlechtes Verhältnis zu GDV-Präsident Norbert Rollinger, die der R+V-Chef klar dementierte. Unumstritten ist Asmussen, der im GDV-Präsidium zwar seine Fans hat, aber bis heute nicht. Sein Führungsstil sei schwierig, intern werde vieles mündlich, ohne Protokoll, geregelt.
Auf den ersten Blick passt dazu eine aktuelle Mitarbeiterumfrage des Betriebsrats des GDV, von der ein PDF kursiert. Demnach sind viele der knapp 200 Mitarbeiter des Lobbyverbands nicht zufrieden. Wenig überraschend geht es dabei um Themen wie Vergütung, Weiterbildung, mobiles Arbeiten oder den Umbau der Räumlichkeiten im Zuge der von Asmussen angestoßenen Modernisierung des lange verstaubt wirkenden GDV.
Für das Stimmungsbild wurden auch Einzelvoten erfasst und geclustert. Gefragt nach den Gründen für die Bewertung, wurde dabei u. a. Unzufriedenheit mit der Hauptgeschäftsführung des Verbands genannt. Diese Zitate alleine auf Asmussen zu beziehen, wäre nicht korrekt. Die Geschäftsführung besteht aus drei Mitgliedern, und es wurde explizit nicht nach der Zufriedenheit mit der Geschäftsführung gefragt. Dennoch dürfte die Umfrage für den in Berlin bestens vernetzten Ex-Staatssekretär und EZB-Rat Asmussen Mahnung sein, sich nach dem Komplett-Umbau der Verbandsspitze jetzt mehr um den Rest seiner Mitarbeiter zu kümmern.
Offiziell will der GDV zu der jährlich stattfindenden Umfrage, die aufgrund des erstmals eingesetzten NPS-Scorings nicht mit den Vorjahren vergleichbar ist, nicht Stellung nehmen. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass man sich Gedanken macht. Erste Konsequenzen gibt es bereits. So wird statt auf die beim Umbau der GDV-Zentrale geplanten Großraumbüros bzw. Freiflächen jetzt wieder stärker auf kleinere Einheiten gesetzt.