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Hannover Re – Viel Erfolg, aber wenig Nachwuchs

Wenn der Vorstandschef auf dem Investorentag von „massiven Herausforderungen“ spricht, ist das in aller Regel kein gutes Zeichen für den Stand der Dinge. Bei der Hannover Re ist es anders.

Denn es läuft hervorragend (s. PLATOW Börse v. 12.12.), obwohl der Vorstandsvorsitzende Jean-Jacques Henchoz eine bedenkliche Entwicklung erkannt hat. Diese gefährdet nicht den unmittelbaren, aber möglicherweise den künftigen Erfolg des Unternehmens: mangelnde Talentdichte. Die „massive Herausforderung ist die Mitarbeitergewinnung und das Halten von fähigen Köpfen“, erklärte Henchoz.

Daher waren auf dem Investorentag nicht nur finanzielle Aspekte ein Thema – für 2024 wird ein Konzerngewinn von mindestens 2,1 Mrd. Euro angestrebt, ein Anstieg von 24% ggü. der Gewinnprognose für 2023; viel wurde auch über die „Entwicklung und Erweiterung der Nachfolge-Pipeline“ gesprochen. Das hat auch mit der in Hannover stets schlank gehaltenen Organisationsstruktur zu tun. Es kam die Frage auf, ob der schmale Organisationsrahmen das zuletzt erfolgte und angestrebte Wachstum zusammenhalten kann. „Wir sehen das Problem“, lautete die Antwort Henchoz‘, es werde „personell wie auch organisatorisch aufgebaut“.

So wären dieses Jahr 200 bis 300 Personen hinzugekommen, gleichzeitig hätten aber auch Spezialkräfte wie Senior-Underwriter das Unternehmen altersbedingt verlassen. Es wäre wichtig, personell wie auch in der Struktur eine Balance zwischen Bedarf und Flexibilität zu finden, sagte Henchoz, ohne „in die Komplexitätsfalle“ zu geraten. Das traut er sich zu. In drei Jahren werde man „positive Fortschritte sehen, die sich auch in den Zahlen zeigen werden“. mv

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