PKV lässt sich nicht in die Karten schauen
Der Debeka kann das recht sein. Die Koblenzer sind hierzulande nicht nur der größte Anbieter in der Krankenvollversicherung, die Gesellschaft hat auch erneut ihre Position als bester Krankenversicherer im aktuellen Ranking des „Map-Report“ verteidigt. Dort werden die Anbieter von Krankheitskostenvollversicherungen in den Bereichen Bilanz, Service sowie Vertrag nach klar definierten Kriterien untersucht. Neben Branchenprimus Debeka erhielten auch Signal Iduna, LVM, R+V, VGH Provinzial, SDK, Alte Oldenburger sowie Allianz die Bestnote. Die Untersuchung zeigt aber nicht das deutsche Gesamtbild. 13 Gesellschaften mit knapp 47% Marktanteil haben in diesem Jahr Daten geliefert. Zu den weiteren 17 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der Map-Report nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen sowie Beschwerdequoten ausgewertet.
Doch die Transparenz hat auch ihre Schattenseiten. Jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen. „Das kann schon mal auf die Motivation zur Teilnahme durchschlagen“, sagt Studienautor Reinhard Klages. „Ratings, die eine Mitwirkung der Versicherer erfordern, sind mehr als eine Summe von Punkten und Teil-Ergebnissen“, konstatiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des Map-Report. „Allein die Bereitschaft, Transparenz zu zeigen, ist heute eine Qualität und Auszeichnung an sich, denn offensichtlich hat Transparenz heute weniger Auswirkung auf Vertriebserfolge als noch vor einigen Jahren“, so Franke.
Für manchen Versicherer sind diese Informationen zu heikel, um sie für ein Rating zu veröffentlichen. Gut vorstellbar, dass mit der Abfrage dieser Daten potenzielle neue Teilnehmer abgeschreckt werden. Der Branche, die seit Jahren um jeden Neukunden ringen muss, wird mit dieser Mauertaktik ein Bärendienst erwiesen.