Versicherungen

PKV – Starke Bilanzen bei Alte Oldenburger und Signal Iduna

Die wirtschaftliche Situation der privaten Krankenversicherer gewinnt in Krisenzeiten an Bedeutung. Neben Prämienhöhe und Leistungen sind Bilanzkennzahlen derzeit ein wichtiges Qualitätsmerkmal, denn sie zeigen, ob der Versicherer in den vergangenen Jahren verantwortungsbewusst, aber auch zukunftsorientiert gewirtschaftet hat.

Unter den fünf größten Krankenvollversicherern (gemessen an der Anzahl der Versicherten) schneidet Signal Iduna als viertgrößte Gesellschaft mit knapp 623 000 Kunden auf Platz 4 am besten ab. Die Alte Oldenburger hat unter allen privaten Krankenversicherern im Zeitraum 2015 bis 2019 die besten Bilanzkennzahlen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Map-Report „Bilanzrating PKV 2019“ des Analysehauses Franke und Bornberg hervor. Auf den weiteren Rängen folgen die LVM sowie R+V.

Die Top 3 der Branche, Debeka, Axa und DKV, sind nicht unter den Top 7 des Map-Report-Ratings zu finden, das insgesamt zehn ausgesuchte Kennzahlen unter die Lupe nimmt. Die Alte Oldenburger erzielte hohe Bewertungen etwa bei der versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote, Verwaltungskostenquote, Vorsorgequote oder den Abschlusskosten. Analysiert wurden u. a. auch die Nettorendite, Bewertungsreservequote und die Solvabilität. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen bei gleichzeitig steigenden Krankheitskosten, Risiken durch die Corona-Pandemie und steigender Lebenserwartung spielt die Bilanzanalyse eine wichtige Rolle.

Stabilität der Bilanzen ist das eine, Wachstum und Neukundengewinnung das andere. Sorgenkind bleibt die Krankenvollversicherung. Auch 2019 ist es der PKV nicht gelungen, den Bestandsabrieb zu stoppen. 14 der 33 Anbieter mit Vollversicherten in den Büchern konnten die Bestände ausbauen. In absoluten Werten dominierte Branchenprimus Debeka das Feld mit einem Plus von 41 243 Kunden, gefolgt von Hanse Merkur (7 728) und Axa (3 933). Den größten Verlust mussten wie in den Vorjahren die DKV (-16 497), Allianz (-10 167) und Bayerische Beamtenkrankenkasse (-6 568) verkraften. Die Bilanz-Zahlen der Gesellschaften spiegeln allerdings nur die Lage der Branche bis Ende 2019 wider. Eine erste Zwischenbilanz zum 1. Hj. und damit zur Corona-Krise zieht der PKV-Verband am Donnerstag (3.9.). Dann werden sich Verbandsdirektor Florian Reuther und Frank Wild, Leiter des Wissenschaftlichen Instiuts der PKV, den Fragen der Journalisten stellen.

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