Versicherungen

Provinzial NordWest – Letzter Vorhang für Vormann Rüther

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Bis zuletzt hat sich Ulrich Rüther an seinen Posten an der Spitze der Provinzial NordWest geklammert. Dass dieses Unterfangen am Ende aussichtslos sein würde, hatten wir Ihnen schon am 26.5. geschrieben. Am vergangenen Dienstag kam dann die offizielle Bestätigung dafür, dass Rüther, der seit der erfundenen Schraubenzieher-Attacke auf sich selbst Ende 2012 das Vertrauen der Eigentümer und vor allem seines Oberaufsehers Rolf Gerlach verloren hatte, Ende 2014 aus dem Amt scheiden wird.

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In einer kühlen Mitteilung kommentierte der Münsteraner Sparkassen-Präsident den Schritt. Rüther, der zuletzt auch die um den Standort Kiel fürchtende schleswig-holsteinische Politik auf seine Seite gezogen hatte, bekam jetzt mit der Vorlage der 2013er Zahlen die Gelegenheit zur Retourkutsche.

So gab es an der operativen Entwicklung des zweitgrößten öffentlich-rechtlichen Versicherers in der fünfjährigen Amtszeit Rüthers wenig auszusetzen. Im letzten Jahr kletterten die Beiträge um 6,7% auf 3,2 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss blieb mit 130 Mio. Euro trotz hoher Schadenaufwendungen fast konstant. Besonders auffällig ist das Plus der Provinzial NordWest Lebensversicherung. Während der Markt im Schnitt nur um 4% zugelegt hat, sind die Beitragseinnahmen dort um 11,4% gestiegen. In diesem Tempo scheint es auch im laufenden Jahr weiterzugehen. Seinem Nachfolger, nach dem ebenso wie nach einem neuen Finanzchef bereits gesucht wird, gab Rüther zwei Projekte mit auf den Weg.

Neben der weiteren Digitalisierung ist dies vor allem die Verschlankung und Vereinheitlichung der Prozesse in dem 2005 aus der Fusion der beiden norddeutschen Provianzial-Versicherungen entstandenen Konzern. Hier würden verschiedene Modelle geprüft, wobei die regionalen Standorte nicht in Frage stünden, so Rüther auf der gestrigen PK. Das Sparziel von 40 Mio. Euro p.a. in 2015 hat er denn auch schon fast erreicht.

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