Runderneuerung bei Munich Re

Da 2019 sieben von zehn Vertretern der Kapitalseite die Altersgrenze gerissen hätten, nach der ein Aufseher bei seiner Wahl das 70. Lebensjahr nicht vollendet haben soll, hat AR-Chef Bernd Pischetsrieder die Verjüngung des Gremiums bewusst entzerrt. 2016 und 2017 holte er die früheren Allianz-Vorstände Maximilian Zimmerer und Clement Booth, 2017 Daimler-Vorstand Renata Jungo Brüngger. 2018 geht Pischetsrieder dann selber und macht Platz für den voraussichtlich zurückkehrenden v. Bomhard. Auch Henning Kagermann (70), der dem AR seit bald 20 Jahren angehört und in fünf Ausschüssen mitarbeitet, wird dann gehen. Hier dürfte Ann-Kristin Achleitner in die Bresche springen. Sie ist bereits Mitglied im Vergütungs-, Nominierungs- und Prüfungsausschuss und könnte einen Teil seiner Ausschussarbeit mit übernehmen.

Wenning muss auf der BPK am morgigen Donnerstag die Details des schon veröffentlichten Ergebniseinbruchs erläutern ebenso wie seine Strategie für ein weiter schwaches Umfeld bei Rückversicherungspreisen und Zinsen. Möglich, dass ihn ein neuer AR zu mutigeren Schritten ermuntert. Stellenstreichungen hat er gerade angekündigt (s. PLATOW v. 14.7.). Auch die Zuständigkeit für M&A hat er 2017 vom CFO übernommen. Spektakuläre Veränderungen oder Zukäufe passen indes nicht zum Stil des Hauses, dem auch Wenning schon lange angehört.