Solaranleihen – Top Sicherheit bei hoher Rendite?
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Die Anleihen werden zur Finanzierung des Baus oder Erwerbs von Solarstromkraftwerken ausgegeben. Als Sicherheit dient u. a. die Abtretung der Einspeisevergütung, die für den produzierten Strom gezahlt wird. Diese Zahlungen sind in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, staatlich gefördert. „Die Höhe der Einspeisevergütung ist garantiert. Des Weiteren sind Schuldner große Energieversorgungsunternehmen, teilweise auch der Staat unmittelbar.“ erläutert Thorsten Kuthe, Kapitalmarktexperte bei Heuking Kühn Lüer Wojtek. Damit ist der Wert der Sicherheit überdurchschnittlich hoch. Solange die Anlage Strom produziert, ist die Zahlung auf die Anleihe quasi staatlich abgesichert.
Damit die Anlage auch läuft, haben sich in der Praxis etliche Maßnahmen etabliert. „Umfangreiche Absicherungen gehören zum Standard beim Kauf eines Photovoltaik-Kraftwerks. Dies umfasst etwa 20-jährige Garantien der Modulhersteller, Wartungsverträge mit jährlichen Mindestproduktionsvorgaben und Ertragsgutachten renommierter Institute sowie eine rechtliche und technische Due Diligence.“, so Kuthe. Eine Versicherung kann verbleibende Risiken abdecken.
Der Markt für solche Anleihen entwickelt sich erst langsam. Das Interesse scheint jedoch hoch. Investoren können auf diese Weise einen Teil ihrer Finanzierung darstellen und auch unkompliziert bei Privatanlegern Mittel aufnehmen. „Für die öffentliche Platzierung ist ein Wertpapierprospekt erforderlich, der auf Grund der üblichen Vorarbeiten aber schnell und mit überschaubarem Aufwand zu realisieren ist. Für den Fall, dass die Sicherheit einmal verwertet werden muss, wird ein Treuhänder bestellt, der dies für die Anleger übernimmt,“ beschreibt Kuthe die übliche Vorgehensweise in der Praxis.
Top Rendite bei Null Risiko – das gibt es bekanntlich nicht. Solaranleihen könnten den Markt aber als interessante Anlageform mit überdurchschnittlicher Sicherheit ergänzen.
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