Kolumne

Stockpicking – Den Index schlagen

Ein herausragendes Börsenjahr geht zu Ende. Wer bei seinen Aktien-Investments in den zurückliegenden 52 Wochen auf die Indizes der DAX-Familie gesetzt hat, konnte nicht so viel verkehrt machen. Mindestens 20% Performance im Jahresvergleich waren drin. Der EuroStoxx mit gut 22% bildete das Schlusslicht in der prächtigen DAX-Parade. Der SDAX mit seinen Rennpferden steht mit fast 30% nicht das erste Mal an der Spitze.

Dazwischen TecDAX (24%), DAX (25) und MDAX (27). Die wahren Gewinner im Wettbewerb der Investoren sind freilich Anleger, die auf gutes Research vertrauen und Einzelwerte auswählen. Die Spanne zwischen Gewinnern und Verlierern ist ungleich größer als es die Index-Performance, die ja ein gewichteter Durchschnittswert ist, erahnen lässt. Ein gutes Beispiel sind die deutschen Schwergewichte im DAX. Ein Wert wie Wirecard, über den in der Presse am häufigsten zu lesen war, legte mit -21%, die schlechteste Performance hin. Kein Blumentopf zu gewinnen war mit der unter Preiskämpfen leidenden Lufthansa (-16), Deutsche Bank (-5), den Kunststoffen der einstigen Bayer-Tochter Covestro (-3), dem Autozulieferer Conti (-3) oder Henkel (-1).

Trotz des sonst guten Abschneidens von Konsumtiteln (Index +29%) warfen die Düsseldorfer unter dem inzwischen für Hans Van Bylen angetretenen Karsten Knobel nur Minuszinsen ab. An der Spitze der Gewinner flog DAX-Neuling MTU (66), gefolgt von Daueroutperformer Adidas (53). Überraschender Weise schaffte es die gute alte Post (44) aufs Treppchen. RWE (40) erlebt in neuem Gewand ein Revival, während SAP (40) als schon länger schwerster DAX-Wert seinem guten Ruf als Rendite-Bringer treu blieb und ganz nebenbei den Branchenindex Technology (26) übertraf. Auf hohem Niveau zeigen sich Munich Re (38) und Allianz (24). In anderen Indizes sind die Spannen zwischen Gewinnern und Verlierern noch eher größer. Im SDAX beispielsweise legte die Cewe Stiftung (62) ordentlich vor, ebenso Hypoport (110), nicht zu vergessen unser Depot-Wert Varta (350). Im MDAX zeigt Deutsche Pfandbriefbank (61) was in ihr steckt und dass auch Banken durchaus noch glänzen können, auf Augenhöhe mit unserem Depotwert Puma (58).

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