Talanx-Börsengang – Orderbuch mehrfach überzeichnet
"Nach mehr als zehn Jahren Anlauf und mehrfachen Rückziehern scheint der Börsengang der Talanx nun doch noch ein Erfolg zu werden. Wie wir hören, ist die Emission wenige Tage vor dem Ende der Zeichnungsfrist am 1.10. bereits mehrfach überzeichnet.
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Nach mehr als zehn Jahren Anlauf und mehrfachen Rückziehern scheint der Börsengang der Talanx nun doch noch ein Erfolg zu werden. Wie wir hören, ist die Emission wenige Tage vor dem Ende der Zeichnungsfrist am 1.10. bereits mehrfach überzeichnet.
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Selbst am oberen Ende der Preisspanne (17,30 Euro bis 20,30 Euro je Aktie) soll das Buch komplett voll sein. An der Preisuntergrenze soll das Buch sogar mehrfach überzeichnet sein. Somit deutet einiges darauf hin, dass sich der Emissionspreis wohl im Mittelfeld der Preisspanne einpendeln wird. Die Erstnotiz ist für den 2.10. geplant.
Seit Ausbruch der Finanzmarktkrise wagten sich von den größeren Unternehmen 2010 nur Kabel Deutschland und Brenntag aufs Parkett. Die letzte Milliarden-Emission gelang im November 2007 dem Betreiber des Hamburger Hafens, HHLA. An dieser Marke wird indes auch die Talanx nicht rütteln, deren Emissionsvolumen rund 500 Mio. Euro zuzüglich der Wandlung einer Umtauschanleihe im Volumen von 300 Mio. Euro durch den japanischen Versicherungskonzern Meiji Yasuda betragen soll. Ursprünglich wollte die Talanx ein Emissionsvolumen einschließlich der Umtauschanleihe von 1 Mrd. Euro realisieren. Da die Investoren jedoch erhebliche Buchwertabschläge von mehr als 30% verlangten, entschlossen sich die Hannoveraner, das Emissionsvolumen zu reduzieren.
Als der von vielen Börsianern erhoffte Eisbrecher auf dem IPO-Markt dürfte die Talanx dennoch kaum taugen. Die für dieses Jahr ursprünglich avisierten Groß-Börsengänge von Evonik und Osram wurden bereits offiziell abgesagt und die Vorbereitungen eingestellt. Da sich zudem das Fenster für einen Börsengang in diesem Herbst spätestens im November schließt, dürfte ein erneuter Anlauf eher unwahrscheinlich sein. Hinzu kommt, dass ungeachtet des weiterhin prinzipiell guten Kapitalmarktumfelds die potenziellen Investoren aus Furcht vor möglichen Zeichnungsverlusten auf hohe Preisabschläge bestehen. Steckt der Facebook-Flop doch auch hierzulande vielen Investoren noch in den Knochen.
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