W&W kauft Fintech Treefin und setzt Wettbewerber unter Druck
Abgesehen hat es der Stuttgarter Versicherungskonzern auf den von Treefin entwickelten und App-basierten „digitalen Finanzassistenten“, der den knapp sechs Mio. W&W-Kunden mehr Übersicht und Komfort bei der Nutzung ihrer Bank- und Versicherungsgeschäfte ermöglichen soll. Allzu hoch, so vermuten wir, dürfte der Kaufpreis, über den Stillschweigen vereinbart wurde, aber nicht sein. Erst vor knapp zwei Jahren wurde das Startup gegründet. Einnahmen generierte Treefin bisher nur durch die Vermittlung von Finanzberatern an User.
Den offiziellen Startschuss für die digitale Agenda gab die W&W Anfang 2016 mit einem konkreten Maßnahmenpaket. Damit ist sie vielen (großen) Wettbewerbern einige Schritte voraus. So versucht etwa der börsennotierte Versicherungsriese Talanx mit Marken wie HDI und Targo erst seit vergangenem Jahr mit Automatisierung und einer neuen SAP-Software den Sprung ins digitale Zeitalter. Bei W&W geht alles, wie es zumindest scheint, etwas schneller. Das bis Ende 2015 konzerninterne Startup „Digitale Werkstatt“ wurde ab 2016 als W&W Digital GmbH weitergeführt. Seitdem richtete der Konzern außerdem das Digital Customer Office (DCO) unter der Leitung von Rüdiger Maroldt als neue Konzerneinheit ein. Digitale Ausbaumöglichkeiten sieht die W&W laut einem Sprecher vor allem in Bereichen mit direktem Kundenkontakt. Konkrete Pläne über weitere Zukäufe gäbe es bisher aber nicht.