Versicherer

Zurich und Munich Re pulverisieren wohl Jahresziele

Trotz rund 300 Kilometern Distanz zwischen Zürich und München klangen die CEOs Mario Greco (Zurich) und Joachim Wenning (Munich Re) heute ähnlich fröhlich. Die Gründe sind die guten Halbjahresergebnisse der Unternehmen.

Hauptgebäude der Munich Re  mit Schmuckhof in der Königinstraße in München
Hauptgebäude der Munich Re mit Schmuckhof in der Königinstraße in München © Munich Re

Nach einem Anstieg des Betriebsgewinns um 7% auf den Rekordwert von 4,0 Mrd. US Dollar und der höchsten jemals erzielten Eigenkapitalrendite von 25,0% ist Greco guter Hoffnung, seine 2024er-Zielmarken zu übertreffen. Diese beinhalten eine Eigenkapitalrendite von 20% im Zeitraum 2023-2025 und einen Gewinn pro Aktie von 8% im Durchschnitt.

„Wir wachsen, die Umsätze steigen, wir können unsere Ziele übertreffen“, brachte Greco den Ist-Zustand auf der heutigen PK auf den Punkt. Zur aktuellen Diskussion hinsichtlich Konzentration auf das Kerngeschäft oder Diversifikation (s. Extra-Artikel) wollte er hingegen keine Stellung beziehen. „Wir wollen unser Geschäft, speziell in den Kernmärkten, weiter ausbauen und wachsen, so wie wir es bereits tun“, erklärte er auf PLATOW-Nachfrage.

Die etwas aussagescheue Art würde ihn auch zu einem guten Munich Re-CEO machen, doch deren Chef Joachim Wenning sitzt fest im Sattel. Dazu haben auch die Halbjahreszahlen beigetragen: Der Rückversicherer erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Nettoergebnis von rd. 3,76 Mrd. (Vj. 2,42 Mrd.) Euro. Die Einnahmen aus Versicherungsverträgen stiegen auf rd. 30 Mrd. (Vj. 28,4 Mrd.) Euro.

Bescheiden – wie Greco – belässt es Wenning bei dem Jahresziel von 5 Mrd. Euro, doch sind bereits 75% des Jahresziels erfüllt. Noch wichtiger, der CEO sieht keine Aufweichung der Rückversicherungspreise, da die Risiken bei den Kunden, den Erstversicherern, durch Naturkatastrophen analog zu den Schadenkosten steigen. „Die positiv verlaufene Juli-Erneuerung sowie die anhaltend hohe Wiederanlagerendite bei der Kapitalanlage stimmen für den Rest des Jahres zuversichtlich.“

Erneut erfolgreich gearbeitet hat der zur Gruppe gehörende Erstversicherer Ergo. In den ersten beiden Quartalen des Jahres erreichten die Düsseldorfer ein Ergebnis von 535 Mio. (Vj. 470 Mio.) Euro und sind auf gutem Weg, das Vj.-Ergebnis von 721 Mio. (2022: 572 Mio.) Euro zu übertreffen. Die für 2024 angestrebten 800. Mio. Euro seien „keine Grenze“ für die Ergo, sagte Wenning, er erwarte bis 2025 weitere Steigerungen.

Sowohl Munich Re wie Zurich blicken dank des Rückenwindes zum Halbjahr voller Zuversicht auf das Jahr 2024 und darüber hinaus. mv

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