Automotive – Verbrenner-Abschied nimmt weiter Fahrt auf

Seitdem nämlich geht es für den Verbrenner rasant bergab. 2022 waren es noch 69 Mio. Benziner und Diesel, aber schon über 10 Mio. E-Mobile. Und der große Durchbruch kommt erst noch, denn die massiven Finanzhilfen aus Joe Bidens IRA-Subventionspaket, die die E-Auto-Konjunktur auf dem mächtigen, bisher eher auf Verbrenner fixierten US-Markt anspringen lassen dürften, greifen erst ab 2023. In China haben die Stromer bereits über ein Viertel Marktanteil.
Die wieder angefachte EU-interne Debatte über Ausnahmen vom geplanten Verbrenner-Aus, für die Bundesverkehrsminister Volker Wissing lt. „Die Welt“ von EU-Diplomaten bereits mit Viktor Orbán verglichen wird, dürfte darum bald links und rechts von der Realität überholt werden. Zwar setzen im globalen Süden weiter die meisten Käufer auf traditionelle Antriebe, doch auch hier holen E-Autos lt. BNEF langsam auf. Die Richtung, in die sich die Märkte entwickeln, ist also einigermaßen klar, trotz gelegentlicher Rücksetzer wie den eingebrochenen E-Auto-Neuzulassungen in Deutschland im Januar nach der Reduzierung der staatlichen Kaufprämien. Im Februar sahen die Zahlen lt. Kraftfahrtbundesamt schon wieder besser aus, ggü. 2022 stieg der E-Auto-Absatz um knapp 15%.
Dass für Zulieferer wie Continental und Schaeffler, die diese Woche ihre Zahlen vorlegten, die Richtung längst klar ist, überrascht also nicht. Bisher leiden auch die kleineren Firmen weniger als erwartet. Die befürchtete Insolvenzwelle ist bisher ausgeblieben. Ausnahmen wie Dr. Schneider und Borgers im vergangenen Jahr oder gerade erst der westfälische Werkzeug- und Anlagenbauer Frimo bestätigen derzeit (noch?) die Regel. np