Cyber-Shopping-Woche als Indikator fürs Weihnachtsgeschäft
Im Hinblick auf die schwächelnde Konjunktur sind die nächsten Wochen entscheidend. Sie werden zeigen, ob sich nach der Stimmung der Unternehmen auch das Verbrauchersentiment gefangen hat oder sogar wieder steigt. Die wichtigsten Verbrauchervertrauensdaten dürften sich nach Meinung von Robert Greil in Deutschland, Großbritannien und den USA zumindest stabilisiert haben. Der Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers sieht diese Daten zusammen mit dem Verbraucher-Check aus dem Black Friday wie auch dem morgigen Cyber Tuesday als „wichtige Indikatoren“ für das Weihnachtsgeschäft. Hoffnung schöpft der Experte aus dem anhaltend starken Arbeitsmarkt.
So machen in diesen Tagen Onlinehändler wie Amazon, Alibaba, Otto, eBay & Co. mit ihren Rabattschlachten den Anfang. Der unter Druck stehende stationäre Einzelhandel wird diesem Muster in der Adventszeit folgen. Als Retter in der Not erweisen sich in der Regel Luxus-Aktien. Sie gelten als krisenfest. Die wohlhabende Kundschaft dürfte auch in einer konjunkturell schwächeren Phase die nötige Kaufkraft haben. Erst kürzlich stellte unser Redaktionsteam der PLATOW Börse in der Ausgabe vom 18.11. spannende Anbieter aus der zweiten Reihe wie Burberry oder Ralph Lauren vor. Denn die kleineren Branchenvertreter fokussieren sich stärker und können ihre Ressourcen meist einer einzelnen Marke widmen.
Aber auch abseits der börsennotierten Unternehmen ist der Einzelhandel kräftig aktiv. So etwa beim Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto, wo das Deutschlandgeschäft zuletzt positiv in Erscheinung trat (s. PLATOW v. 25.9.). Der Handelsverband HDE rechnet in diesem Jahr allein am Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 3,1 Mrd. Euro. Das entspricht im Vergleich zum Vj. einem Plus von 22%. Gute Vorzeichen für das diesjährige Weihnachtsgeschäft.