Blockchain

Blockchain-Technologie – Auf den CO2-Verbrauch kommt‘s an

Die vermehrte Anwendung von Blockchain-Technologie in der Finanzwelt hat zwar durch den dezentralen und verschlüsselten Charakter viele Vorzüge, doch die teils sehr energieintensive Nutzung rief zeitgleich immer wieder Kritiker und Klimaschützer auf den Plan. Nun liefert das von Professor Philipp Sandner geleitete Frankfurt School Blockchain Center gemeinsam mit der Deka in einer Studie Einblicke in die Problematik.

Die Bitcoin-Minen arbeiten weiter
Die Bitcoin-Minen arbeiten weiter © CCO

Bitcoin gilt als Stromfresser, doch Sandner et al. warnen, das nicht als Vorurteil auf die gesamte Blockchain- bzw. Distributed Ledger-Technologie (DLT) auszuweiten. „Wir sollten bei der Nachhaltigkeitsfrage von DLT oder Blockchains nicht nur auf den Stromverbrauch schauen, sondern auch den CO2-Footprint messen – das ist das eigentliche Problem“, mahnt Sandner.

Wie sich der Energieverbrauch einer bestimmten Blockchain darstellt, hänge maßgeblich von ihrem technischen Aufbau ab. Entscheidend sei, wie Teilnehmer einer Blockchain über die Gültigkeit von Transaktionen Konsens erlangen und ob es sich um ein öffentlich zugängliches Netzwerk (z. B. bei Bitcoin, Ethereum) oder um eine zugangsbeschränkte private Blockchain (z. B. innerhalb von Unternehmen) handelt.

Die Wahl des Konsensmechanismus sei entscheidend. Die drei wichtigsten Mechanismen sind lt. Sandner Proof-of-Work (von Bitcoin verwendet), was als energieintensiv gilt, sowie Proof-of-Stake (z.B. von Ethereum genutzt) und Proof-of-Authority (Corda, Quorum), die Sandner beide als energiearm einordnet.

Letztendlich wollten die Autoren zeigen, dass der Einsatz von Blockchain-Technologie auf Basis der aktuellen Regulierung in der Fondsindustrie einzelne Intermediäre ersetzen kann und aufgrund der damit verbundenen Prozesseffizienzen ressourcenschonender ist. Das ist für die Deka wie auch Klimaschützer sicher Musik in den Ohren. ck

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