Börse Stuttgart bringt Krypto-Dienste nach Frankreich
Der Börsenbetreiber expandiert weiter in Europa im wachsenden Segment für Krypto-Infrastruktur. Was sich die Schwaben davon erhoffen.

Deutschland, Spanien, Italien: In drei großen Euro-Ländern ist die Börse Stuttgart bereits mit ihrem Krypto-Angebot aktiv. Jetzt folgt der nächste Schritt. Zum Jahreswechsel eröffnet der Börsenbetreiber ein neues Büro in Paris, wie uns Unternehmenschef Matthias Voelkel exklusiv berichtet. „Mit Frankreich erschließen wir den nächsten Zielmarkt, um dort Banken, Brokern, Asset Managern und deren Kunden einen sicheren, einfachen und zuverlässigen Zugang zu Kryptowährungen zu bieten“, sagt er.
Das Tochterunternehmen Börse Stuttgart Digital soll dort Krypto-Infrastruktur für institutionelle Investoren wie Banken, Fonds und Privatkunden bereitstellen. Viele französische Finanzinstitute bieten ihren Kunden bislang keinen Zugang zu digitalen Vermögenswerten. Dort setzt die Boerse Stuttgart Digital an. Die Beschäftigten im neuen Büro erhalten Unterstützung aus der Zentrale, vor allem vom internationalen Vertriebsteam.
Rasantes Wachstum der Krypto-Aktivitäten
Von Frankreich aus will die Gruppe weitere Banken, Broker und Vermögensverwalter gewinnen – für Privatkundenangebote und für eigene Krypto-Aktivitäten institutioneller Häuser. „Hier nutzen wir auch unser bestehendes Netzwerk“, erläutert Voelkel.
Die Börse Stuttgart sieht sich als führenden Anbieter von Krypto-Infrastruktur für Handel und Verwahrung. In Deutschland kooperiert sie im institutionellen Krypto-Geschäft mit dem genossenschaftlichen Spitzeninstitut DZ Bank und der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen. Das in der Tochter „Boerse Stuttgart Digital“ gebündelte Krypto-Geschäft, das ab 2019 aufgebaut wurde, erwirtschaftet inzwischen ein Viertel der Erträge des Gesamtkonzerns.
Europäische Expansion mit MiCA-Lizenz
Aktiv ist die Tochter neben Deutschland bereits in Österreich, der Schweiz, Spanien, Italien sowie Slowenien. Dort hat sie gerade eine Krypto-Partnerschaft mit dem Broker Ilirika geschlossen. In Italien kooperiert die Gruppe mit der Großbank Intesa Sanpaolo. Französische Kunden betreut sie ebenfalls schon.
Die Schwaben erhielten als erster deutscher Anbieter eine MiCA-Lizenz von der BaFin. Diese erleichtert die Expansion. Voelkel betont, dass die DNA des Anbieters von Krypto-Infrastruktur europäisch sei. „Es werden entsprechend noch weitere europäische Märkte hinzukommen, wenn sich dort Opportunitäten bieten.“
Für den Schritt nach Frankreich nennt Voelkel zwei wesentliche Gründe. Zum einen sei der französische Markt von europäischen und globalen Champions geprägt, die zunehmend offen für Krypto sind. Gleichzeitig sieht er dort ein hohes Interesse von Anlegern und institutionellen Akteuren an Krypto.