Deutsche Bank und UBS feilschen um Fonds-Fusion
Für die UBS ist es indes schwer vorstellbar, dass die Deutsche Bank ein gemeinsames Fondshaus auf Dauer konsolidiert. Einziges Entgegenkommen wäre dem Vernehmen nach wohl eine zeitlich befristete Konsolidierung. Langfristig müsste eine gemeinsame Fonds-Tochter aber eigenständig sein und bei beiden Häusern anteilig (at equity) bilanziert werden. Die Gespräche, von denen es bei der Deutschen heißt, dass sie auf einem guten Wege seien, liegen aus Sicht der Schweizer aktuell denn auch eher auf Eis.
Ob Deutsche Bank-Chef Christian Sewing über diese Hürde springt, ist fraglich. Die UBS, die ihr Asset Management gerade erst neu aufgesetzt hat und damit aktuell rd. 400 Mio. Euro p.a. verdient, betont trotz zuletzt ebenfalls kräftig gesunkenem Aktienkurs, dass sie gut auch ohne Fusion auskommt. Bei der Deutschen Bank dagegen wird das Kursdebakel von Tag zu Tag schlimmer. Sewing braucht eine Erfolgsstory, die über das reine Sparen von Kosten hinausgeht. Beim Privat- und Firmenkundengeschäft, das wie Transaction Banking und DWS zum Kerngeschäft gehört, muss Spartenchef Frank Strauß noch deutlich nachlegen (s. PLATOW v. 31.5.).
Noch dramatischer ist die Lage im Investmentbanking. Das US-Zinsgeschäft, Aktienhandel und Corporate Finance werden zusammengestrichen. Übrig bleiben Außenhandelsfinanzierung, Währungs- und Rentenhandel. Ob Vorstand Garth Ritchie dann noch an Bord ist, wird sich zeigen. Die Einschnitte hatte Sewing aber schon auf der HV angekündigt. Die weitere Kurserosion hat das nicht verhindert. Dem Kapitalmarkt fehlt die Fantasie, wo neue Erträge herkommen sollen. Die Partnerschaft mit der UBS könnte helfen. Eine Dekonsolidierung der DWS würde aber die Ertragsstruktur der Deutschen Bank auch bei höheren Gewinnbeiträgen durch eine Fusion der Fondsgeschäfte negativ beeinflussen. Viel Zeit bleibt Sewing nicht mehr. Der Markt erwartet spätestens bei der Vorstellung der Q2-Ergebnisse am 24.7. Details zur neuen Strategie.