DWS – Fondsadministration geht an BNP Paribas
Nur wenige Monate nach dem Börsengang der DWS drückt die Deutsche Bank-Tochter mit einem klugen Schachzug noch einmal kräftig auf die Kostenbremse. Zum Jahresende wird BNP Paribas Securities Services zum Fondsadministrations-Dienstleister für aktiv verwaltete Fonds der DWS in Deutschland und Luxemburg. Auch Depot- und Verwahrungsdienstleistungen für Publikumsfonds sollen künftig (2019) von den Franzosen übernommen werden.
Das Mandat betrifft Vermögenswerte im Volumen von 240 Mrd. Euro, was gut einem Drittel des gesamten verwalteten Vermögens der DWS entspricht. Nach unseren Informationen sind vom Deal auch etwa 80 Mitarbeiter der DWS betroffen, die zwar den Arbeitgeber wechseln, aber am Standort Frankfurt bleiben dürften.
Anders als etwa der genossenschaftliche und nicht börsennotierte Wettbewerber Union Investment, der seine aufwendige Fondsbuchhaltung und das Erstellen der Fondsberichte in einer Tochtergesellschaft managt, verfolgt die DWS schon seit Jahren das Projekt der Fondsadministrations-Auslagerung, nicht zuletzt auch wegen des enormen Kostendrucks bei der Konzernmutter Deutsche Bank. Wie groß die Kostenersparnis nach eigenen Hochrechnungen am Ende genau sein wird, wollte uns ein DWS-Sprecher im Hinblick auf die Q2-Zahlen am 25.7. nicht genau sagen. „Es geht deutlich in den Millionen-Bereich“, heißt es. COO Jon Eilbeck ist zuversichtlich, dass die Vereinbarung für alle Beteiligten Vorteile bringen wird. Ob und inwieweit die DWS die Kostenersparnisse auch an Fondsanleger weitergeben wird, bleibt indes abzuwarten.