Wachstumsfonds Deutschland

KfW vertraut bei Platzierung der VC-Milliarde auf Mini-Team

Am Mittwoch verkündete die KfW, dass der „Wachstumsfonds Deutschland“  als einer der größten in Europa je aufgelegten VC-Dachfonds sein Zielvolumen von 1 Mrd. Euro erreicht hat.

Bund und KfW Capital sind zwar Ankerinvestoren. Zur Erfolgsstory wird das Ganze aber erst durch die Beteiligung privaten Kapitals, das für über die Hälfte des Fondsvolumens steht. Wer geholfen hat, die gut 20 institutionellen Anleger (u.a. Allianz, BlackRock, Debeka, Gothaer, Generali Deutschland, HUK-Coburg, RAG-Stiftung, Signal Iduna, Württ Leben) an Bord zu holen, verriet die KfW am Mittwoch indes nicht.

Nach unseren Informationen wurde ein Gutteil des Kapitals durch TopCap Partners (Europe) platziert, eine 5 Mann-Firma aus München. Im Gespräch mit PLATOW zeigte sich Alexander Mettenheimer über den Zuschlag sehr erfreut.

Ende 2021 hatte die KfW mit Bewerbungsfrist von nur wenigen Tagen Servicepartner für den Fonds gesucht. Während die rechtliche Beratung von Clifford Chance kam, übernahm TopCap die Platzierung von rund einem Drittel des Fondsvolumens (Rest KfW selber).

In Zeiten der Zinswende, in der gerade Institutionelle gezwungen sind, aufgrund ihrer Anlagerichtlinien und der Abwertungen bei Rentenpapieren von alternativen Assets Abstand zu nehmen, keine einfache Angelegenheit. Die Vergütung für solche Aufgaben entspricht branchenüblich etwa der Managementgebühr des Fonds für ein Jahr (ca. 0,5% bei Dachfonds).

Geholfen hat bei der Platzierung das Netzwerk von TopCap-Gründer Olaf Neubert, der schon viele US-Fonds nach Europa und 2017 gemeinsam mit Mettenheimer die deutsche Tochter an den Start gebracht hat. 2019 bis 2021 waren die Münchener u. a. mandatiert mit der Platzierung des 14 Mrd. Dollar schweren US-Fonds „Stonepeak Infrastructure IV“.

Aktuell gibt es nach unseren Informationen Verhandlungen mit der UBS über die Platzierung eines dreistelligen PE-Dachfonds bei Pensionskassen, Versicherungen und Versorgungswerken, wo Neubert gute Kontakte hat und die Schweizer nicht weitergekommen sind. Der frühere Merck Finck-CEO sowie VR-Vize der BayernLB, Mettenheimer (71), wird seinen Mehrheitsanteil an der deutschen Tochter absehbar zugunsten Neuberts reduzieren und als Geschäftsführer aufhören. mr 

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