Finanzen

Klimawandel – Das unterschätzte Kapitalmarktrisiko

Der mit brandaktuellen 6 520 Mrd. US-Dollar (Q1) unverändert größte Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, hat in einer aufsehenerregenden, bisher weitgehend nur von englischsprachigen Medien wahrgenommenen Studie nachgewiesen, dass die Folgen des Klimawandels von Investoren schon heute besser eingepreist werden müssten. Dies würde nicht oder völlig unzureichend geschehen, wird anhand der USA, des führenden Kapitalmarkts der Welt, ausgeführt und mit Zahlenmaterial unterlegt. Die Experten von BlackRock, die sich unter CEO Larry Fink schon seit geraumer Zeit mehr Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben, untersuchen den Einfluss klimatischer Veränderungen beispielhaft auf die Renditen von drei unterschiedlichen US-Teilmärkten: Kommunale Schuldverschreibungen, Gewerbeimmobilien und Aktien von Energieversorgern. Dabei wird unverhohlen kritisiert, dass der Fokus von Kapitaleignern und Asset Managern noch viel zu sehr auf den Übergang von fossilen zu Erneuerbaren Energien gerichtet sei, während der Klimawandel und von diesem ausgelöste Wetterextreme außen vor blieben.

Vermögensverwalter Blackrock hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich und schraubt die AuM auf 428,7 Mrd. Dollar.
Vermögensverwalter Blackrock hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich und schraubt die AuM auf 428,7 Mrd. Dollar. © Blackrock

Das unterschätzte Risiko von Stürmen, Überschwemmungen und Waldbränden bei der Kalkulation von Investments in den untersuchten Bereichen könne schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn sich die Investmentindustrie der Gefahren stärker bewusst werde und damit beginne, solche Risiken einzupreisen. Miami beispielsweise sei eine Region, die durch ihre Lage erhöhten wirtschaftlichen Verlusten durch Hurrikans und steigenden Meeresspiegel ausgesetzt sei. Der Wachstumsverlust beim BIP sei hier, wenn auch noch marginal, in den USA am größten und werde gegen Ende des Jahrhunderts stark ansteigen, wenn nichts unternommen werde.

Auch der Cashflow aus Investments in Gewerbeimmobilien könne, je nach Lage der Objekte, in Zukunft stark beeinflusst werden durch den Klimawandel, dem bei der Kalkulation noch nicht im gebotenen Umfang Rechnung getragen werde. Ebenso sei es bei Energieversorgern. Den Einfluss des Klimawandels auf die Assets zu quantifizieren, setze aber Informationen voraus über genaue Lage der Anlagen und Ausrüstungen.

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